GPRA: Diskussion um Schleichwerbung schadet der ganzen Branche
Frankfurt (ots)
Die aktuelle Diskussion um Schleichwerbung in der ARD schadet nicht nur den Sendern, sondern auch den Agenturen. Begriffe wie "Schleichwerbeagenturen" vermitteln den Eindruck, als wollten sich Agenturen im Auftrag ihrer Kunden Berichterstattung oder Produktnennung im redaktionellen Umfeld erkaufen. Die Gesellschaft Public Relations Agenturen e. V. (GPRA) verwehrt sich gegen diesen Eindruck. "Für unserer Mitgliedsagenturen gilt: Es gibt eine klare Trennung zwischen Redaktion und Werbung. Bezahlte Berichterstattung wird vom Verband nicht geduldet", so GPRA-Präsidiumsmitglied Christina Marx. Es gibt eindeutige Richtlinien im Rundfunkstaatsvertrag, wonach Product Placement aus programmatisch-dramaturgischen Gründen erlaubt ist. Kritisch wird es, sobald eine Gegenleistung oder gar ein Entgelt gezahlt wird. "Natürlich sind die Übergänge manchmal fließend", räumt Marx ein. "Wer will schon immer genau sagen, wann eine Produktnennung oder -abbildung redaktionell notwendig ist und wo die Werbung anfängt." Wenn wie in den jetzt aufgedeckten Fällen der Bavaria oder des Studio Hamburgs jedoch Geld gezahlt wird, sind die Grenzen eindeutig überschritten. "Allerdings", so Marx, "dürfen wir jetzt nicht den Fehler machen, den Zuschauer zu bevormunden. Er kann sehr wohl erkennen, wo versteckte Werbebotschaften platziert werden."
Product Placement ist nichts Verwerfliches, solange es sich programmverträglich integrieren lässt und die Rechte der Redaktion nicht einschränkt. Natürlich gibt es auch in der Agenturbranche schwarze Schafe, die sich nicht an Verordnungen und Richtlinien halten. Wer verantwortlich handelt, der arbeitet eng mit den Justitiariaten zusammen und sichert sich bereits im Vorfeld ab - in beiderseitigem Interesse. Von sinnvoll eingesetztem Product Placement können letztlich alle profitieren: Das Unternehmen, der Sender und auch der Zuschauer selbst, können doch viele Produktionen ohne Unterstützung aus der Industrie heute gar nicht mehr realisiert werden.
In der aktuellen Diskussion um Schleichwerbung mahnt die GPRA zu Sachlichkeit: Es darf nicht sein, dass die aktuellen Fälle nun im Rahmen der schwelenden Diskussion um öffentlich-rechtliche Gebühren instrumentalisiert werden. Eins muss klar sein: Im Fokus des Beziehungsgeflechts von Sendern, Agenturen und Unternehmen muss stets das Wohl des Zuschauers stehen.
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