Ungewöhnlich hoher Krankenstand im dritten Quartal 2022. DAK-Gesundheit veröffentlicht aktuelle Fehlzeiten-Analyse
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Von Juli bis September 2022 hatten Beschäftigte in Deutschland ungewöhnlich viel Arbeitsausfall. Das zeigt die aktuelle Fehlzeitenanalyse der DAK-Gesundheit. Es gab im 3. Quartal einen deutlichen Anstieg bei Muskel-Skelett- und bei Fehltagen wegen psychischer Erkrankungen. Auch normale Atemwegserkrankungen verursachten verstärkt Fehlzeiten. Corona-Infektionen waren hingegen weniger bedeutsam. Lesen Sie mehr in unserer Pressemitteilung.
Ihr Presseteam der
DAK-Gesundheit
Ungewöhnlich hoher Krankenstand im dritten Quartal 2022
- DAK-Gesundheit analysiert die Fehlzeiten von mehr als 2,2 Millionen Beschäftigten
- Anstieg um 33 Prozent bei Muskel-Skelett- und 34 Prozent bei Fehltagen wegen psychischer Erkrankungen
- Viel Husten und Schnupfen, aber wenig Corona
Im dritten Quartal 2022 waren für die Jahreszeit ungewöhnlich viele Beschäftigte in Deutschland krankgeschrieben. Der Krankenstand lag mit 4,7 Prozent um 1,2 Prozentpunkte über dem Vorquartalsniveau. Nach der aktuellen Fehlzeitenanalyse der DAK-Gesundheit für über 2,2 Millionen erwerbstätige Versicherte nahm der Arbeitsausfall wegen Muskel-Skelett-Problemen um ein Drittel zu. Bei Fehltagen aufgrund psychischer Erkrankungen und normaler Atemwegserkrankungen fiel das Plus mit jeweils 34 Prozent noch etwas größer aus. Corona-Infektionen waren im dritten Quartal hingegen weniger bedeutsam.
Von Juli bis September 2022 fehlte jede und jeder DAK-versicherte Beschäftigte im Durchschnitt an 4,3 Tagen mit einer Krankschreibung im Job. Muskel-Skelett-Probleme wie Rückenschmerzen, psychische Erkrankungen und normale Atemwegserkrankungen dominierten das Geschehen. Sie verursachten zusammen die Hälfte aller Fehltage. In allen dieser wichtigen Erkrankungsgruppen gab es ein deutliches Plus von bis zu 34 Prozent. Muskel-Skelett-Probleme allein verursachten 81 Fehltage je 100 Beschäftigte. Und auf psychische Erkrankungen entfielen 70 Fehltage – so viele wie zuletzt im ersten Quartal.
Ungewöhnlich hoch für ein drittes Quartal war auch das Niveau der normalen Atemwegserkrankungen. Auf Husten, Schnupfen und Bronchitis kamen 34 Prozent mehr Fehltage als im zweiten Quartal. Es gab viele normale Atemwegserkrankungen, aber keine Corona-Welle: Erkältungen verursachten 66 Fehltage je 100 Beschäftigte, Corona-Infektionen nur rund 13 Tage, ein Drittel weniger als im zweiten Quartal. Der Anteil von Corona am Krankenstand ging um die Hälfte zurück auf 3,1 Prozent.
Mehr als ein Viertel aller DAK-versicherten Beschäftigten hatten im dritten Quartal wenigstens eine Krankschreibung (27,5 Prozent). Bei Erwerbstätigen bis 19 Jahren war es sogar fast ein Drittel. In dieser Altersgruppe gab es auch die meisten Krankschreibungen. Nur weibliche Erwerbstätige zwischen 20 und 24 Jahren waren noch stärker von einer Krankschreibung betroffen (35,6 Prozent). Allerdings dauerte bei ihnen ein Krankschreibungsfall auch durchschnittlich nur sechs bis sieben Tage. Ältere Beschäftigte fehlten wesentlich länger. Im Mittel dauerte bei 50-Jährigen ein Fall 15 Tage und bei über 60-Jährigen mehr als 22 Tage.
Ein Bundesvergleich macht deutlich: In den östlichen Bundesländern war der Krankenstand erneut höher als im Westen (5,5 Prozent gegenüber 4,6 Prozent). Das bedeutet, von 100 Beschäftigten im Osten waren rechnerisch an jedem Tag 5,5 krankgeschrieben, im Westen nur 4,6.
Für die Studie hat das Berliner IGES Institut Daten von mehr als 2,2 Millionen bei der DAK-Gesundheit versicherten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ausgewertet. Eingegangen sind alle Fehlzeiten aus der Zeit von Juli bis einschließlich September 2022, für die eine Krankmeldung an die Kasse übermittelt wurde.
DAK-Gesundheit Pressestelle Telefon: 040-2364 855 9411 E-Mail: presse@dak.de