Höchststand psychischer Erkrankungen in MV
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Depressionen, Anpassungsstörungen, Ängste: Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Mecklenburg-Vorpommern haben im vergangenen Jahr so oft wie nie zuvor aufgrund von psychischen Erkrankungen am Arbeitsplatz gefehlt. Der Arbeitsausfall stieg auf nunmehr 384 Fehltage je 100 DAK-Versicherte und damit rund 19 Prozent über Bundesniveau (323 Fehltage). Das zeigt der repräsentativen Psychreport der DAK-Gesundheit. Die Fehlzeiten wegen dieser Erkrankungen lagen um 65 Prozent über dem Niveau von vor zehn Jahren. Im Vergleich zum Vorjahr hatten junge Frauen den stärksten Anstieg. Die meisten psychisch bedingten Fehltage gab es 2023 im Gesundheitswesen. Die Branche lag rund 45 Prozent über dem Durchschnitt. Lesen Sie mehr in unserer Pressemeldung.
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Ihr Presseteam der DAK-Gesundheit Mecklenburg-Vorpommern
Mecklenburg-Vorpommern: Höchststand psychischer Erkrankungen
- DAK-Gesundheit analysiert Arbeitsausfall von rund 65.000 Beschäftigten für das Jahr 2023
- Anstieg um 65 Prozent im Zehn-Jahres-Vergleich
- Hohe Betroffenheit im Gesundheitswesen und der öffentlichen Verwaltung
Depressionen, Anpassungsstörungen, Ängste: Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Mecklenburg-Vorpommern haben im vergangenen Jahr so oft wie nie zuvor aufgrund von psychischen Erkrankungen am Arbeitsplatz gefehlt. Der Arbeitsausfall stieg auf nunmehr 384 Fehltage je 100 DAK-Versicherte und damit rund 19 Prozent über Bundesniveau (323 Fehltage). Das zeigt der repräsentativen Psychreport der DAK-Gesundheit. Die Fehlzeiten wegen dieser Erkrankungen lagen um 65 Prozent über dem Niveau von vor zehn Jahren. Im Vergleich zum Vorjahr hatten junge Frauen den stärksten Anstieg. Die meisten psychisch bedingten Fehltage gab es 2023 im Gesundheitswesen. Die Branche lag rund 45 Prozent über dem Durchschnitt.
„Die Fehltage wegen psychischer Erkrankungen sind auch 2023 weiter gestiegen. Der erneute Höchststand erfüllt mich mit Sorge“, sagt Sabine Hansen, Landeschefin der DAK-Gesundheit in Mecklenburg-Vorpommern. „Hinzu kommt, dass zunehmend jüngere Erwachsene betroffen sind. Wir müssen am Arbeitsplatz den Fragen der seelischen Gesundheit mehr Beachtung schenken. Beschäftigte dürfen nicht Gefahr laufen, eines Tages verfrüht ausgebrannt zu sein und aussteigen zu müssen“, so Hansen. In MV hatten 2023 erwerbstätige Frauen zwischen 15 und 19 Jahren den stärksten Anstieg bei den psychisch bedingten Fehltagen: plus 70 Prozent auf 27 Fehltage je 100 Versicherte.
Rückgang bei Depressionen, Zunahme bei Anpassungsstörungen
Eine Krankschreibung wegen psychischer Erkrankungen dauerte 2023 im Durchschnitt rund 32 Tage und damit kürzer als in den Vorjahren. Die meisten Fehltage entfielen auf Depressionen, der Arbeitsausfall sank hier um acht Prozent auf 132 Fehltage je 100 erwerbstätige Versicherte. Auf Platz zwei kamen Belastungs- und Anpassungsstörungen. Sie stiegen um 21 Prozent am stärksten. „Der Rückgang der durchschnittlichen Krankheitsdauer ist durch einen erheblichen Anstieg kürzer Fälle begründet. Durch das Verfahren der elektronischen Krankschreibung wurden 2023 wahrscheinlich vermehrt auch kürzere Krankschreibungen übermittelt“, so Hansen.
Arbeitsausfall im Gesundheitswesen und öffentlicher Verwaltung am höchsten
Wie stark Beschäftigte von psychischen Erkrankungen betroffen sind, hängt unter anderem mit der Branche zusammen, in der sie tätig sind. In Mecklenburg-Vorpommern haben diejenigen, die im Gesundheitswesen arbeiten, weit überdurchschnittlich viele Fehltage. 2023 waren es – bezogen auf 100 erwerbstätige DAK-Versicherte – 556 Fehltage, 172 Tage mehr als im Durchschnitt aller Branchen. Gefolgt von Beschäftigten in der öffentlichen Verwaltung, die auf 441 Fehltage je 100 erwerbstätige DAK-Versicherte kommen.
Betriebliches Gesundheitsmanagement zur Vorsorge
„Wir müssen mit den Tabus psychischer Erkrankungen brechen“, sagt Sabine Hansen. Der Psychreport der DAK-Gesundheit zeige, dass Betroffene heute eher bereit seien, eine Depression beispielsweise anzusprechen und sich Hilfe zu holen. „Wir brauchen Unterstützungen auch am Arbeitsplatz“, betont Hansen. „Arbeitgeber sollten Stress und mögliche Belastungen in den Fokus rücken und sich verstärkt mit Fragen der psychischen Gesundheit ihrer Belegschaft beschäftigen.“ Das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) könne helfen, die Widerstandsfähigkeit der Organisation einer Firma zu stärken – und damit auch die der Belegschaft, so Hansen. Die DAK-Gesundheit unterstützt Unternehmen im BGM und bietet beispielsweise eine Resilienzberatung mit Vorträgen, Seminaren und Workshops an.
Für den Psychreport hat das Berliner IGES Institut die Daten von 65.000 DAK-versicherten Beschäftigten in Mecklenburg-Vorpommern ausgewertet. Die DAK-Gesundheit ist die drittgrößte gesetzliche Krankenkasse Deutschlands und versichert rund 160.000 Menschen in MV.
Mehr zu den BGM-Angeboten der DAK-Gesundheit unter: www.dak.de/bgm.
Pressekontakt:
Stefan Poetig
DAK-Gesundheit
Unternehmenskommunikation / Public Relations
Pressesprecher Mecklenburg-Vorpommern
Beuthstraße 6, 10117 Berlin
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