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Sozialversicherungen gehen auf Brautschau

Hamburg (ots)

Jeder vierte Sozialversicherungsträger  in
Deutschland will bis 2008 mit einem Partner fusionieren. Synergien 
bei Verwaltungsprozessen, aber auch Druck von Seiten des Gesetzgebers
werden als wesentliche Triebfedern für entsprechende Zusammenschlüsse
genannt. Insbesondere die Rentenversicherungsträger und die 
gesetzliche Unfallversicherung sehen sich einer direkten 
Einflussnahme der Politik ausgesetzt. Das ist das Ergebnis der Studie
Branchenkompass 2006 Sozialversicherungen von Steria Mummert 
Consulting in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut.
Der Gesetzgeber verfolgt vielerorts das Ziel, die 
Sozialversicherungen günstiger zu machen. Die Lohnnebenkosten für 
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung sollen zügig gesenkt 
werden. Entsprechend hoch bewerten die Entscheider der 
Sozialversicherungsträger den politischen Druck. Die Bereitschaft für
Zusammenschlüsse steigt. 72 Prozent  der Befragten sehen die Vorgaben
des Gesetzgebers als entscheidendes Motiv für die Bildung von 
Kooperationen und Fusionen an. Neben einer zügigen Sanierung der 
Finanzstrukturen will fast jeder zweite  Entscheider 
Kooperationsmodelle mit einem Ausbau des eigenen Serviceangebots 
verbinden. Für Sozialversicherungsträger ein wichtiger strategischer 
Schritt, um sich auf den Märkten der Zukunft zu positionieren. Grund:
Der Gesetzgeber setzt der Tätigkeit der Sozialversicherer enge 
rechtliche Schranken. Durch Kooperationen mit Partnern aus Branchen 
außerhalb des eigenen Geschäftsfeldes können die Träger ihr 
Produktportfolio hingegen ohne rechtliche Hindernisse erweitern.
Für die Unfallversicherung und die Kranken- und Pflegeversicherung
bleiben allerdings Leistungsanbieter aus der eigenen Branche die 
wichtigsten Kooperationspartner. Bis 2008 planen vier von zehn  
Unfallkassen eine Fusion mit einem Träger desselben Verbandes. Dabei 
suchen die gesetzlichen Kostenträger im Gesundheitswesen häufiger die
Zusammenarbeit mit privaten Anbietern ihrer Branche als mit anderen 
gesetzlichen Krankenkassen. Gegenstand solcher Kooperationen sind 
häufig zusätzliche Assekuranzprodukte, wie beispielsweise 
Extraleistungen auf dem Niveau privater Krankenversicherungen.
Der Branchenkompass 2006 Sozialversicherungen zeigt auf, wie die 
Träger der gesetzlichen Sozialversicherungen auf die sich wandelnden 
Rahmenbedingungen reagieren. Im Mai 2006 informierten 100 
Topentscheider deutscher Sozialversicherungsträger über die 
Investitionsziele ihrer Institutionen und Entwicklungstrends. Die 
Befragten sind führende Manager aller fünf Sozialversicherungsträger:
der gesetzlichen Arbeitslosenversicherung, der gesetzlichen 
Rentenversicherung, der gesetzlichen Unfallversicherung, der 
gesetzlichen Krankenkassen sowie der gesetzlichen Pflegekassen. Die 
Interviewpartner sind Mitglieder des Vorstands oder der 
Geschäftsführung sowie führende Abteilungsleiter. Die 
Marktforschungsgesellschaft forsa aus Berlin führte die Erhebung 
anhand eines strukturierten Fragebogens nach der Methode des Computer
Assited Telephone Interview (CATI) durch.

Pressekontakt:

Jörg Forthmann
Faktenkontor GmbH
Telefon: (040) 227 03-7787
Fax: (040) 227 03-7961
Joerg.Forthmann@faktenkontor.de

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