Lübecker Nachrichten: Erste repräsentative Blitz-Umfrage: Wähler strafen Stegner für Koalitions-Desaster ab
Lübeck (ots)
Drei Viertel der Bürger in Schleswig-Holstein wollen im September Neuwahlen in ihrem Bundesland. Das hat eine repräsentative Forsa-Blitz-Umfrage im Auftrag der "Lübecker Nachrichten" (Sonnabendausgabe) ergeben. Und: Der absehbar Ende September anstehende Urnengang könnte zum Desaster für die schleswig-holsteinische SPD und ihren Spitzenkandidaten Ralf Stegner werden.
Laut Forsa-Umfrage verliert Stegner selbst in der eigenen Partei den Rückhalt. Gleichzeitig bahnt sich eine absolute Mehrheit von 52 Prozent für ein schwarz-gelbes Bündnis an. Demnach würden sich 38 Prozent der Befragten für die CDU (-2,2% gegenüber der Wahl 2005) entscheiden, 27 Prozent für die SPD (-11,7%), 14 Prozent würden FDP (+7,4%) wählen, 8 Prozent (+1,8%) die Grünen. Auf den SSW würden danach vier Prozent (+0,4) entfallen, 5 Prozent (+4,2%) würde die Linke auf sich vereinen.
Den Streit der Großen Koalition in Kiel haben die Bürger satt. Die Regierungskrise sehen 40 Prozent als größtes Problem Schleswig-Holsteins, noch vor der Arbeitslosigkeit (33%). Folglich plädieren 74 Prozent der Wahlberechtigten für Neuwahlen bereits im September. Fingerzeig Richtung Kiel: Selbst bei den SPD-Anhängern halten zwei Drittel Neuwahlen für richtig.
SPD-Partei- und Fraktionschef Stegner hat offenbar selbst in den eigenen Reihen verspielt. Sogar SPD-Anhänger bewerten seine Arbeit (-0.6) schlechter als die von Peter Harry Carstensen (+0.1). Der Ministerpräsident und CDU-Chef wird nicht ganz so gut bewertet wie Heide Simonis (SPD) vor ihrer Niederlage 2005, auch er verliert Sympathiewerte.
(Forsa hatte für die repräsentative Erhebung am 16. Juli 681 Wahlberechtigte befragt.)
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