ots.Audio: Firmen droht Fachkräftemangel: Viele Ältere gehen wegen Krankheit vorzeitig in Rente AOK, Arbeitsagentur und Rentenversicherung appellieren an Unternehmen, die Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu fördern
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Stuttgart (ots)
Anmoderation:
In der deutschen Wirtschaft geht die Sorge um - die Sorge vor dem Fachkräftemangel. Qualifizierter Nachwuchs ist oft schon jetzt schwer zu bekommen. Und die Situation wird sich in nächster Zeit eher noch verschärfen. Denn: Viele ältere Arbeitnehmer gehen wegen gesundheitlicher Probleme vorzeitig in den Ruhestand. In Baden-Württemberg zum Beispiel geht man davon aus, dass jeder Vierte über 50 in den nächsten fünf Jahren krankheitshalber in Rente geht. Die Unternehmen stehen dann vor einem massiven Personal-Engpass. Eva Strobel, die Leiterin der Regionaldirektion Baden-Württemberg bei der Bundesagentur für Arbeit:
1. O-Ton Eva Strobel
Die Konjunktur kommt auf dem Arbeitsmarkt an, es gibt viele Einstellungen in vielen Bereichen. Gute jung ausgebildete Menschen haben viele Chancen, Ältere weniger. Und das ist das Thema, das wir gerne auch in die Unternehmen bringen möchten, wenn sie nach Fachkräften rufen, dass sie zum Beispiel an das Potential der Älteren denken, diese gesund, fit und gut weitergebildet in Unternehmen zu nutzen. (0:30)
Damit das gelingt müssen aber auch die Betriebe etwas tun und für die Sachlage sensibilisiert werden, so Professor Wolfgang Schlicht, Direktor des Instituts für Sport- und Bewegungswissenschaft der Uni Stuttgart:
2. O-Ton Prof. Wolfgang Schlicht
In den Firmen müssen wir sehen, dass die Alten zunehmend die Gruppe werden die wir ganz dringend brauchen, um die Wertschöpfungskette aufrecht zu erhalten, denn gerade diejenigen, die unterhalb des 45 Lebensjahr brechen weg, wenn man so will, um das mal so salopp zu formulieren. Und wir werden uns angewöhnen müssen, auch mit den Mitarbeitern zu arbeiten und zu wirken, die auch die Stützen der Unternehmen sind, weil sie mit großer Erfahrung, großer Weisheit und großer Gelassenheit und auch Verantwortlichkeit gegenüber der Organisation agieren. (0:27)
Um das zu erreichen, setzen auch die Rentenversicherer auf entsprechende Vorbeugung, und wenn Menschen schon erkrankt sind, auf Rehabilitation. Hubert Seiter, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Rentenversicherung Baden-Württemberg:
3. O-Ton Hubert Seiter
Wir möchten, dass uns die Unternehmen kennenlernen als Reha-Träger, als Präventions-Träger und nicht nur als Rentenzahlstelle. Man wird als Sozialleistungsträger wahrgenommen, der halt finanziell ausgleicht wenn etwas ausfällt. Wir meinen, die beste Folge unserer Bemühungen ist die, wenn man mit Freude und Lust im Arbeitsleben bleibt und so Zufriedenheit schafft. (0:21)
Deshalb rufen Arbeitsagentur und Rentenversicherung gemeinsam mit der AOK Baden-Württemberg die Unternehmen dazu auf, sich nachhaltig und strukturiert um die Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu kümmern. Dr. Christopher Hermann, der stellvertretende Vorstandschef der AOK Baden-Württemberg:
4. O-Ton Dr. Christopher Hermann
Wir bieten ganz konkret mit unseren Fachkräften Hilfestellungen in diesem gesamten Fragebereich an und sorgen mit einer breiten Palette von Angeboten dafür, dass Arbeitsunfähigkeitszeiten und Stress abgebaut werden, dass Verschleißerscheinungen abgebaut werden - gerade deswegen weil es immer wichtiger wird, die Menschen länger in Arbeit zu halten. (0:32)
Abmoderation:
Die AOK Baden-Württemberg bietet das Betriebliche Gesundheitsmanagement seit 1997 an. Rund 1.000 Unternehmen haben es im vergangenen Jahr genutzt.
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