Lübecker Nachrichten: Lea Rosh: Levys Hitler-Film verniedlicht das Grauen
Lübeck (ots)
Die Publizistin Lea Rosh (70), Initiatorin des 2005 eingeweihten Holocaust-Mahnmals in Berlin, hat scharfe Kritik an Dani Levys Hitler-Satire mit Helge Schneider in der Hauptrolle geübt. "Ich sehe keine Möglichkeiten, Hitler lächerlich zu machen - es sei denn, man ist ein Genie wie Charlie Chaplin", sagte Rosh den "Lübecker Nachrichten" (Sonntagausgabe). Ein solcher Film "verniedlicht das Grauen", so Rosh weiter: "Unter den Ausschnitten, die ich gesehen habe, war eine Szene, in der Hitler in einer Badewanne sitzt und mit einem Kriegsschiff spielt. Es war ja in Wahrheit ganz anders, es war tödlich! Hitler war kein gemütlicher Kerl mit dicken Backen. So kommt man dieser Figur nicht nah." Noch könne man mit dem Thema nicht angemessen umgehen, da könnten noch 200 Jahre vergehen, sagte Rosh den LN. Und auch dann sei ein humoristischer Ansatz falsch: "Zu lachen wird es nie etwas geben, auch nicht in 200 Jahren."
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