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Ärzte und AOK sehen dringenden gesundheitspolitischen Handlungsbedarf der künftigen Bundesregierung!

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Berlin (ots)

AOK, Hausärzteverband und MEDI Baden-Württemberg fordern mehr Möglichkeiten zu wettbewerbsorientierten Haus- und Facharztverträgen in ganz Deutschland MANUSKRIPT MIT O-TÖNEN

Anmoderation:

Erinnern Sie sich noch? Früher galt der Arztberuf einmal als Traumjob. Doch die Zeiten der "Schwarzwaldklinik-Idylle" sind längst vorbei. Die Realität heute sieht ganz anders - nämlich ziemlich düster - aus: Überfüllte Wartezimmer, Ärzte, die kaum noch Zeit für die Patienten haben und ein Vergütungssystem, das für alle Beteiligten intransparent ist. Dazu kommen noch unendlich lange Wartelisten bei Fachärzten - kein Wunder, dass die Branche ein massives Nachwuchsproblem hat. Dass es auch anders geht, zeigt das Beispiel Baden-Württemberg. Hier haben AOK, MEDI und der Hausärzteverband ein innovatives Versorgungskonzept umgesetzt, das heute (13.08.2013) in Berlin vorgestellt wurde. Grund: Die Vertragspartner wollen ein Zeichen setzen und die künftige Bundesregierung aufrütteln. Dr. Christopher Hermann, Vorstandschef der AOK Baden-Württemberg:

O-Ton Dr. Christopher Hermann

Im Bundestagswahlkampf wird im Moment über vieles geredet, aber nicht über Gesundheitspolitik. Und Gesundheitsversorgung sollte im Mittelpunkt stehen. Wir brauchen eine Veränderung, weil die älter werdende Gesellschaft Versorgungsstrukturen braucht, die diesen Patienteninteressen entgegenkommt und die Patienteninteressen aufgreift. Das sehen wir bei der herrschenden Politik nicht. Und in Baden-Württemberg sind wir gemeinsam seit fünf Jahren auf dem Weg, diese neue Versorgungsstruktur zu gestalten. Das wollen wir der Politik mit auf den Weg geben. (0:42)

Die Haus- und Facharztverträge von AOK, Hausärzteverband und MEDI in Baden-Württemberg haben sich bewährt: Wer daran teilnimmt, wird definitiv besser hausärztlich versorgt, das haben wissenschaftliche Untersuchungen bestätigt. Bei der Hausarztzentrierten Versorgung ist der Hausarzt erster Ansprechpartner für den Patienten. Er hilft zunächst mit seinen allgemeinärztlichen Möglichkeiten, um im nächsten Schritt gegebenenfalls zu einem geeigneten Facharzt zu überweisen. Der Hausarzt findet für seinen Patient also die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten, um für ihn die bestmögliche Versorgung zu organisieren. So schafft die Hausarztzentrierte Versorgung für Arzt und Patient also eine Win-Win-Situation, sagt Dr. Berthold Dietsche, Landesvorsitzender des Hausärzteverbands Baden-Württemberg, und fordert:

O-Ton Dr. Berthold Dietsche

Wir erleben in unserer täglichen Arbeit, dass unsere Patienten äußerst zufrieden sind. Sie sehen, dass wir mehr Zeit übrig haben für die Betreuung, dass wir die Koordination besser umsetzen können. Wir sehen aber auch, dass Attraktivität des Berufs deutlich steigt: Wir haben ein transparentes und unbürokratisches Vergütungssystem, wir haben die Planungssicherheit, die seit vielen Jahren in den Praxen nicht mehr gegeben ist. Wir fordern deshalb von der künftigen Bundesregierung ganz klar: Das Recht auf eine Hausarztzentrierte Versorgung, welches den Versicherten seit 2009 zusteht, muss daher unangetastet bleiben! (0:34)

In Baden-Württemberg nehmen rund 3.500 Hausärzte und mehr als eine Million AOK-Versicherte an dem AOK Hausarztprogramm teil - Tendenz steigend. Denn die Praxis zeigt: Hausarzt- und Facharztverträge nach dem baden-württembergischen Vorbild machen den Arztberuf - insbesondere auf dem Land - wieder attraktiv und sorgen für eine umfassende Versorgung der Patienten. Deshalb appelliert der Vorstandsvorsitzende von MEDI Baden-Württemberg und MEDI GENO Deutschland, Dr. Werner Baumgärtner, an die Politik:

O-Ton Dr. Werner Baumgärtner

Wir wollen eine Änderung gesetzlicher Rahmenbedingungen, weil wir denken, dass das, was wir in Baden-Württemberg machen, keine Insellösung bleiben sollte. Wir fordern erstens, dass der Refinanzierungsvorbehalt aus dem Hausarztvertrag wegfällt, weil die Verträge sich nicht einfach von Anfang an refinanzieren und sich sonst auch bundesweit nicht etablieren. Das zweite ist, wir brauchen weiterhin eine Verpflichtung für Hausarztverträge, wir brauchen darüber hinaus eine Verpflichtung für die Krankenkassen zum Abschluss von Facharztverträgen. (0:36)

In Berlin werden diese Forderungen bereits nach Kräften unterstützt. Zwar noch nicht von der Bundesregierung, dafür aber vom Berufsverbands der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie. Dessen Präsident Helmut Melzer sagte heute in Berlin:

O-Ton Helmut Mälzer

Ich sehe da eine große Chance - nicht nur für die Hausärzte, sondern auch für die Fachärzte. Denn hier soll ja die gesamte Behandlungskette für die Patienten neu aufgestellt werden. Anders als in der bisherigen Versorgung, wo jeder mehr oder weniger für sich arbeitet, geht es hier darum, eine bessere Verzahnung herzustellen - zum Vorteil für die Patienten. Baden-Württemberg ist hier innovativ vorneweg, die anderen Bundesländer sollten hier nachziehen und ich freue mich, als Bundesvorsitzender, dass hier in Baden-Württemberg gerade für unser Fach Orthopädie und Chirurgie ein großer Vorteil erzielt wurde. (0:34)

Abmoderation:

Zufriedene Patienten und Hausärzte - AOK, Hausärzteverband und MEDI Baden-Württemberg setzen auf die in Baden-Württemberg erfolgreich eingeführten Haus- und Facharztverträge. Die Beteiligten haben heute in Berlin einen dringenden Appell an die künftige Bundesregierung gerichtet. Künftig sollen Voraussetzungen geschaffen werden, dass Krankenkassen und Ärzte eng und vertrauensvoll zusammenarbeiten können.

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Pressekontakt:

Ansprechpartner:
AOK Baden-Württemberg, Kurt Wesselsky, 0711 2593 229
MEDI Baden-Württemberg, Angelina Schütz, 0711 80 60 79 223
Deutscher Hausärzteverband, Manfred King, 0711 21747 531
all4radio, Hannes Brühl, 0711 3277759 0

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