Hamburg Süd 2013: In einem schwierigen Umfeld gut behauptet
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Hamburg (ots)
Entwicklung der Hamburg Süd im Überblick
Das Wachstum der Weltwirtschaft und der containerisierten Seetransporte lag 2013 geringfügig unter dem des Vorjahres. Die global verfügbare Stellplatzkapazität stieg durch Neubauablieferungen trotz ebenfalls steigender Verschrottungen erneut stärker an als die Containertransporte. Infolge der anhaltenden Überkapazität blieben die Frachtraten in den meisten Verkehren unter Druck bzw. gingen weiter zurück. Entlastend wirkten allein die Treibstoffpreise, die vom Höchstniveau des Vorjahres aus leicht rückläufig waren. Angesichts des verhaltenen Marktwachstums und operativer Probleme in den stark überlasteten Häfen Brasiliens konnte die Hamburg Süd zusammen mit ihrer brasilianischen Tochtergesellschaft Aliança im Liniengeschäft ihr Transportvolumen im Vergleich zum Vorjahr lediglich um 1 Prozent auf rund 3,3 Millionen TEU (1 TEU = 20 Fuß- Standardcontainer) steigern. Bei leicht rückläufigen Frachtraten sowie einer Abwertung der wichtigsten Erlöswährung, des US-Dollars, um etwa 4 Prozent gegenüber dem Euro ging der Gesamtumsatz des Geschäftsbereichs Schifffahrt um 3,9 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro zurück.
Die weltweite Massengutschifffahrt war auch 2013 noch von hohen Überkapazitäten und leicht unter den Erwartungen bleibenden Rohstofftransporten, insbesondere nach China, geprägt, auch wenn sich zum Jahresende eine leichte Entspannung abzeichnete. Insofern konnten die Bulkaktivitäten der Hamburg Süd ebenso wie die Produktentankerfahrt im abgelaufenen Jahr kein positives Ergebnis auffahren. Die Liniendienste zeigten sich im Vergleich zum Vorjahr leicht verbessert und konnten sich auch im Branchenvergleich gut behaupten.
Die Anzahl der in der Schifffahrtsgruppe tätigen Mitarbeiter blieb mit 4.491, davon 686 Seeleuten, im Vergleich zum Vorjahr (4.512 Mitarbeiter) nahezu gleich. Einschließlich der über Fremdfirmen beschäftigten Seeleute wurden bei der Hamburg Süd und ihren Tochtergesellschaften 5.159 (exklusive Auszubildenden) Mitarbeiter eingesetzt.
Trotz der insgesamt unbefriedigenden Geschäftssituation lagen die Investitionen mit insgesamt 450 Millionen Euro deutlich über denen des Vorjahres (247 Millionen Euro). Dabei handelte es sich im Wesentlichen um An- und Schlusszahlungen für zwölf 9.000/9.600-TEU-Schiffe und vier kleinere Neubauten mit jeweils 3.800 TEU.
Schiffe und Container der Hamburg Süd
Die Flotte der Hamburg Süd umfasste per 31. Dezember 2013 insgesamt 154 Schiffe, davon 45 gruppeneigene. 103 Schiffe wurden in den Liniendiensten und 51 ausschließlich gecharterte Schiffe im Trampbereich (Massengutschiffe, Produktentanker) eingesetzt. Im Berichtsjahr wurde die eigene Flotte um die ersten vier Neubauten von insgesamt sechs Schiffen der "Cap San"-Baureihe erweitert. Mit einer Kapazität von 9.600 TEU sind sie die bislang größten Schiffe der Hamburg Süd-Gruppe. Sie haben 2.100 Anschlüsse für Kühlcontainer an Bord und besitzen damit die größte Reefer-Kapazität weltweit. Die neuen Schiffe werden in den Diensten zwischen Asien bzw. Europa und der Ostküste Südamerikas eingesetzt. Zusätzlich wurden auch bei der Hamburg Süd-Tochter Aliança vier 3.800-TEU-Schiffe für die brasilianische Cabotage in Dienst gestellt. Diese Wide-Beam-Neubauten setzen an der südamerikanischen Ostküste Maßstäbe in puncto Kosteneffizienz. Drei ältere Panamax-Schiffe der "Bahia"-Reihe (3.800 TEU) wurden Ende 2013 verkauft, drei weitere Anfang 2014. Die in den Liniendiensten eingesetzte Stellplatzkapazität stieg um etwa 6 Prozent auf circa 457.000 TEU, die durchschnittliche Schiffskapazität um 7 Prozent auf 4.437 TEU.
Die Reedereigruppe setzt ihre Strategie zur Effizienzsteigerung der Flotte fort. Mit der steigenden Durchschnittskapazität der Schiffe geht eine kontinuierliche Reduktion der Kosten pro Stellplatz einher. Ende 2013 belief sich der Orderbestand an gruppeneigenen Schiffen, die in den Jahren 2014/2015 zugehen sollen, auf rund 78.000 TEU. Die Gesamtzahl der Container blieb gegenüber dem Vorjahr praktisch unverändert bei circa 458.000 Einheiten und trug damit dem moderaten Ladungszuwachs Rechnung.
Linienschifffahrt
Vor dem Hintergrund einer kräftigen Erholung der Frachtraten im weltweiten Kühlgeschäft war im Linienbereich ein deutlich besserer Start als im Vorjahr zu verzeichnen. Angesichts der unbefriedigenden Mengenentwicklung und der Überkapazitäten in den Asien-Verkehren gerieten die Ergebnisse im weiteren Verlauf des Jahres aber unter starken Druck. Der Zuwachs der Carryings fiel auch deshalb schwächer als erwartet aus, weil Streiks zu Jahresbeginn in Chile, die überlastete Infrastruktur in den brasilianischen Häfen sowie die politischen und wirtschaftlichen Probleme in Venezuela und in den Ländern des Mittelmeerraums den Ladungsumschlag beeinträchtigten. Besonders enttäuschend entwickelte sich das Geschäft im Verkehr zwischen Europa und Indien/Pakistan. Auch hier war ein zum Teil dramatischer Ratenverfall zu beobachten. Angesichts des unbefriedigenden Saisongeschäfts in den Asien-Verkehren haben viele Linien ihre Kapazitäten in Erwartung rückläufiger Mengen in der Off-Season schon ab Anfang Dezember angepasst. Dabei werden einzelne Abfahrten oder ganze Dienste für mehrere Monate nicht angeboten und die Schiffe aufgelegt, um Systemkosten zur reduzieren und zumindest einen Teil des Erlösausfalls auszugleichen.
Entlastungen ergaben sich durch den leichten Rückgang des Bunkerpreises, die erfolgreiche Umsetzung von Dienstrationalisierungen sowie durch Maßnahmen zur Senkung des Bunkerverbrauchs.
Insgesamt konnte die Hamburg Süd das Ergebnis der Liniendienste im Vergleich zum Vorjahr leicht erhöhen, jedoch aufgrund des Ratendrucks in den Asien - Südamerika-Verkehren, der weiterhin unbefriedigenden Entwicklung der Mittelmeeraktivitäten und des Dienstes zwischen Europa und Indien/Pakistan noch kein den Zielvorstellungen entsprechendes Gesamtergebnis erreichen.
Trampschifffahrt
Sowohl die Massengutaktivitäten als auch die Produktentankerfahrt konnten im Jahr 2013 kein positives Ergebnis auffahren und bewegten sich damit in etwa auf dem Niveau des Vorjahres.
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