Die deutsche Caritas hat einen Freund verloren
Zum Tod des Präsidenten von Caritas internationalis, Erzbischof Fouad El-Hage
Freiburg (ots)
Der Deutsche Caritasverband trauert um Erzbischof Fouad El-Hage, den Präsidenten von Caritas Internationalis. Wie erst heute bekannt wurde, ist er am Dienstag nach langer Krankheit im Alter von 66 Jahren gestorben. "Die weltweite Caritasfamilie", so betonte Peter Neher, der Präsident des Deutschen Caritasverbandes, "verliert mit Erzbischof El-Hage eine Persönlichkeit, die sich unermüdlich für gerechte Lebensbedingungen und für die Durchsetzung humanitärer Standards eingesetzt hat." Die Zusammenarbeit und die gegenseitige Unterstützung der vielgestaltigen Caritas über alle nationalen Differenzierungen hinweg sei ihm ein zentrales Anliegen gewesen. Als ein "warmherziger, immer liebenswerter Freund und Unterstützer" werde er in Erinnerung bleiben, betonte Martin Salm, Leiter von Caritas international.
Erzbischof El-Hage wurde 1939 in Zahlé, Libanon, geboren. Nach dem Studium in Rom, in den USA und in Beirut wurde er 1968 zum Priester geweiht. 1998 wurde er maronitischer Erzbischof von Tripoli im Norden des Libanon. Er war Präsident der Caritas im Libanon und der Caritas MONA (Mittlerer Osten/Nordafrika). 1999 hat ihn die Generalversammlung von Caritas Internationalis in Rom zum Präsidenten des weltweiten Caritasnetzwerks gewählt, dem 162 nationale Caritasorganisationen angehören.
Der Verstorbene hat sich durch kluge Führungskompetenz in der nationalen und internationalen Caritasarbeit verdient gemacht und gilt als der Architekt des Strategie-Plans von Caritas Internationalis. Wer ihm persönlich begegnet ist, lernte ihn als freundliche und bescheidene Persönlichkeit kennen. Im Libanon war er als "Bischof der Armen" bei Christen und Muslimen gleichermaßen populär.
Dem Deutschen Caritasverband und seinem Hilfswerk Caritas international war Erzbischof El-Hage sehr verbunden. Im Auftrag des Deutschen Caritasverbandes konzipierte er im damaligen Zaire, der heutigen Demokratischen Republik Kongo, Hilfen für Flüchtlinge, die dem Völkermord von 1994 in Ruanda entkommen waren. In einer Situation, die geprägt war durch völlige Verarmung und Traumatisierung Ungezählter, setzte er sich unermüdlich für die Rückkehr der Vertriebenen und die Versöhnung zwischen den Religionen ein.
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