Corona: Starker Anstieg von übergewichtigen Grundschulkindern in Thüringen
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Während der Corona-Pandemie werden Kinder in Thüringen häufiger wegen starken Übergewichts behandelt. So stiegen die Neuerkrankungen bei Adipositas 2020 in der Altersklasse der Fünf- bis Neunjährigen um 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit liegt die Entwicklung in Thüringen deutlich oberhalb des Bundesdurchschnittes. Lesen Sie mehr in unserer aktuellen Pressemitteilung zum neuen Kinder- und Jugendreport für Thüringen.
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Ihr Presseteam der DAK-Gesundheit Thüringen
Corona: Starker Anstieg von übergewichtigen Grundschulkindern in Thüringen
- Kinder- und Jugendreport der DAK-Gesundheit für den Freistaat untersucht Auswirkungen der Pandemie
- Adipositas-Neuerkrankungen bei Fünf- bis Neunjährigen steigen um 26 Prozent
- Psychische Erkrankungen bei Jugendlichen steigen um acht Prozent
Während der Corona-Pandemie werden Kinder in Thüringen häufiger wegen starken Übergewichts behandelt. So stiegen die Neuerkrankungen bei Adipositas 2020 in der Altersklasse der Fünf- bis Neunjährigen um 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit liegt die Entwicklung in Thüringen deutlich oberhalb des Bundesdurchschnittes. Bei den Zehn- bis 14-Jährigen war es ein Plus von drei Prozent. In der Altersklasse 15 bis 17 Jahre gingen die Behandlungen dagegen um 25 Prozent zurück. Das ist ein zentrales Ergebnis des aktuellen Kinder- und Jugendreports der DAK-Gesundheit für Thüringen. Auch bei Depressionen wurde ein negativer Einfluss der Corona-Pandemie in Freistaat deutlich. So wurden 2020 rund acht Prozent mehr Mädchen und Jungen im Alter zwischen zehn und 14 Jahren erstmals mit einer Depression ärztlich behandelt als im Vorjahr. Vor dem Hintergrund der Ergebnisse sieht die DAK-Gesundheit dringenden Handlungsbedarf.
„Die Corona-Pandemie hat den Alltag der Kinder und Jugendlichen in Thüringen deutlich verändert. Unser aktueller Report zeigt dringenden Handlungsbedarf in vielen Bereichen der Kinder- und Jugendgesundheit. Gerade auf die Psyche hat sich die Corona-Pandemie oft als Verstärker ausgewirkt. Vielen Mädchen und Jungen im Freistaat geht es nicht gut. Wir müssen dringend etwas tun“, so Marcus Kaiser, Landeschef der DAK-Gesundheit in Thüringen. „Auch die Landespolitik muss das Thema Kinder- und Jugendgesundheit oben auf ihre Agenda setzen. Hierbei sollten die Themen psychische Gesundheit, gesunde Ernährung und Sport eine bedeutende Rolle spielen. Unser Report kann dabei wichtige Erkenntnisse für die Entwicklung gesundheitspolitischer Maßnahmen liefern.“
Im Rahmen des Reports untersuchten Wissenschaftler von Vandage und der Universität Bielefeld anonymisierte Abrechnungsdaten von rund 16.000 Kindern und Jugendlichen im Alter bis 17 Jahren, die bei der DAK-Gesundheit in Thüringen versichert sind. Analysiert wurden die Jahre 2019 und 2020. Der Report basiert damit auf Daten von fünf Prozent aller Kinder und Jugendlichen in Thüringen und ist hinsichtlich der Alters- und Geschlechtsverteilung repräsentativ für den gesamten Freistaat.
Adipositas-Neuerkrankungen bei Grundschulkindern gestiegen
2020 wurden rund 26 Prozent mehr Thüringer Grundschulkinder erstmals wegen einer Adipositas ärztlich behandelt. Dieser Wert liegt deutlich über der Steigerungsrate bundeweit, die bei 16 Prozent liegt. Auch in den Altersklassen der Zehn- bis 14-Jährigen (drei Prozent) stiegen die Behandlungszahlen. Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren fanden hingegen seltener wegen starken Übergewichts den Weg in die Arztpraxis (minus 25 Prozent).
Insbesondere Zehn- bis Vierzehnjährige von Depressionen betroffen
Der DAK-Report für Thüringen zeigt, dass die Corona-Pandemie vor allem Mädchen und Jungen im Alter von zehn bis 14 Jahren im Freistaat psychisch belastet. So stieg die Zahl der Kinder in dieser Altersklasse, die erstmals mit einer Depression behandelt werden mussten, um rund acht Prozent, obwohl sie im Bundesschnitt um drei Prozent zurückgingen. In der Altersgruppe der 15- bis 17-Jährigen gab es mit rund sechs Prozent einen Rückgang der Behandlungen. Im Bund nahmen die Zahlen hingegen um acht Prozent zu. Im späten Jugendalter waren Mädchen in Thüringen rund 2,2-mal so häufig aufgrund von Depressionen in ärztlicher Behandlung als gleichaltrige Jungen.
Weniger Alkoholmissbrauch – höherer Tabakkonsum
In der Corona-Pandemie kamen deutlich weniger Schulkinder in Thüringen wegen Alkoholmissbrauchs ins Krankenhaus oder die Arztpraxis. 2020 mussten 15 Prozent weniger Jugendliche ärztlich behandelt werden. Im Bundesdurchschnitt betrug der Rückgang allerdings 28 Prozent und war damit wesentlich stärker ausgeprägt. Auch bei Cannabis (minus 19 Prozent) gingen die Behandlungen in Thüringen zurück, während sie bei Tabak um zwölf Prozent entgegen dem Bundestrend anstiegen.
Weniger Antibiotika-Verschreibungen
Im Pandemie-Jahr 2020 sank in Thüringen der Anteil der Kinder und Jugendlichen, denen Antibiotika verschrieben wurde, um 38 Prozent. Dies ist im Vergleich aller Bundesländer ein besonders hoher Wert (Bundesschnitt 33 Prozent). Ein wichtiger Faktor hierbei ist die geringere Zahl an Infektionskrankheiten. Bei diesen meist durch Kontakt übertragende Erkrankungen wurden 2020 in Thüringen hohe Fallzahlrückgänge beobachtet (minus 17 Prozent). Auch Ohrenerkrankungen der Thüringer Kinder gingen um 26 Prozent zurück.
Die DAK-Gesundheit ist mit 5,5 Millionen Versicherten die drittgrößte Krankenkasse Deutschlands und engagiert sich besonders für Kinder- und Jugendgesundheit. Insgesamt sind bei der Krankenkasse in Thüringen rund 130.000 Menschen versichert.
Daniel Caroppo
DAK-Gesundheit
Unternehmenskommunikation/Public Relations
Pressesprecher Baden-Württemberg und Thüringen
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