All Stories
Follow
Subscribe to foodwatch e.V.

foodwatch e.V.

Zimtsterne: Mehr als 80 Prozent liegen über Cumarin-Grenzwert, foodwatch fordert sofortige Rückrufaktion

One document

Berlin (ots)

foodwatch fordert eine bundesweite Rückrufaktion von
Lebensmitteln, die über dem gesetzlichen Grenzwert für Cumarin
liegen. Nach aktuellen Laborstests der Verbraucherorganisation sind
Weihnachtsgebäck, Milchreis und andere zimthaltige Lebensmittel stark
mit dem krebserregenden und leberschädigenden Cumarin belastet. Mehr
als die Hälfte der untersuchten Produkte liegt über dem zulässigen
Grenzwert, der um das bis zu Vierzigfache überschritten wird.
"Statt die Hersteller zu zwingen, die Gesetze einzuhalten,
sprechen die Verbraucherminister Verzehrsempfehlungen aus", sagt
Barbara Hohl von foodwatch. Die Politiker hatten Kindern zum Beispiel
empfohlen, nicht mehr als vier Zimtsterne am Tag zu essen. Die
foodwatch-Sprecherin bezeichnet dies als zynisch. Denn gleichzeitig
dürften Kinder dann auch keine anderen Produkte zu sich nehmen, die
Cumarin enthalten können, wie zum Beispiel Frühstücksflocken,
Grießbrei und Kinderpunsch mit Zimt oder Lakritze.
Insgesamt hat foodwatch 28 Produkte auf Cumarin getestet. Darunter
elf Sorten Weihnachtsgebäck, wovon neun über dem Grenzwert liegen,
der durch die Aromenverordnung vorgeschrieben wird und bei zwei
Milligramm Cumarin pro Kilogramm Lebensmittel liegt. Auch
Marken-Zimtsterne wie die der Firmen Bahlsen und Lambertz sind
betroffen und überschreiten mit 28 beziehungsweise 36 Milligramm pro
Kilogramm den Grenzwert um das bis zu Zwanzigfache. "Wer unbelastete
Zimtsterne von Lambertz essen möchte, sollte diese bei Aldi Süd
kaufen", rät Barbara Hohl. Sie würden dort unter dem Namen der Firma
Crux vertrieben und liegen im foodwatch-Test unter dem gesetzlichen
Grenzwert.
Die foodwatch-Ergebnisse zeigen auch, dass die Hersteller den
Grenzwert einhalten können. "Weil die Industrie die bereits
produzierte Ware aber unbedingt absetzen will, unterstützen Horst
Seehofer und die Verbraucherminister der Länder einen glatten
Gesetzesbruch", sagt Barbara Hohl. Statt die Ware aus dem Regal zu
nehmen, würden sie die Gesundheit von Verbrauchern zum Schutze der
Industrie schädigen.
Zusammen mit den Testergebnissen veröffentlicht foodwatch ein
Hintergrundpapier zu Cumarin. Die Substanz kommt vermehrt in der
Sorte Cassia-Zimt vor. Eine cumarinarme Alternative ist Ceylon-Zimt,
den die Industrie aus Kostengründen aber kaum einsetzt.
Tipp: Alle Testergebnisse mit Produktfotos sowie das informative
Hintergrundpapier stehen im Internet unter www.foodwatch.de kostenlos
zum Herunterladen zur Verfügung.

Pressekontakt:

foodwatch e.V.
Barbara Hohl
Kommunikation

Brunnenstr. 181
10119 Berlin
Germany

E-Mail: presse@foodwatch.de
Fon: +49 (0)30 / 240 476-19
Fax: +49 (0)30 / 240 476-26

Original content of: foodwatch e.V., transmitted by news aktuell

More stories: foodwatch e.V.
More stories: foodwatch e.V.