Corona: Im Gesundheitswesen leidet die Psyche
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Die Ausfalltage wegen psychischer Erkrankungen sind im Corona-Jahr 2020 in Niedersachsen gegen den Bundestrend gesunken. Hier wurden rund 272 Fehltage je 100 erwerbstätige DAK-Versicherte registriert, im Vorjahr waren es 274. Im Vergleich zu 2010 gab es in Niedersachsen zwei Drittel mehr Krankheitstage. Mit einem Zuwachs von 3,2 Prozent war das Gesundheitswesen die Branche mit den meisten Fehltagen bei Depressionen und Co. und löste die öffentliche Verwaltung als Spitzenreiter ab. Das geht aus dem aktuellen Psychreport der DAK-Gesundheit für Niedersachsen hervor. Lesen Sie mehr in unserer Pressemeldung.
Freundliche Grüße
Ihr Presseteam der DAK-Gesundheit Niedersachsen
Niedersachsen: Im Gesundheitswesen leidet die Psyche
- Die meisten Ausfalltage laut Analyse der DAK-Gesundheit
- Rekorddauer von durchschnittlich 40 Tagen je Krankheitsfall
Die Ausfalltage wegen psychischer Erkrankungen sind im Corona-Jahr 2020 in Niedersachsen gegen den Bundestrend gesunken. Hier wurden rund 272 Fehltage je 100 erwerbstätige DAK-Versicherte registriert, im Vorjahr waren es 274. Im Bundesdurchschnitt waren es mit rund 265 Fehltagen zwar weniger, es gab jedoch einen Anstieg - 2019 waren es 260 Fehltage. Im Vergleich zu 2010 gab es in Niedersachsen zwei Drittel mehr Krankheitstage. Mit einem Zuwachs von 3,2 Prozent war das Gesundheitswesen die Branche mit den meisten Fehltagen bei Depressionen und Co. und löste die öffentliche Verwaltung als Spitzenreiter ab. Das geht aus dem aktuellen Psychreport der DAK-Gesundheit für Niedersachsen hervor. Bei den Ausfalltagen wegen psychischer Erkrankungen waren mehrheitlich Frauen betroffen. Ein psychischer Krankheitsfall dauerte 2020 durchschnittlich 40 Tage – so lange wie noch nie.
War bislang die öffentliche Verwaltung die Branche mit den meisten Krankschreibungen auf Grund psychischer Erkrankungen, so setzte sich im vergangenen Jahr das Gesundheitswesen an die Spitze. Die Belastungen durch die Pandemie wurden hier offensichtlich. „Die aktuelle Analyse zeigt, wie gerade im Gesundheitswesen Menschen mit psychischen Problemen besonders unter den Belastungen und Einschränkungen der Pandemie leiden“, sagt Dirk Vennekold, Leiter der DAK-Landesvertretung in Niedersachsen. „Es ist offensichtlich, dass das Gesundheitswesen bis an die Grenzen belastet ist.“ Ob die Belastung in der öffentlichen Verwaltung etwas abgenommen habe, weil auch die Arbeit im Homeoffice für manche ein positiver Faktor gewesen ist, könne nicht sicher gesagt werden. „Wir wollen den Betroffenen mit passenden Angeboten und Versorgungskonzepten zu helfen“, so Vennekold weiter. Das sei gerade in Krisenzeiten wie der Corona-Pandemie sehr wichtig.
Der Psychreport zeigt, wie sich in Niedersachsen bei den psychischen Erkrankungen 2020 das Verhältnis von kurzen zu langwierigen Fällen verändert hat: Bei kurzen Krankschreibungen bis zu drei Tagen gab es einen Rückgang um 30 Prozent, bei einer Woche von 15 Prozent. Krankschreibungen von mehr als zwei Wochen nahmen hingegen zu. Für den Psychreport hat das Berliner IGES Institut Daten von knapp 230.000 bei der Kasse in Niedersachsen versicherten Beschäftigten ausgewertet. Eingegangen sind alle Fehlzeiten, für die eine Arbeitsunfähigkeits- Bescheinigung mit einer psychischen Diagnose an die Kasse geschickt wurde. Ein zentrales Ergebnis: Die durchschnittliche Dauer eines psychischen Krankheitsfalls hat ein Rekordniveau erreicht.
Unter Pandemie-Bedingungen sanken bei Frauen die Fehlzeiten um fünf Prozent, während sie bei den Männern um fünf Prozent über dem Vorjahresniveau lagen. So fielen bei DAK-versicherten Arbeitnehmerinnen 2020 rund 334,7 Fehltage je 100 Versicherte an. Männer kamen auf rund 219 Tage.
Depressionen verursachen 2020 mit 112 Fehltagen je 100 Versicherte weiterhin mit Abstand die meisten Fehltage. Hier gab es einen leichten Rückgang. Andere Diagnosen wie neurotische und somatoforme Störungen stiegen dagegen leicht an. Unter Pandemie-Bedingungen gewinnen die Anpassungsstörungen an Bedeutung: Es entfielen 60 Tage je 100 Versicherte auf diese zweitwichtigste Diagnose, allerdings fast unverändert viele wie im Vorjahr. Mit Anpassungsstörung ist eine Reaktion auf ein belastendes Lebensereignis, zum Beispiel einen Trauerfall, gemeint. Dies kann sich in negativen Veränderungen des Gemütszustandes oder auch in Störungen des Sozialverhaltens ausdrücken.
Die DAK-Gesundheit bietet Menschen mit Anpassungsstörungen, aber auch mit Depressionen und Ängsten therapeutische Hilfe – ohne Wartezeiten und komplizierte Terminabsprachen. Versicherte der Krankenkasse können das Angebot „Veovita“ im Rahmen des Spezialisten-Netzwerks der Kasse nutzen. Es sorgt für eine gute Vernetzung von haus- und fachärztlichen Praxen, Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten. Ziel ist, einen akuten Handlungsbedarf schneller zu identifizieren und Betroffene gezielt zur richtigen Behandlung zu führen. Weitere Informationen im Netz: www.dak.de/psyche
Die DAK-Gesundheit ist die drittgrößte gesetzliche Krankenkasse Deutschlands und versichert 5,6 Millionen Menschen, rund 480.000 davon in Niedersachsen.
Freundliche Grüße Rainer Lange
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