Ausfalltage bei Seelenleiden erreichen Höchststand in Brandenburg
2 Documents
- 20210318_PM_Psychreport_Brandenburg.pdf
PDF - 147 kB - DAK_Psychreport 2021_12_Brandenburg.pdf
PDF - 490 kB
Die Ausfalltage wegen psychischer Erkrankungen sind im Corona-Jahr 2020 in Brandenburg auf Rekordhöhe gestiegen. Hier wurden rund 306 Fehltage je 100 erwerbstätige DAK-Versicherte registriert, im Bundesdurchschnitt waren es mit rund 265 Fehltagen deutlich weniger. Im Vergleich zu 2010 bedeutet dies in der Mark eine Zunahme um 82 Prozent. Das geht aus dem aktuellen Psychreport der DAK-Gesundheit für Brandenburg hervor. Lesen Sie mehr in unserer Pressemeldung.
Freundliche Grüße
Ihr Presseteam der DAK-Gesundheit Brandenburg
Brandenburg: Ausfalltage bei Seelenleiden erreichen Höchststand
- Analyse der DAK-Gesundheit zeigt Zunahme der Fallzahlen bei langen Krankschreibungen
- Anstieg im Bildungssektor und Gesundheitswesen
- Frauen häufiger betroffen als Männer
Die Ausfalltage wegen psychischer Erkrankungen sind im Corona-Jahr 2020 in Brandenburg auf Rekordhöhe gestiegen. Hier wurden rund 306 Fehltage je 100 erwerbstätige DAK-Versicherte registriert, im Bundesdurchschnitt waren es mit rund 265 Fehltagen deutlich weniger. Im Vergleich zu 2010 bedeutet dies in der Mark eine Zunahme um 82 Prozent. Mit einem Zuwachs von rund 43 Prozent war die Branchengruppe Bildung, Kultur Medien mit der deutlichsten Steigerung der Fehltage bei Depression und Co betroffen. Auch im Gesundheitswesen gab es einen Anstieg. Das geht aus dem aktuellen Psychreport der DAK-Gesundheit für Brandenburg hervor. Ein psychischer Krankheitsfall dauerte 2020 durchschnittlich 34 Tage. Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer.
War bislang die öffentliche Verwaltung die Branche mit den meisten Krankschreibungen auf Grund psychischer Erkrankungen, so setzte sich im vergangenen Jahr die Branchengruppe Bildung, Kultur und Medien an die Spitze, gefolgt vom Gesundheitswesen. Die Belastungen durch die Pandemie würden hier offensichtlich, ist sich Anke Grubitz, Leiterin der Landesvertretung der DAK-Gesundheit in Brandenburg sicher: „Die aktuelle Analyse zeigt zum einen, dass gerade Menschen mit psychischen Problemen besonders unter den Pandemie-Einschränkungen und -Belastungen leiden. Zum anderen wird sichtbar, wie unterschiedlich der Druck verteilt ist“, sagt Grubitz. „Im Gesundheitswesen sind die Menschen extrem belastet. Gleichzeitig leiden der Bildungssektor und der Kulturbereich – das geht an die psychische Substanz. Dagegen scheint die Belastung in der Verwaltung etwas abgenommen zu haben. Vermutlich wirkte die Arbeit im Homeoffice hier positiv.“ Ziel müsse es sein, den Trend zu stoppen und den Betroffenen mit passenden Angeboten und Versorgungskonzepten zu helfen. Das sei gerade in Krisenzeiten wie der Corona-Pandemie sehr wichtig.
Längere Fälle nehmen zu
Der Psychreport zeigt, wie sich in Brandenburg bei den psychischen Erkrankungen 2020 das Verhältnis von kurzen zu längeren Fällen verändert hat: Bei kurzen Krankschreibungen bis zu drei Tagen gab es einen Rückgang um 16 Prozent, bei einer Woche um 14 Prozent. Längere Krankschreibungen von vier bis sechs Wochen nahmen hingegen um 16 Prozent zu, Fälle über 42 Tage um acht Prozent.
Mehr Ausfalltage durch psychische Erkrankungen bei Frauen
Frauen sind im gesamt Zeitraum 2010 bis 2020 mit deutlich mehr Fehltagen durch psychische Erkrankungen betroffen als Männer. 2020 gab es in Brandenburg bei Frauen mehr als doppelt so viele Fehltage durch psychische Erkrankungen. Unter Pandemie-Bedingungen waren es bei DAK-versicherten Arbeitnehmerinnen 2020 437 Fehltage je 100 Versicherte, bei Männern 193 Tage.
Anpassungsstörungen gewinnen an Bedeutung
Depressionen verursachten 2020 mit 109 Fehltagen je 100 Versicherte weiterhin mit Abstand den meisten Arbeitsausfall. Hier gab es allerdings einen Rückgang von vier Prozent. Unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie gewinnen die Anpassungsstörungen an Bedeutung: Es entfielen 92 Tage je 100 Versicherte auf diese zweitwichtigste Diagnose, zwölf Prozent mehr als im Vorjahr. Mit Anpassungsstörung ist eine Reaktion auf ein belastendes Lebensereignis, zum Beispiel einen Trauerfall, gemeint. Dies kann sich in negativen Veränderungen des Gemütszustandes oder auch in Störungen des Sozialverhaltens ausdrücken.
DAK-Gesundheit bietet Hilfe im Spezialisten-Netzwerk
Die DAK-Gesundheit bietet Menschen mit Anpassungsstörungen, aber auch mit Depressionen und Ängsten therapeutische Hilfe – ohne Wartezeiten und komplizierte Terminabsprachen. Versicherte der Krankenkasse können das Angebot „Veovita“ im Rahmen des Spezialisten-Netzwerks der Kasse nutzen. Es sorgt für eine gute Vernetzung von haus- und fachärztlichen Praxen, Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten. Ziel ist, einen akuten Handlungsbedarf schneller zu identifizieren und Betroffene gezielt zur richtigen Behandlung zu führen. Weitere Informationen im Netz: www.dak.de/psyche.
Für den Psychreport hat das Berliner IGES Institut Daten von mehr als 110.000 bei der DAK-Gesundheit in Brandenburg versicherten Beschäftigten ausgewertet. Eingegangen sind alle Fehlzeiten, für die eine Arbeitsunfähigkeits- Bescheinigung mit einer psychischen Diagnose an die Kasse geschickt wurde. Die DAK-Gesundheit ist die drittgrößte gesetzliche Krankenkasse Deutschlands und versichert rund 5,6 Millionen Menschen.
Freundliche Grüße Stefan Poetig DAK-Gesundheit Unternehmenskommunikation/Public Relations Pressesprecher Brandenburg Beuthstraße 6, 10117 Berlin Tel.: 030 981 941 6 1127, Fax: 040 334 701 689 62 Handy: 0173 2462071 mailto:stefan.poetig@dak.de http://www.dak.de/presse http://www.twitter.com/dakgesundheit http://www.facebook.com/dakonline