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Neue CO₂-Roadmap vorgelegt: Die Kalkindustrie will bis 2045 ihre CO₂-Emissionen um 133 % zum Jahr 2022 reduzieren

Neue CO₂-Roadmap vorgelegt: Die Kalkindustrie will bis 2045 ihre CO₂-Emissionen um 133 % zum Jahr 2022 reduzieren
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+++ Die Kalkindustrie ist fokussiert auf die Zukunft und will ihren Beitrag zur Erreichung der Klimaziele in Deutschland leisten. Unsere drei Technologiepfade verwandeln die Kalkindustrie vom Emittenten zur CO₂-Senke. Wichtig ist: die unternehmerischen Anstrengungen der Industrie sind an die zeitnahe Schaffung der notwendigen Voraussetzungen geknüpft! +++

Neue CO₂-Roadmap vorgelegt: Die Kalkindustrie will bis 2045 ihre CO₂-Emissionen um 133 % zum Jahr 2022 reduzieren

Köln, 24. Oktober 2024 – „Zukunft braucht Kalk, Kalk braucht Zukunft“, resümiert Alexia Spieler, Vorsitzende des Bundesverbandes der Deutschen Kalkindustrie e.V. „Über 1.200 Anwendungen machen Kalk zu einem unverzichtbaren Rohstoff für viele industrielle Anwendungsprozesse, Baustoffe, im Umweltschutz oder der Land- und Forstwirtschaft.“

Die deutsche Kalkindustrie steht auf ihrem Transformationspfad als energieintensive Industrie mit unvermeidbaren rohstoffbedingten CO₂-Emissionen jedoch vor besonderen Herausforderungen. Nun setzt sie einen entscheidenden Meilenstein auf dem Weg zur klimaneutralen Produktion: Mit der Veröffentlichung der neuen Roadmap zur CO₂-Vermeidung präsentiert der Bundesverband der Deutschen Kalkindustrie e. V. (BVK) umfassende Strategien, die den Transformationspfad der Branche mit Zwischenzielen bis 2030 bzw. bis 2045 skizzieren.

Die Roadmap beruht auf den Angaben der deutschen Kalkhersteller und eigenen wissenschaftlichen Erhebungen des BVKs und ist in die Gesamtstrategie der Europäischen Kalkindustrie eingebettet.

Unser Ziel ist klar: Wir wollen unsere Produktion so umstellen, dass wir spätestens 2045 über alle Werke unsere Kalkprodukte ohne CO2-Ausstoß, also klimaneutral, produzieren können. Durch die Fähigkeit unserer Produkte, wieder CO2 aus der Luft einzubinden, werden wir klimapositiv. Drei Technologiepfade stehen dabei im Fokus: Direkte CO₂-Vermeidung, CO₂-Abscheidung und -Speicherung sowie die Karbonatisierung. Diese Maßnahmen sind unabdingbar, um die gesetzten Klimaziele zu erreichen und werden von der Kalkindustrie ambitioniert verfolgt.

Doch die Kalkindustrie kann diese Transformation nur mit der Unterstützung der Politik und im Einvernehmen mit der Zivilgesellschaft erfolgreich umsetzen.

Die Roadmap: Drei Wege zur CO2-Senke

Die neue Roadmap der Kalkindustrie setzt auf drei zentrale Technologiepfade, um die unvermeidbaren CO₂-Emissionen zu minimieren:

  1. Direkte CO₂-Vermeidung: Durch Optimierungen der Ofentechnik, die Elektrifizierung einzelner, kleinerer Öfen sowie den Brennstoffwechsel kann bereits fast 1/3 der CO₂-Emissionen direkt vermieden werden. Dies betrifft insbesondere die Reduktion des Energieverbrauchs und den Einsatz innovativer Produktionsverfahren und biogener Brennstoffe, die den CO₂-Ausstoß senken.
  2. CO₂-Abscheidung und -Nutzung (CCS, CCU, BECCS): Trotz aller Bemühungen bleibt ein signifikanter Teil der rohstoffbedingten CO₂-Emissionen unvermeidbar. Die Abscheidung von CO₂ (Carbon Capture) und dessen anschließende Nutzung (CCU) oder Speicherung (CCS) sind daher zentrale Bausteine der Roadmap. Zudem eröffnet der Einsatz von Biomasse in Kombination mit CCS (BECCS) die Möglichkeit, negative Emissionen zu erzielen und somit einen positiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
  3. Karbonatisierung: Die Karbonatisierung, also die natürliche CO₂-Wiederaufnahme der Kalkprodukte in ihrem Lebenszyklus sowie die technisch verstärkte CO₂-Wiederaufnahme bieten der Kalkindustrie bereits CO₂-Senkenpotenzial. CDR (Carbon Dioxide Removal: direkte Entnahme von CO₂ aus der Atmosphäre) mit Kalkprodukten aus klimaneutraler Produktion bietet ein weiteres, riesiges CO₂-Reduktionspotenzial über unsere Industrie hinaus.

Projekte der Kalkindustrie auf dem Transformationspfad

Unternehmen der deutschen Kalkindustrie haben bereits mehrere Projekte auf den Weg gebracht, die diese drei Technologiepfade umsetzen. So werden Anlagen zur CO₂-Abscheidung und neue Kalkbrennöfen mit Sauerstoffverbrennung errichtet wie im EVEREST-Projekt der Lhoist Germany, die ersten Anwendungen der Karbonatisierung getestet und Prozesse zur direkten CO₂-Vermeidung optimiert. Auch der Einsatz biogener Brennstoffe ist bereits angelaufen. Diese Initiativen zeigen, dass die Kalkindustrie sich auf den Weg gemacht hat, ihre Produktion in Richtung Klimaneutralität zu transformieren – vorausgesetzt, die notwendigen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen werden geschaffen.

Fünf zentrale politische Voraussetzungen für eine nachhaltige Kalkindustrie

Um die Transformation der Kalkindustrie erfolgreich zu gestalten, bedarf es nicht nur technologischer Innovationen, sondern auch eines klaren politischen Rahmens. Der BVK fordert daher die Politik auf, die folgenden fünf zentralen Voraussetzungen zu schaffen:

  1. Energieversorgung sichern: Die Verfügbarkeit erneuerbaren Stroms und die Entwicklung notwendiger Kapazitäten und Netze sind für die Industrie in Deutschland entscheidend. Für eine klimaneutrale Kalkproduktion ist der Ersatz konventioneller Brennstoffe durch nachhaltige Biomasse, klimaneutralen Wasserstoff oder andere CO₂-neutrale Brennstoffe essenziell.
  2. CO₂-Infrastruktur errichten: Für die Umsetzung von CCS und CCU ist der Aufbau einer leistungsfähigen CO₂-Infrastruktur mit einem wettbewerbsneutralen Zugang für alle Kalkhersteller essenziell. Dies umfasst sowohl die Transportwege als auch die Lagerstätten für CO₂, die schnellstmöglich realisiert werden müssen. Dazu gehört auch die Schaffung von CO₂-Speichern in Deutschland, sowohl on- als auch offshore. Diese sind aus ökonomischen und Gründen der Versorgungssicherheit essenziell
  3. Compliance herstellen: Die rechtlichen Voraussetzungen für den Einsatz von CCS und CCU national und international müssen zügig geschaffen werden.
  4. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen schaffen: Als wesentliche Voraussetzung für die Transformation der Kalkindustrie ist die planungs- und genehmigungsrechtliche Sicherung der Versorgung mit Kalkstein aus unseren Vorkommen notwendig. Darüber hinaus sind Investitionen in Forschung und Implementierung sowie Förderprogramme für die Produktion von klimaneutralem Kalk unabdingbar. Zudem ist es von großer Bedeutung, international wettbewerbsfähige Energiekosten für die Industrie dauerhaft zu gewährleisten. Um den Bedarf an Förderung für emissionsarme Grundstoffe wie klimaneutralen Kalk mit CCS zu senken, brauchen auch Grundstoffindustrien grüne Leitmärkte, um CO₂-arme Produkte kostendeckend zu verkaufen.
  5. Anerkennung der Karbonatisierung: Die Karbonatisierung muss als effektive Methode zur CO₂-Bindung offiziell anerkannt und in die bestehenden Klimaschutzinstrumente integriert sowie im Emissionshandelssystem (ETS) oder durch andere Systeme monetär honoriert werden. Dies gilt auch für CDR-Verfahren, wo Kalk zum Gamechanger werden kann.

Fazit: Die Kalkindustrie ist fokussiert auf die Zukunft und will ihren Beitrag zur Erreichung der Klimaziele in Deutschland leisten. Unsere drei Technologiepfade verwandeln die Kalkindustrie vom Emittenten zur CO₂-Senke.

Wichtig ist: die unternehmerischen Anstrengungen der Industrie sind an die zeitnahe Schaffung der notwendigen Voraussetzungen geknüpft!

Jetzt gemeinsam handeln, denn Klimaschutz ist ein gemeinsames Ziel für Industrie, Politik und Zivilgesellschaft!

Weitere Informationen finden Sie hier: www.kalk.de/co2-roadmap

Wir freuen uns über die Aufnahme unserer Pressemitteilung in Ihre Berichterstattung und stehen Ihnen bei Rückfragen gerne zur Verfügung:

Bundesverband der Deutschen Kalkindustrie e.V.

Silke Schmitz I Leitung Kommunikation I Telefon: 0221/934674-25 I Email: silke.schmitz@kalk.de

Martin Ogilvie I Hauptgeschäftsführer I Telefon: 0221/934674-12 I Email: martin.ogilvie@kalk.de

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Die Kalkindustrie liefert den unverzichtbaren und vielseitigen Rohstoff Kalk, der am Anfang vieler Wertschöpfungsketten steht. Kalk wird u.a. im Haus- oder Straßenbau, im Umweltschutz sowie bei der Produktion von Eisen und Stahl, der chemischen Industrie, Glas und Kunststoffen, zahlreichen Hygieneartikeln, Papier, Lebensmitteln und Getränken eingesetzt.

Im Bundesverband der Deutschen Kalkindustrie e. V. (BVK) sind rund 50 Unternehmen mit fast 100 Standorten vertreten. Gemeinsam produzieren sie mit etwa 3.100 Beschäftigten rund 6 Mio. Tonnen Branntkalk im Jahr und erwirtschaften einen Gesamtumsatz von ca. 1 Mrd. Euro. (Stand: 2023)

Der BVK engagiert sich als Vertretung der Kalkindustrie in Deutschland gegenüber Politik und Behörden und ist registrierter Interessenvertreter (R001630) im Lobbyregister beim Deutschen Bundestag.

Weitere Informationen: https://www.kalk.de/

Silke Schmitz | Leitung Kommunikation

Bundesverband der Deutschen Kalkindustrie e.V.
Annastraße 67 – 71 | 50968 Köln
Tel.:  +49 (0) 221 93 46 74 - 25 | Mobil:  +49 (0) 173 470 63 55
Email:  silke.schmitz@kalk.de | Website:  //www.kalk.de/