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Sofortiger Export-Stopp für Tiermehl gefordert
foodwatch deckt illegalen Handel mit tierischen Abfällen auf

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Berlin (ots)

Aus tierischen Abfällen der BSE-Risikokategorie 3 (Kat 3) 
hergestellte Tiermehle werden weltweit illegal gehandelt und das mit 
Wissen der Behörden. Über 30.000 Tonnen wurden allein im Jahr 2005 
von führenden Fleischunternehmen aus Deutschland in Nicht-EU-Staaten 
exportiert. Dort können sie verbotenerweise in die menschliche 
Nahrungskette gelangen. Das haben Recherchen von foodwatch ergeben, 
die die Verbraucherrechtsorganisation heute auf einer Pressekonferenz
in Berlin vorgestellt hat. foodwatch forderte 
Bundesverbraucherminister Horst Seehofer auf, die deutsche 
EU-Ratspräsidentschaft dafür zu nutzen, diese Exporte von Tiermehl zu
stoppen. Die Fleischunternehmen müsse er für die Entsorgung ihrer 
Abfälle haftbar machen.
Laut EU-Verordnung (1774/2002) dürfen Kat 3-Schlachtabfälle (dazu 
gehören zum Beispiel Federn, Häute, Klauen, Hörner, Euter, Knochen, 
Fette, Blut und Gammelfleisch) bzw. daraus gewonnene Tiermehle 
ausschließlich an Heim-, Pelz- und Zootiere verfüttert oder als 
Düngemittel verwendet werden. Auf keinen Fall dürfen sie in die 
menschliche Nahrungskette gelangen, sei es als Zusatz zu 
Lebensmitteln oder als Futter für landwirtschaftliche Nutztiere. 
Voraussetzung für den Export von Tiermehlen in Nicht-EU-Staaten ist 
ein bilaterales Abkommen, mit dem die Einhaltung der EU-Vorschriften 
garantiert wird. Zurzeit gibt es nur mit Thailand und Israel solche 
Abkommen.
"Trotzdem haben namhafte Firmen wie Europas größter Fleischkonzern
VION und die PHW-Gruppe, der Deutschlands führender Geflügelproduzent
Wiesenhof gehört, Kat 3-Tiermehle in andere Nicht-EU-Staaten 
exportiert", stellte Matthias Wolfschmidt, Veterinärmediziner bei 
foodwatch, fest. Die Recherchen von foodwatch reichen bis nach 
Vietnam, wo die Einfuhr von Tiermehlen aus der EU ausdrücklich 
verboten ist. Dort würden die Tiermehle sogar an landwirtschaftliche 
Nutztiere verfüttert und so in die menschliche Nahrungskette kommen. 
Die zuständigen Behörden in einigen niedersächsischen Landkreisen 
genehmigen die nach Ansicht von foodwatch illegalen Exporte. Die 
Verbraucherrechtsorganisation stellte gestern Strafanzeigen gegen die
VION-Tochter SNP, die zur PHW gehörende Gepro, den Düngemittelhändler
Beckmann und zuständige Kreisbehörden.
foodwatch fordert den Umgang mit tierischen Abfällen analog der 
europäischen Abfallgesetzgebung zu regeln. Demnach müssen Unternehmen
sowohl für die Herstellung eines Produkts haften als auch für dessen 
Entsorgung oder Verwertung als Abfall. Die Verantwortung für 
Computerschrott und Altautos liegt längst bei den Herstellern. "Die 
Skandale um Schlachtabfälle, Gammelfleisch und Tiermehl werden nur 
aufhören, wenn die EU klare Abfallregelungen vorschreibt. Sonst 
ändert sich nichts an den skandalösen Zuständen auf Kosten der 
Verbraucher", so Wolfschmidt.
Bürger können die Forderungen an die Bundesregierung unterstützen,
indem sie bei einer heute von foodwatch gestarteten Mitmach-Aktion im
Internet unter www.foodwatch.de protestieren.
Hinweis Bildmaterial:
2 Infografiken (GLOBUS) in Farbe bzw. Scharz/Weiß und in tiff- 
bzw. eps-Format sowie eine Fotoinstallation stehen auf der 
Internetseite von foodwatch im Bereich Presse zum Download bereit 
bzw. unter folgendem Link:
http://foodwatch.de/e36/e68/e2093/e6228/

Pressekontakt:

foodwatch e.V.
Barbara Hohl
Kommunikation

Brunnenstr. 181
10119 Berlin
Germany

E-Mail: presse@foodwatch.de
Fon: +49 (0)30 / 240 476-19
Fax: +49 (0)30 / 240 476-26

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