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Auslandsbanken verschärfen den Wettbewerb

Hamburg (ots)

Die Aktivitäten ausländischer Kreditinstitute
sowie von Direktbanken werden den Wettbewerb auf dem deutschen 
Bankenmarkt weiter verschärfen. Mehr als drei Viertel der Fach- und 
Führungskräfte deutscher Kreditinstitute gehen für die kommenden 
zwölf Monate von einem steigenden Engagement beider Institutsgruppen 
aus. Die Impulse dieser Marktteilnehmer werden die  
Wettbewerbsdynamik in den kommenden zwölf Monaten damit am stärksten 
beeinflussen. Das ist das Ergebnis der Studie "Banking Trend" von 
Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit dem Bankmagazin und 
ibi research.
Um im Außenhandelsgeschäft Marktanteile zu gewinnen, setzen 
ausländische Institute gezielt auf mittelständische Kunden. Der 
Grund: In diesem Segment führt der durch die Eigenkapitalrichtlinien 
(Basel II) eingeleitete Wandel bei der Unternehmensfinanzierung zu 
einer erhöhten Nachfrage nach alternativen Produkten. Bei 
Kapitalmarktfinanzierungen können die Auslandsbanken ihre Kunden 
beispielsweise an Anlagemodelle heranführen, die in Deutschland 
bislang nur eine geringe Verbreitung haben, in anderen Ländern aber 
seit Jahren etabliert sind. So gewinnen beispielsweise 
Mezzanine-Finanzierungen zunehmend an Bedeutung. Diese Mischform aus 
Eigen- und Fremdkapital ermöglicht eine Vielzahl von Ausgestaltungen 
und ist gesetzlich weniger stark reguliert als die klassischen 
Finanzierungsmodelle in Deutschland. Insbesondere in Bezug auf 
Verzinsungsregelungen, Laufzeiten sowie Rückzahlungsmodalitäten 
stehen dem Mittelstand damit flexiblere Möglichkeiten offen.
Auf der Kostenseite sind Auslandsbanken in vielen Fällen 
effizienter aufgestellt, als der deutsche Branchendurchschnitt. 
Diesen Wettbewerbsvorteil können die Institute mit einer günstigen 
Preisgestaltung an ihre Kunden weiter gegeben. Im gehobenen 
mittelständischen Firmenkundengeschäft konzentriert sich das 
Interesse der ausländischen Anbieter auf gewinnträchtige Segmente, 
wie beispielsweise Asset Backed Securities (ABS), den Handel mit 
verbrieften Forderungen. Das Engagement der Auslandsbanken bleibt 
allerdings nicht auf einzelne Segmente beschränkt. International 
aufgestellte Großbanken dienen sich ihrer deutschen Klientel 
zunehmend auch als Hausbank an. Untersuchungen  zeigen, dass 
insbesondere Unternehmer, die mit mehreren Banken zusammenarbeiten, 
oftmals ein ausländisches Institut zu ihrer Hausbank machen.
Aber auch Direktbanken setzen die deutschen Kreditinstitute unter 
Druck. Der Erfolg ihres Konzepts beruht vor allem auf der 
Fokussierung auf wenige Kernprodukte. Ob Autokredit, Altersvorsorge 
oder Tagesgeld, die neuen Wettbewerber sind meist nur auf bestimmte 
Sparten des Retailgeschäfts spezialisiert und machen den 
Universalbanken in diesen Bereichen gezielt Konkurrenz. Die neuen 
Anbieter tragen zudem den Bedürfnissen der Kunden Rechnung, die 
Bankgebühren bei der Abwicklung der Geschäfte möglichst gering zu 
halten. Dabei profitieren die Direktbanken vom Verzicht auf ein 
ausgebautes Filialnetz. Die Institute kommunizieren mit ihren Kunden 
stattdessen rund um die Uhr über Internet, Telefon und Post. Das 
bringt große betriebswirtschaftliche Vorteile: Im Vergleich zu 
traditionellen Filialbanken müssen die Direktbanken nur rund ein 
Fünftel der Kosten aufwenden.
Jörg Forthmann
Faktenkontor GmbH
Telefon: (040) 227 03-7787
Fax: (040) 227 03-7961 
Joerg.Forthmann@faktenkontor.de

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