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Hamburg: Mehr als jedes vierte Kind ist chronisch krank

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Neurodermitis, Asthma, Heuschnupfen - in Hamburg ist mehr als jedes vierte Kind körperlich chronisch krank. Im Vergleich mit Kindern anderer Großstädte gibt es gravierende Unterschiede. Das zeigt der neue Kinder- und Jugendreport der DAK-Gesundheit, für den die Krankenkasse Versichertendaten von rund 17.000 Kindern in der Hansestadt ausgewertet hat. Lesen Sie mehr in unserer Pressemeldung zur Studie.

Freundliche Grüße

Ihr Presseteam der DAK-Gesundheit Hamburg

Hamburg: Mehr als jedes vierte Kind ist chronisch krank

Neuer Kinder- und Jugendreport der DAK-Gesundheit untersucht Behandlungsdaten von rund 17.000 Jungen und Mädchen

Neurodermitis, Asthma, Heuschnupfen - in Hamburg ist mehr als jedes vierte Kind körperlich chronisch krank. Fast jedes Zehnte leidet an einer psychischen Erkrankung mit potentiell chronischem Verlauf. Das zeigt der neue Kinder- und Jugendreport der DAK-Gesundheit. Für die Studie hat die Krankenkasse Versichertendaten von rund 17.000 Kindern in Hamburg ausgewertet. Demnach sind knapp 90 Prozent aller Jungen und Mädchen wenigstens einmal im Jahr beim Arzt oder im Krankenhaus. Dabei zeigt sich auch: Bereits Schulkinder leiden vermehrt unter krankhaftem Übergewicht und Rückenschmerzen. Für die Versorgung aller Minderjährigen in Hamburg gibt die DAK-Gesundheit im Jahr 15,2 Millionen Euro aus.

Im Auftrag der DAK-Gesundheit hat die Universität Bielefeld die Gesundheits- und Versorgungssituation von Jungen und Mädchen in Hamburg umfassend untersucht. Die repräsentative Studie mit Abrechnungsdaten aus dem Jahr 2016 liefert erstmals systematische Analysen zum Erkrankungsgeschehen bei Kindern. "Wir leisten mit dem Report Pionierarbeit und machen uns stark für Kindergesundheit", sagt Katrin Schmieder, Leiterin der DAK-Landesvertretung Hamburg. "Wir wollen die gesundheitliche Situation von Kindern besser verstehen und sie in den Vordergrund der politischen Diskussion rücken."

In Hamburg ist mehr als jedes vierte Kind körperlich chronisch krank. Jungen etwas häufiger als Mädchen. Der Kinder- und Jugendreport wertet 14 verschiedene Erkrankungen aus, die potenziell einen chronischen Verlauf nehmen können. Am stärksten verbreitet sind Asthma und Heuschnupfen gefolgt von Neurodermitis und entzündlicher Darmerkrankung. "Das sind Erkrankungen, die den Alltag für Kinder und Eltern erheblich beeinträchtigen können", betont Katrin Schmieder. Bei Asthma bronchiale führen verengte Bronchien zu rasselnder Atmung. Die Patienten leiden anfallsartig unter Husten und Luftnot. Asthma-Sprays gehören zur fünfthäufigsten Arzneimittelgruppe bei Kindern.

Atemwegserkrankungen stehen insgesamt auf Platz 1 der wichtigsten Erkrankungsarten im Kindesalter. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) aller Jungen und Mädchen in Hamburg leidet mindestens einmal pro Jahr unter einem grippalen Infekt oder einer akuten Bronchitis. In der Häufigkeit dahinter folgen Infektionskrankheiten, Augenerkrankungen, psychische Leiden und Hauterkrankungen. Muskel-Skelett-Probleme wie Rückenschmerzen sind ebenfalls recht verbreitet. Fast jedes sechste Kind hat wenigstens einmal im Jahr eine entsprechende Diagnose. Ab dem zwölften Lebensjahr ist knapp ein Viertel aller Jungen und Mädchen betroffen. "Das ist alarmierend", betont Schmieder, "denn frühe Muskel-Skelett-Probleme können im Erwachsenenalter schwere Rückenleiden nach sich ziehen." Ein weiteres Leiden, das mit Bewegungsarmut zusammenhängt, ist krankhaftes Übergewicht. Über alle Altersgruppen hinweg sind knapp vier Prozent betroffen, im Alter zwischen neun und zwölf Jahren sechs Prozent. "Bei Schülern der Sekundarstufe I werden für solch verhaltensbezogene Krankheitsbilder die Weichen gestellt", kommentiert Schmieder die Ergebnisse.

Im bundesweiten Vergleich sind Kinder in Hamburg gesünder. Zwar dominieren dieselben Erkrankungen wie auf Bundesebene, aber der Anteil der betroffenen Jungen und Mädchen ist vielfach geringer. So haben Kinder in der Hansestadt nicht ganz so häufig Atemwegs- und Hauterkrankungen wie im Bundesdurchschnitt. Von einigen - eher seltenen - Erkrankungen wie Adipositas und Depressionen sind sie hingegen etwas stärker betroffen (plus 18 Prozent beziehungsweise plus 55 Prozent). "Mit dem Kinder- und Jugendreport liegen belastbare Zahlen zur regionalen Häufigkeit bestimmter Erkrankungen im Vergleich zum Bundesdurchschnitt vor", erklärt Julian Witte von der Universität Bielefeld als Co-Autor der Studie. "Es ist die erste kontinuierliche und erkrankungsartenübergreifende Analyse von solchen regionalen Abrechnungsdaten einer gesetzlichen Krankenkasse."

Im Vergleich zu anderen Großstädten fällt auf, dass Kinder in der Hansestadt anders krank sind: Sie leiden im Durchschnitt weniger unter Zahnkaries und Viruserkrankungen der Atemwege als Gleichaltrige in Berlin, München und weiteren Großstädten. Dafür gibt es in Hamburg mehr Fälle von Adipositas und Depressionen. Beides hängt miteinander zusammen. Der Report zeigt, dass die Wahrscheinlichkeit für eine Depression bei Kindern mit starkem Übergewicht bis zu dreifach erhöht ist. Bei Mädchen im Alter von 16 Jahren sind Depressionen besonders häufig (acht Prozent). Von ihnen bekommt gut ein Drittel ein Antidepressivum. "Unser Report belegt, dass der Unterschied zwischen den Großstädten in Sachen Gesundheit größer ist als gedacht", betont Katrin Schmieder. Das schlägt sich jedoch nicht gravierend auf die Ausgaben der Krankenkassen nieder: In Hamburg hat sie 2016 für jedes versicherte Kind durchschnittlich rund 900 Euro ausgegeben, fünf Prozent mehr als in anderen Großstädten.

Auf Grundlage des Reports will die DAK-Gesundheit die bestehende Versorgung von Kindern und Jugendlichen weiter optimieren. Außerdem wird die Krankenkasse ihre Prävention an Kitas und Schulen intensivieren. So soll die Präventionskampagne "fit4future" mit der Cleven-Stiftung für mehr Bewegung, gesunde Ernährung und Stressbewältigung ausgeweitet werden. Das Programm läuft aktuell an rund 50 Grund- und Förderschulen in Hamburg mit etwa 14.000 Schülern und soll in diesem Jahr an weiterführenden Schulen und 2020 auch in Kitas starten.

Insgesamt zahlte die DAK-Gesundheit 2016 in Hamburg 15,2 Millionen Euro für Kindergesundheit. Davon gingen zwei Drittel an Kliniken (31 Prozent) und niedergelassene Ärzte (33 Prozent). Arzneimittel machten etwa ein Sechstel aller Kosten aus, Heil- und Hilfsmittel zusammen 17 Prozent. Reha-Leistungen hatten mit zwei Prozent den geringsten Anteil. Umgerechnet auf alle versicherten Jungen und Mädchen zahlte die Kasse am meisten für Säuglinge. Sie benötigten in Hamburg im Durchschnitt pro Kopf und Jahr 1.416 Euro.

Die DAK-Gesundheit ist eine der größten Krankenkassen Deutschlands. Für die Analyse wurden die Daten von 16.631 minderjährigen Versicherten der DAK-Gesundheit in Hamburg durch die Universität Bielefeld ausgewertet. Infos zu allen Angeboten, die die Krankenkasse speziell für Kindergesundheit bereithält, unter: www.dak.de/kinder

Freundliche Grüße

Sönke Krohn

D A K-Gesundheit  
Unternehmenskommunikation 
Pressesprecher 

Gotenstr. 12, 20097 Hamburg
Tel.: 040 8972130 1184  -  Fax: 49 04033470431507 
soenke.krohn@dak.de
http://www.dak.de/presse
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