Corona: Mehr Jugendliche mit Depressionen in Schleswig-Holstein
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Während der Corona-Pandemie sind Jugendliche in Schleswig-Holstein stärker psychisch belastet. 2020 wurden drei Prozent mehr Mädchen und Jungen im Alter zwischen 15 und 17 Jahren erstmals mit einer Depression ärztlich behandelt als im Vorjahr. Das ist ein zentrales Ergebnis des aktuellen Kinder- und Jugendreports der DAK-Gesundheit für Schleswig-Holstein. Im Bereich Adipositas sank im Norden die Neuerkrankungsrate bei Grundschulkindern. Zudem kamen deutlich weniger Schulkinder in Schleswig-Holstein wegen Alkoholmissbrauchs ins Krankenhaus oder die Arztpraxis. Vor dem Hintergrund der Reportergebnisse sieht DAK-Landeschef Cord-Eric Lubinski Schleswig-Holstein im Vergleich zum Bund bereits auf einem guten Weg. Er fordert von der neuen Landesregierung, dass das Engagement für die Kinder- und Jugendgesundheit im Norden weiter eine hohe Priorität einnimmt. Lesen Sie mehr in unserer Pressemeldung.
Freundliche Grüße
Ihr Presse-Team der DAK-Gesundheit Schleswig-Holstein
Corona: Mehr Jugendliche mit Depressionen in Schleswig-Holstein
- Kinder- und Jugendreport der DAK-Gesundheit untersucht Auswirkungen der Pandemie
- Psychische Erkrankungen bei 15- bis 17-Jährigen steigen um drei Prozent
- DAK-Landeschef Lubinski: Kindergesundheit muss im Norden oben auf der politischen Agenda stehen
Während der Corona-Pandemie sind Jugendliche in Schleswig-Holstein stärker psychisch belastet. 2020 wurden drei Prozent mehr Mädchen und Jungen im Alter zwischen 15 und 17 Jahren erstmals mit einer Depression ärztlich behandelt als im Vorjahr. Das ist ein zentrales Ergebnis des aktuellen Kinder- und Jugendreports der DAK-Gesundheit für Schleswig-Holstein. Im Bereich Adipositas sank im Norden die Neuerkrankungsrate bei Grundschulkindern. Zudem kamen deutlich weniger Schulkinder in Schleswig-Holstein wegen Alkoholmissbrauchs ins Krankenhaus oder die Arztpraxis. Vor dem Hintergrund der Reportergebnisse sieht DAK-Landeschef Cord-Eric Lubinski Schleswig-Holstein im Vergleich zum Bund bereits auf einem guten Weg. Er fordert von der neuen Landesregierung, dass das Engagement für die Kinder- und Jugendgesundheit im Norden weiter eine hohe Priorität einnimmt.
„Die Corona-Pandemie hat den Alltag der Kinder und Jugendlichen in Schleswig-Holstein deutlich verändert. Unser aktueller Report zeigt jedoch auch: Schleswig-Holstein steht bei der Kinder- und Jugendgesundheit im Bundesvergleich noch gut da. Trotzdem geht es vielen Mädchen und Jungen gerade im späten Jugendalter nicht gut. Dort muss die Landespolitik ansetzen“, so Cord-Eric Lubinski, Leiter der Landesvertretung Schleswig-Holstein der DAK-Gesundheit. „Bereits im vergangenen Jahr hat die Jamaika-Koalition mit dem Aktionsprogramm ‚Aufholen nach Corona‘ Akzente gesetzt. Jetzt gilt es, die Maßnahmen gezielt umzusetzen. Zahlreiche Anträge, zum Beispiel zur Stärkung der psychosozialen Gesundheit von Schülerinnen und Schülern, gehen in die richtige Richtung. Es ist essenziell, dass die neue Landesregierung das Thema Kinder- und Jugendgesundheit nach der Wahl weiter oben auf ihrer Agenda hält. Unser Report kann der neuen Landesregierung wichtige Erkenntnisse für die Entwicklung gesundheitspolitischer Maßnahmen liefern.“
Im Rahmen des Reports untersuchten Wissenschaftler von Vandage und der Universität Bielefeld anonymisierte Abrechnungsdaten von rund 50.000 Kindern und Jugendlichen im Alter bis 17 Jahren, die bei der DAK-Gesundheit in Schleswig-Holstein versichert sind. Analysiert wurden die Jahre 2019 und 2020. Der Report basiert damit auf Daten von 8,7 Prozent aller Kinder und Jugendlichen im Norden und ist hinsichtlich der Alters- und Geschlechtsverteilung repräsentativ.
Insbesondere 15- bis 17-Jährige von Depressionen betroffen
Der DAK-Report zeigt, dass die Corona-Pandemie vor allem Jugendliche im Alter von 15 bis 17 Jahren in Schleswig-Holstein psychisch belastet. So stieg die Zahl der Kinder in dieser Altersklasse, die erstmals mit einer Depression behandelt werden mussten, um rund drei Prozent. Im Bund waren es acht Prozent. Im späten Jugendalter waren Mädchen zwischen Nord- und Ostsee fast doppelt so häufig aufgrund von Depressionen in ärztlicher Behandlung wie gleichaltrige Jungen. Im Bundesdurchschnitt war der Unterschied etwas stärker ausgeprägt.
„Die Neuerkrankungsraten depressiver Jugendlicher im Alter 15 bis 17 Jahre sind in Schleswig-Holstein zwar niedriger als im Bund, trotzdem geben sie Anlass zu Sorge. Sie betreffen Menschen, die an der Schwelle zum Erwachsenenleben stehen“, so Lubinski. „Die Corona-Pandemie scheint die Startvoraussetzungen für diese Altersgruppe stärker beeinträchtigt zu haben. Dieser Thematik sollte sich eine zukünftige Landesregierung annehmen.“ In der Altersklasse zehn bis 14 Jahre sind mit einem Rückgang von etwa elf Prozent niedrigere Neuerkrankungsraten als im Bund zu beobachten. Auch in der Gruppe der Fünf- bis Neunjährigen gab es mit rund 32 Prozent einen Rückgang der Behandlungen.
Adipositas-Neuerkrankungen bei Grundschulkindern gesunken
2020 wurden rund zwei Prozent weniger Grundschulkinder in Schleswig-Holstein erstmals wegen einer Adipositas ärztlich behandelt. Im Bund hingegen stiegen die Behandlungen der Fünf- bis Neunjährigen um 16 Prozent. Auch in anderen Altersklassen gingen die Zahlen in Schleswig-Holstein zurück. Stark übergewichtige Mädchen und Jungen fanden dabei gleichhäufig den Weg in die Arztpraxen und Krankenhäuser. Lediglich im Alter zwischen zehn und 14 Jahren wurden adipöse Jungen häufiger behandelt als Mädchen.
Weniger Alkoholmissbrauch als im Bund
In der Corona-Pandemie kamen deutlich weniger Schulkinder in Schleswig-Holstein wegen Alkoholmissbrauchs ins Krankenhaus oder die Arztpraxis. 2020 mussten 42 Prozent weniger Jugendliche ärztlich behandelt werden. Im Bundesdurchschnitt betrug der Rückgang 28 Prozent. Auch in den Bereichen Tabak (-4 %) und Cannabis (-28 %) gingen die Behandlungen im Norden zurück. Auffällig ist der suchtmäßige Tabakkonsum, der bei Mädchen in Schleswig-Holstein deutlich seltener als im Bundesdurchschnitt ärztlich behandelt wurde.
Mehr Vorsorgeuntersuchungen in Zeiten von Corona
Der Kinder- und Jugendreport zeigt darüber hinaus, dass die Inanspruchnahme von Vorsorgeuntersuchungen in Schleswig-Holstein gegen den Bundestrend leicht zugenommen hat. So stiegen die durchgeführten U-Untersuchungen im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr um rund ein Prozent. Auf Bundesebene wurden im Jahresmittel konstante Fallzahlen beobachtet.
Die DAK-Gesundheit ist mit 5,5 Millionen Versicherten die drittgrößte Krankenkasse Deutschlands und engagiert sich besonders für Kinder- und Jugendgesundheit. Insgesamt sind bei der Krankenkasse in Schleswig-Holstein rund 279.000 Menschen versichert.
Pressekontakt:
Sönke Krohn
DAK-Gesundheit Pressesprecher Schleswig-Holstein
Gotenstr. 12, 20097 Hamburg
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