Versorgungsreport 2018: DAK-Gesundheit schlägt neues Präventionskonzept für Prädiabetes vor
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Im Kampf gegen die zunehmenden Diabetes-Erkrankungen schlägt die DAK-Gesundheit ein neues Präventionskonzept vor. Durch eine besondere Früherkennung von Prädiabetes soll die Ausbreitung der Volkskrankheit langfristig eingedämmt werden. Der aktuelle Versorgungsreport der DAK-Gesundheit hat nun untersucht, inwieweit eine solche Strategie Verbesserungen bringen würde. Das Ergebnis: Viele Folgeerkrankungen ließen sich verhindern. Lesen Sie mehr in unserer Pressemitteilung.
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DAK-Gesundheit
DAK-Gesundheit schlägt neues Präventionskonzept für Prädiabetes vor
Versorgungsreport 2018 zeigt: Große Anzahl an Folgeerkrankungen ließe sich verhindern
Im Kampf gegen die zunehmenden Diabetes-Erkrankungen schlägt die DAK-Gesundheit ein neues Präventionskonzept vor. Durch eine besondere Früherkennung von Prädiabetes soll die Ausbreitung der Volkskrankheit langfristig eingedämmt werden. Mit dem Vorschlag unterstützt die Krankenkasse die Nationale Diabetes-Strategie, wie sie im Koalitionsvertrag festgeschrieben ist. Das Berliner IGES Institut hat im aktuellen Versorgungsreport 2018 im Auftrag der Krankenkasse untersucht, inwieweit sich eine auf Menschen mit stark erhöhtem Diabetesrisiko zielende Strategie positiv auf die Gesundheit der Bevölkerung auswirken würde. Das Ergebnis: Durch frühzeitiges Eingreifen könnten langfristig nicht nur neue Diabetes-Erkrankungen, sondern auch viele Folgeschäden verhindert werden. So wären alleine 11.000 Schlaganfälle vermeidbar, wenn bereits im Stadium des Prädiabetes gehandelt würde. Insgesamt leiden in Deutschland mehr als sechs Millionen Menschen an einem Diabetes mellitus Typ 2 - Tendenz steigend. Das von der DAK-Gesundheit entwickelte "Versorgungskonzept Prädiabetes" sieht vor, jährlich 167.000 Versicherte zu erreichen.
Laut Deutscher Diabeteshilfe gibt es in Deutschland etwa zwei Millionen Menschen, die noch nichts von ihrer Diabetes-Erkrankung wissen. Vor diesem Hintergrund ist es laut Versorgungsreport für die Eindämmung des Diabetes mellitus Typ 2 dringend zu empfehlen, bereits den so genannten Prädiabetes möglichst früh zu erkennen. Damit wird die Phase bezeichnet, in der zwar noch keine eigentliche Diabetes-Diagnose gestellt wird, sich jedoch bereits Anzeichen dafür mehren. Durch eine frühe und konsequente Intervention ließe sich dann laut DAK-Versorgungsreport die Zahl der Diabetes mellitus Typ 2-Erkrankungen bis zum Jahr 2065 um 275.000 senken. "Die Studie zeigt eindeutig, dass eine Nationale Diabetes-Strategie wichtig ist, um die Ausbreitung von Diabetes einzudämmen", sagt Andreas Storm, Vorsitzender des Vorstandes der DAK-Gesundheit. "Diabetes ist keine Einbahnstraße. Bei einer rechtzeitigen Intervention lässt sich Typ 2 sogar heilen. Dazu müssen aber die nötigen Werkzeuge existieren und auch eingesetzt werden."
Laut des Reports, für den DAK-Behandlungsdaten und epidemiologische Studien ausgewertet wurden, sollten bereits Patienten mit auffälligen Blutzuckerwerten und stark erhöhtem Diabetes-Risiko ein Versorgungsangebot erhalten. Vorteil: Dieser frühzeitige Ansatz, beispielsweise mit Programmen zur Lebensstiländerung, kann vielfach eine Diabetes-Erkrankung verhindern und hilft damit, die gefürchteten Folgeerkrankungen zu vermeiden.
Besonders die Hausärzte müssten für dieses Thema sensibilisiert werden, um bereits bei ersten Anzeichen eines erhöhten Blutzuckerspiegels gemeinsam mit dem Patienten Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Diese müssen explizit nicht die Gabe von Medikamenten einschließen, sondern sollten im Sinne des "DAK-Versorgungskonzepts Diabetes" vor allem moderne Ansätze der Ernährungsberatung und Bewegungsförderung umfassen. Auch der Einsatz einer App wäre denkbar. Die Prognose des Versorgungsreports: Es ließen sich in den kommenden 50 Jahren bei wissenschaftlich gestützten Annahmen zur Wirksamkeit und Teilnahmebereitschaft 31.000 Niereninsuffizienzen verhindern. Die Fälle von diabetischem Fuß gingen um 29.000 zurück, diabetesbedingte Augenerkrankungen um 15.000, ischämische Herzerkrankungen um 39.000 und Schlaganfälle um 11.000.
Nicht nur die Patienten selbst würden hier profitieren, auch das Gesundheitswesen selbst könnte effizienter und somit leistungsfähiger werden. Die jährlichen Kosten für ein solches Programm beliefen sich auf etwa 200 Millionen Euro. Dem gegenüber stünden jedoch erhebliche Einsparungen. So würden alleine die eingesparten Versorgungskosten für die 31.000 vermiedenen diabetesbedingten Nierenerkrankungen diese 200 Millionen Euro übersteigen.
Der Fokus des Versorgungsreports 2018 liegt auf dem Diabetes mellitus Typ 2, da dieser sich durch frühzeitige Gegenmaßnahmen eindämmen und manchmal sogar heilen lässt. Typ 1-Diabetes ist dagegen eine bisher nicht heilbare Autoimmunerkrankung. Das DAK-Versorgungskonzept Prädiabetes wäre rasch in der Regelversorgung umsetzbar und könnte laut DAK-Versorgungsreport dazu beitragen, den Vormarsch des Diabetes zu bremsen. Im Koalitionsvertrag der Regierungsparteien wird die Formulierung einer Nationalen Diabetes-Strategie erwähnt. Die DAK-Gesundheit begrüßt dies ausdrücklich und sieht großes Potenzial in der Etablierung gemeinsamer Präventionsstrategien, die dann bestenfalls im gesamten Verband der Ersatzkassen umgesetzt werden müssten.
Der Versorgungsreport 2018, den das IGES Institut im Auftrag der DAK-Gesundheit erstellt hat, wird am Dienstag, 6. November 2018, im Rahmen der Veranstaltung "DAK im Dialog" ab 16 Uhr in der Britischen Botschaft in Berlin vorgestellt. Weitere Informationen: www.dak.de/presse
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