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WirtschaftsVereinigung Metalle

Nicht-Eisen-Metallindustrie behauptet sich
EEG-Umlagen gefährden Wettbewerbsfähigkeit
Zu wenig Recycling-Material

Düsseldorf (ots)

Die deutsche NE-Metallindustrie verzeichnet
seit Jahresbeginn eine Belebung des Auftragseingangs im
Verarbeitungssektor. Es sei jedoch ungewiss, ob sich dieser Trend
stabilisiert, erklärte der Präsident der WirtschaftsVereinigung
Metalle (WVM) Dr. Karl Heinz Dörner in Düsseldorf. Entscheidend sei,
ob die Nachfrage der Automobilindustrie stabil bleibe, die
Elektroindustrie und der Maschinenbau anziehe und die Baukonjunktur
endlich wieder anspringe. Im Bereich der politischen
Rahmenbedingungen seien Entlastungen bei den Energiekosten besonders
dringend, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen
zu erhalten.
Auch im abgelaufenen Jahr konnte die deutsche NE-Metallindustrie
trotz eines schwierigen Marktumfelds nochmals leicht wachsen,
berichtete Dörner. Die Produktion von Aluminium, Kupfer, Blei, Zink
und Zinn stieg 2002 um rund zwei Prozent auf 2,92 Millionen Tonnen.
Die Herstellung von Halbzeug, dem Ausgangsmaterial für vielfältige
Anwendungen, lag mit etwas mehr als vier Millionen Tonnen "ganz
leicht" über dem Vorjahr. Die Metallgießer verteidigten das hohe
Vorjahresergebnis und legten nochmals leicht um 0,3 Prozent auf
845.000 Tonnen zu. "In den einzelnen Bereichen der Branche verlief
die Entwicklung allerdings sehr unterschiedlich", sagte Dörner.
Die deutsche Aluminiumindustrie zeigte im abgelaufenen Jahr
mengenmäßig eine gute Entwicklung. Die Erzeugung stieg um 3,6 Prozent
auf 1,32 Millionen Tonnen. Daran hatte Primäraluminium einen stabilen
Anteil von 49,5 Prozent. Sekundäraluminium legte um sieben Prozent zu
und stellt nunmehr mehr als die Hälfte der gesamten inländischen
Aluminiumproduktion. Ausschlaggebend für das Mengenwachstum der
Aluminiumindustrie war die hohe Nachfrage der Automobilindustrie.
Die deutsche Buntmetallindustrie litt 2002 besonders stark unter
der Baukonjunktur und der schwierigen Lage in der Elektroindustrie.
In der Edelmetallindustrie erfüllten sich trotz erfreulicher
Geschäftsentwicklung in Teilbereichen die Hoffnungen auf eine
durchgreifende Erlösverbesserung nicht. Das Industriegeschäft verlief
stabil. Der Schmuckbereich musste weitere Rückgänge hinnehmen. In der
Dentalindustrie war im Jahre 2002 Stabilität zu verzeichnen.
Sorgen um Recycling
Im vergangenen Jahr stammten knapp 52 Prozent der inländischen
NE-Metallerzeugung aus Recycling-Material. Die Sekundärerzeugung ist
ein zentraler Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie der deutschen
NE-Metallindustrie, die Umwelt- und Ressourcenschonung, Beschäftigung
und Wachstum in ausgewogener Balance zu halten versucht. Handels- und
Ausfuhrbeschränkungen vornehmlich Russlands bedrohen die ausreichende
Versorgung deutscher Sekundärhütten mit Altmaterial und damit die
Produktion von Metallen auf höchsten Technik- und Umweltstandards.
Belastungen aus Energiegesetzen werden zum Risikofaktor
Die stark angestiegenen Energie-Umlagen aus der Ökosteuer, dem
Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz und vor allem dem
Erneuerbare-Energien-Gesetz stellen nach Ansicht der
WirtschaftsVereinigung Metalle eine Gefahr für die Unternehmen der
deutschen NE-Metallindustrie dar. Zahlreiche Erzeuger und Verarbeiter
sehen ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit bei Zusatzkosten von
bis zu 20.000 Euro je Arbeitsplatz und Jahr bedroht. Die WVM weise,
so Hauptgeschäftsführer Martin Kneer, seit mehr als zwei Jahren
darauf hin, dass Energiepolitik sowie Standort- und Industriepolitik
unkoordiniert auseinander driften. Die Risiken einer unbegrenzten
Förderung erneuerbarer Energien sei für die energieintensive
Wirtschaft nicht mehr tragbar. Es sei begrüßenswert, dass die
Bundesregierung jetzt die wettbewerbsbedrohende Dimension der
Belastungen anerkenne und eine schnelle Entlastungsregelung anstrebe.
Der vor wenigen Wochen vorgelegte Vorschlag sei jedoch zu restriktiv,
sagte Kneer, und helfe nur wenigen Hüttenbetrieben der Aluminium- und
Zinkindustrie. Die Kupferindustrie und Weiterbearbeitungsstufen der
NE-Metalle würden trotz Energieintensität und Wettbewerbsnachteilen
bislang von der vorgesehenen Härtefallklausel nicht erfasst. Eine
wirksame Belastungsbegrenzung müsse daher neben dem Energiebedarf
auch die Personalintensität und die jeweilige Position im
internationalen Wettbewerb berücksichtigen.
Für weitere Informationen: 
Wirtschaftsvereinigung Metalle e.V.
Norbert Zilkens
Telefon: 0211 / 4796 - 175
Telefax: 0211 / 4796 - 415
E-mail:  Zilkens@wvmetalle.de

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