HPV-Impfungen bei Kindern und Jugendlichen in Sachsen dramatisch zurückgegangen
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HPV-Impfungen gehen in Sachsen dramatisch zurück: 2022 haben im Vergleich zum Vor-Pandemie-Jahr 2019 nur halb so viele Jugendliche eine Erstimpfung gegen Krebs erhalten. In diesem Zeitraum gab es bei den Jungen einen Rückgang um 60 Prozent, bei den Mädchen um 42 Prozent. DAK-Landeschefin Christine Enenkel setzt auf mehr Aufklärung über die Vorteile einer HPV-Impfung und appelliert an die Eltern. Lesen Sie mehr in unserer Pressemeldung.
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Ihr Presseteam der DAK-Gesundheit Sachsen
HPV-Impfungen bei Kindern und Jugendlichen in Sachsen dramatisch zurückgegangen
- DAK-Sonderanalyse: Rückgang während der Pandemie um mehr als die Hälfte
- Negativtrend im Freistaat deutlicher als im Bund
- DAK-Landeschefin Enenkel appelliert an Eltern
HPV-Impfungen gehen in Sachsen dramatisch zurück: 2022 haben im Vergleich zum Vor-Pandemie-Jahr 2019 nur halb so viele Jugendliche (9- bis 17-Jährige) eine Erstimpfung gegen Krebs erhalten. In diesem Zeitraum gab es bei den Jungen einen Rückgang um 60 Prozent, bei den Mädchen um 42 Prozent – insgesamt ein Minus von 52 Prozent. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Sonderanalyse des Kinder- und Jugendreports der DAK-Gesundheit. Besonders stark ist der Rückgang bei 15- bis 17-jährigen Jungen. Hier sanken die HPV-Impfungen von 2019 bis 2022 um zwei Drittel. Humane Papillomviren (HPV) werden sexuell übertragen und können unter anderem Gebärmutterhalskrebs sowie Krebs im Mund-Rachen-Raum hervorrufen. DAK-Landeschefin Christine Enenkel setzt auf mehr Aufklärung über die Vorteile einer HPV-Impfung und appelliert an die Eltern.
„Der Negativtrend bei HPV-Impfungen fällt in Sachsen noch dramatischer aus als im Bundesschnitt“, betont Christine Enenkel, Landeschefin der DAK-Gesundheit in Sachsen. Während im Freistaat 52 Prozent weniger HPV-Erstimpfungen verabreicht wurden, ging die Zahl im Bund um 37 Prozent zurück. Enenkel weiter: „Nach der Corona-Pandemie ist leider der erhoffte Nachholeffekt ausgeblieben. Dabei kann mit einer Impfung so viel Leid durch HPV-bedingte Krebserkrankungen verhindert werden. Deshalb mein Appell an alle Eltern: Lassen Sie Ihre Kinder impfen und nutzen Sie die Möglichkeit, sich im Rahmen der kostenlosen Vorsorge-Untersuchungen ärztlich beraten zu lassen.“
Geringere Impfquoten vor allem bei Jungen
Die DAK-Auswertung zeigt, dass die Rückgänge der HPV-Erstimpfungen bei den sächsischen Jungen deutlicher ausfielen als bei den Mädchen. Bei den Jungen gab es im Jugendalter (15- bis 17-jährige) einen Rückgang um 67 Prozent und In der Altersgruppe der 9- bis 14-Jährigen ein Minus von 52 Prozent: Bei den Mädchen gingen die Erstimpfungszahlen in beiden Altersgruppen um jeweils 43 Prozent zurück.
STIKO: Impfempfehlung für Mädchen und Jungen
Seit 2007 empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) eine HPV-Impfung für Mädchen und seit 2018 auch für Jungen. Humane Papillomviren (HPV) werden sexuell übertragen und können Gebärmutterhalskrebs sowie Krebs im Mund-Rachen-Raum, an weiblichen und männlichen Geschlechtsorganen und im After verursachen. Laut Robert Koch-Institut erkranken in Deutschland jedes Jahr rund 6.250 Frauen und 1.600 Männer an HPV-bedingtem Krebs. Eine Impfung sollte idealerweise vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgen. Die DAK-Gesundheit übernimmt die HPV-Impfung für alle Kinder im Alter bis 17 Jahren und zusätzlich im Rahmen einer Satzungsleistung für alle 18- bis 26-Jährigen. Damit geht die Kasse über den gesetzlichen Leistungsanspruch hinaus.
Für die aktuelle DAK-Sonderanalyse im Rahmen des Kinder- und Jugendreports untersuchten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Vandage und der Universität Bielefeld Abrechnungsdaten von rund 20.200 Kindern und Jugendlichen bis einschließlich 17 Jahren, die bei der DAK-Gesundheit in Sachsen versichert sind. Analysiert wurden anonymisierte Versichertendaten aus den Jahren 2017 bis 2022.
Die DAK-Gesundheit ist mit 5,5 Millionen Versicherten, davon rund 150.000 in Sachsen, die drittgrößte Krankenkasse Deutschlands. Informationen zur HPV-Impfung: www.dak.de/hpv
Kontakt:
Stefan Wandel
DAK-Gesundheit Pressesprecher Sachsen und Thüringen Freiberger Str. 37, 01067 Dresden Tel. 0351 312085 1127 Mobil 0160 5320898 stefan.wandel@dak.de www.dak.de/presse