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Acrylamid, dass es kracht
foodwatch testet Chips
Immer noch alarmierende Ergebnisse
Kinder besonders gefährdet

Berlin (ots)

Während Industrie und Regierung sich bei Acrylamid
auf dem richtigen Weg wähnen, geben aktuelle Messungen Anlass zu
Besorgnis: Der zweite Chipstest von foodwatch förderte
Höchstbelastungen von über 4.500 Mikrogramm pro Kilogramm zutage -
1.000 Mikrogramm gelten dem  Bundesamt für Verbraucherschutz bereits
als bedenkliche "Signalwerte". Für Kinder und Jugendliche sind Chips
ein bedeutender Faktor bei der Aufnahme von Acrylamid, wie eine
aktuelle Erhebung ergeben hat.
Im Februar ließ foodwatch zwanzig Proben von gängigen
Paprikachips-Produkten auf ihre Acrylamid-Belastung untersuchen. Neun
Proben wiesen Acrylamid-Werte von über 1.000 Mikrogramm auf. Der
höchste Messwert lag bei 2.871, der niedrigste Messwert bei 365
Mikrogramm pro Kilogramm.
Nach zehn Wochen jetzt die zweite Testrunde: Sieben von elf
Produkten zeigen eine teils deutlich verringerte
Acrylamid-Belastungen. Das ist erfreulich und zeigt die erste Wirkung
öffentlichen Druckes. Andererseits: - liegen fünf von 22 Messwerten
über dem Signalwert - sind drei Produkte höher belastet als beim
ersten Testdurchlauf - ist ein neues Aldi-Produkt rund dreimal so
stark belastet wie sein Vorgänger - liegt der negative Spitzenwert
bei über 4.500 Mikrogramm Im Vergleich zum niedrigsten Messwert von
290 Mikrogramm pro Kilogramm Chips ist das die 15-fache Belastung.
Der Griff ins Regal kann Acrylamidbomben oder Chips mit
Minimalbelastung zutage fördern - und der Verbraucher bleibt
ahnungslos. "Solange die Messwerte nicht produktbezogen
veröffentlicht werden, hat man keine Möglichkeit, das Erzeugnis mit
der niedrigsten Belastung zu wählen" kritisiert Matthias Wolfschmidt
von foodwatch die mangelnde Transparenz im Minimierungsprogramm der
Bundesregierung. Müssen die Hersteller ihre Werte nicht offenlegen,
fehlt ihnen der Anreiz, die Acrylamidmenge zu reduzieren. Doch
Regierung und Verband mauern - und bestrafen indirekt die Hersteller,
die sich mit beträchtlichem Kostenaufwand um Acrylamidminimierung und
Transparenz bemühen. "Die niedrigsten Werte müssen der Maßstab für
alle sein. Das ist der einzig sinnvolle Weg", so Wolfschmidt.
Besonders Kinder und Jugendliche sind durch das krebserregende und
erbgutverändernde Acrylamid gefährdet - einmal, weil ihr Organismus
empfindlicher reagiert, zum anderen, weil in dieser Altersgruppe "ein
Drittel der täglichen Acrylamidmenge über Chips aufgenommen wird",
wie eine in der WELT (24.4.2003) in Auszügen veröffentlichte
Verzehrsstudie unter Berliner Schülern ergab. Das Bundesinstitut für
Risikobewertung (BfR) hat dies auf Nachfrage von foodwatch jetzt
bestätigt.
Die aktuellen Testergebnisse von foodwatch sind unter
www.foodwatch.de veröffentlicht.

Pressekontakt:

foodwatch e.V.
Matthias Wolfschmidt
wolfschmidt@foodwatch.de
Tel. 030/240 476-18
Fax 030/240 476-26

Original content of: foodwatch e.V., transmitted by news aktuell

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