Erste Integrierte Versorgung zum Rückenschmerz
Partnerschaft von AOK, Ärzten, Krankenhäusern und Rentenversicherung
Wirksame Prävention durch "AOK-Rücken-Konzept"
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Stuttgart (ots)
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Für Hunderttausende von Rückenpatienten in Baden-Württemberg wird ab 2005 eine neue Ära der Behandlung eingeläutet:
Hausärzteverband, Krankenhausgesellschaft, Landesversicherungsanstalt und AOK haben ein landesweites Programm zur Integrierten Versorgung bei Rückenschmerz entwickelt. Die Vernetzung von Prävention, ambulanter Behandlung, stationärer Versorgung, Rehabilitation und Nachsorge unter Betreuung und Koordination des Hausarztes stehen im Mittelpunkt. Die Partner stellten das bundesweit bisher einmalige Vorhaben am Mittwoch (03.11.2004) in Stuttgart vor.
"Alle Beteiligten ziehen an einem Strang, das ist das Erfolgsrezept unseres neuen Programms", so Dr. Rolf Hoberg, Vorsitzender des Vorstandes der AOK Baden-Württemberg. Allein die Zahl von rund 70 Prozent Rückenpatienten in der bundesdeutschen Bevölkerung mache eine solche Integrierte Versorgung, die wesentliches Gewicht auf die schnelle und zuverlässige Indikationsstellung sowie eine leitlinienorientierte Behandlung lege, dringend notwendig.
Hoberg: "Wir wollen bei freiwilliger Teilnahme für unsere Versicherten die Qualität durch strukturierte und vom Hausarzt koordinierte Therapieverfahren verbessern, optimale Versorgung bei Fachärzten sichern und unnötige Operationen ausschließen." Für die Patienten würden Wartezeiten reduziert und es könnten, so Hoberg weiter, die durchschnittlichen Fehlzeiten durch Rückenleiden von fast sechs Tagen pro Jahr und Versicherten sinken. Für eine solche Entwicklung würde sich laut Hoberg dann auch der jährliche Finanzaufwand der AOK für das neue Programm von mehreren Millionen Euro mehr als lohnen.
"Erster Ansprechpartner für den Patienten mit Rückenschmerzen ist der Hausarzt, der durch seine Behandlungs- und Koordinationsleistungen die Rolle des Managers in diesem Netzwerk einnimmt. Er trägt die Verantwortung für eine optimale Behandlung und sorgt in Kooperation mit den beteiligten Orthopäden, Neurologen und Kliniken für einen reibungslosen Informationsfluss", so Dr. Berthold Dietsche, Vorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes Baden-Württemberg.
Die hausärztliche Diagnostik und Therapie orientiere sich an international anerkannten Leitlinien zum Rückenschmerz. Darüber hinaus verpflichten sich laut Dietsche die teilnehmenden Hausärzte zu einer regelmäßigen Qualitätszirkelarbeit. Wichtiges Element im Präventionsteil ist das "AOK-Rücken-Konzept", bei dem ein intensives Trainingsprogramm auf ärztliche Empfehlung im Vordergrund steht. Es umfasst ein Krafttraining für die Rumpf-, Nacken- und Halsmuskulatur an speziell entwickelten Geräten.
"Durch die durchgängige Qualitätsoptimierung, der Vernetzung bestehender Strukturen und durch klare Orientierung des Behandlungsablaufs wird den Patienten eine oft zeitaufwändige und leidvolle Odyssee erspart", bringt es Dr. Josef Siebig, Verbandsdirektor der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft auf den Punkt.
Ein weiteres Plus für den teilnehmenden Patienten bestehe darin, dass er vor planbaren Operationen einen Anspruch auf eine Zweitmeinung durch erfahrene Operateure habe. Abgerundet werde das Spektrum durch die Einbeziehung verschiedener Fachabteilungen sowie der Fachambulanzen am Krankenhaus. Komplettiert wird die integrierte Versorgungskette durch die Rehabilitation nach Operationen beziehungsweise chronischen Rückenleiden.
"Gerade bei im Erwerbsleben stehenden Versicherten hängt der Erhalt des Arbeitsplatzes und eine schnelle berufliche Wiedereingliederung häufig davon ab, ob nach einer Akutbehandlung eine qualifizierte Rehamaßnahme schnellstmöglichst erfolgt", erklärt Hubert Seiter, Geschäftsführer der LVA Baden-Württemberg. Durch die Integrierte Versorgung bei Rückenschmerzen werde zukunftsweisende Zusammenarbeit praktiziert, weil sie die Partner sektorenübergreifend zum Wohl von Patienten und Versicherten einbinde.
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