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London 2012: Sporthilfe-Experten-Ausblick mit Ruder-Olympiasieger Thomas Lange

Frankfurt am Main (ots)

   London 2012: Sporthilfe-Experten-Ausblick für Freitag, 03.08.2012

Einer-Rudern mit Marcel Hacker

Olympiasieger Thomas Lange über Medaillen-Favoriten, Vorstart-Fieber und olympische Emotionen

Vorstart-Fieber

Deutschlands bester Einer-Ruderer, Marcel Hacker, wird es am Freitag schwer haben, eine Medaille zu gewinnen, aber nach dem überraschend starken Auftritt im Halbfinale hat er eine Chance. Ich denke, der fünfmalige Weltmeister Mahé Drysdale aus Neuseeland und der Tscheche Ondrej Synek werden um den Sieg kämpfen, aber dahinter ist alles möglich. Marcel drücke ich natürlich die Daumen. Ich werde mir das Rennen live im Fernsehen anschauen. Dadurch, dass ich selbständig bin, kann ich mir die Zeit glücklicher Weise freihalten. Und ich muss sagen, dass mich dann immer noch eine Art Vorstart-Fieber ergreift, wenn ich die Startvorbereitungen sehe. Allerdings verspüre ich keinen Wunsch mehr, selbst in den Kampf um die Medaillen mit einzugreifen. Das liegt außerhalb meines Leistungsvermögens, auch wenn ich immer noch regelmäßig mindestens zweimal pro Woche hier in Ratzeburg rudere - dann jedoch im Vierer oder Zweier, manchmal auch im Achter.

Im Finale werden wir ein anderes Rennen sehen als in den Vorläufen. Vorlauf und Halbfinale sind meist von Taktik geprägt, da sich hier keiner vollständig verausgaben will. Alles ist dem Finale untergeordnet. Und das hat dann seine eigenen Gesetze. Hier werden alle alles geben, man muss hellwach sein, und der Beste wird über sich hinaus wachsen.

Ich erinnere mich noch sehr gerne an meine Olympischen Spiele. Es war einfach überwältigend und beeindruckend. Einerseits das Zusammenkommen dieser vielen Sportler, weg vom reinen Rudern, andererseits die Resonanz nach meinen Siegen sowohl vor Ort, aber auch zuhause. Das habe ich nie wieder so erlebt. Deshalb bin ich auch der Deutschen Sporthilfe sehr dankbar, denn ohne ihre Unterstützung hätte ich nach der Wende meinen Sport nicht ausüben können. Und als begeisterter Olympionike freue ich mich auch auf viele andere Wettkämpfe, z.B. das 100-Meter-Finale in der Leichtathletik wird ein besonderer Höhepunkt. Ich finde, dass es die emotionalen Momente sind, die die Olympischen Spiele ausmachen. Ob Deutschland sich im Medaillenspiegel steigern kann, ist nicht entscheidend. Deutschland ist auf einem guten Weg. Aber ob es am Ende zwei oder drei Medaillen mehr sind, darauf kommt es nicht an. Es sind die Emotionen, die im Gedächtnis bleiben.

Ihr Thomas Lange

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Dr. Thomas Lange (* 27. Februar 1964 in Eisleben)
wurde von 1990 bis 1996 von der Deutschen Sporthilfe gefördert. Er 
ist Mitglied in emadeus - dem Club der Sporthilfe-Athleten. Er gewann
bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul im Einer für die DDR die 
Goldmedaille und wiederholte diesen Sieg vier Jahre später in 
Barcelona. Bei seinen dritten Olympischen Spielen 1996 in Atlanta 
beendete der dreifache Weltmeister (1987, 1989, 1991) nach dem Gewinn
der Bronzemedaille seine erfolgreiche Wettkampf-Karriere. Heute lebt 
er als selbständiger Arzt (Hand- und Plastische Chirurgie) in 
Ratzeburg.

Abdruck honorarfrei. Quelle: Deutsche Sporthilfe

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Kontakt:

Stiftung Deutsche Sporthilfe
Jörg Ulrich Hahn
Otto-Fleck-Schneise 8
60528 Frankfurt am Main
Tel: 069-67803 - 500
Fax: 069-67803 - 599
E-Mail: joerg.hahn@sporthilfe.de
Internet: www.sporthilfe.de

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