Studie: Deutschlands Spitzenathleten fehlen rund 6 Mio. Euro Corona-bedingt in 2020
Frankfurt am Main (ots)
Studie der Deutschen Sporthochschule Köln untersucht Auswirkungen der Corona-Pandemie auf finanzielle Situation der von der Deutschen Sporthilfe geförderten Spitzenathleten / Erwartung für 2021 liegt bei Ausfällen von über 10 Mio. Euro
Die Corona-Pandemie hat für die von der Deutschen Sporthilfe geförderten Nachwuchs- und Spitzensportler finanziell schmerzhafte Auswirkungen. Eine Studie der Deutschen Sporthochschule Köln im Auftrag der Deutschen Sporthilfe und des Bundesinstituts für Sportwissenschaft, in Kooperation mit Athleten Deutschland und dem DOSB, zeigt dies nun erstmals im Detail: Die durchschnittlichen Bruttoeinnahmen von Deutschlands Nachwuchs- und Spitzenathleten sind im Vergleich zum Vorjahr um 355 Euro pro Monat gesunken, das sind 17% weniger als 2019.
Bei den aktuell 466 Mitgliedern der Olympia- und Paralympics-Kader, also der Gruppe der Medaillenhoffnungen für Tokio und Peking, fällt der Rückgang mit monatlich 1.287 Euro und damit 25% der Einnahmen am höchsten aus. Allein diese Athletengruppe erleidet im Jahr 2020 kumuliert einen Einnahmeverlust von rund 6 Mio. Euro. Athleten im Perspektiv- und Ergänzungs-Kader stehen 332 Euro und damit 15% weniger Einnahmen im Monat zur Verfügung, Athleten im Nachwuchskader 24 Euro und damit 3% weniger.
Vor allem bei den Einnahmen aus dem Wettkampfbetrieb, wie Antritts- und Preisgelder, beklagen 32% aller Kaderathleten einen Einnahmenrückgang, dies gilt sogar für 46% der Olympia- und Paralympics-Kader. Die Einnahmen aus Sponsoringverträgen reduzieren sich für 22% aller Kaderathleten, beziehungsweise für 38% der Olympia- und Paralympics-Kader. Die Förderung der Deutschen Sporthilfe sowie die Unterstützung für die Inhaber einer Sportförderstelle bleiben hingegen konstant und verlässlich. Die persönlichen Ausgaben der Athleten bleiben über alle Kaderstufen hinweg auf gleichem Niveau.
Studienleiter Prof. Dr. Christoph Breuer, Prorektor Deutsche Sporthochschule Köln, stellte die Studie in der heutigen Sitzung des Sportausschusses des Deutschen Bundestags vor: "Unsere Ergebnisse belegen die umfassenden Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die finanzielle Situation von Deutschlands Spitzenathleten. Vor allem für die Teilnehmer an Olympischen und Paralympischen Spielen fallen die Einbußen dramatisch aus. Für das nächste Jahr erwarten die Athleten sogar noch größere Verluste."
Für das Jahr 2021 gehen die Athleten der Olympia- und Paralympics-Kader im Schnitt von einem zusätzlichen Einnahmerückgang um weitere 600 Euro pro Monat aus. Über 12 Monate würden dies Mindereinnahmen von 22.700 Euro pro Athlet beziehungsweise knapp 10,6 Mio. Euro für die gesamte Athletengruppe im Vergleich zu 2019 bedeuten. Die Athletinnen und Athleten der Perspektiv- und Ergänzungskader rechnen hingegen mit einem leichten Einnahmeplus von 150 Euro pro Monat, die Nachwuchskader mit einem Plus von 133 Euro.
An der im Oktober durchgeführten repräsentativen Befragung beteiligten sich über 40% aller Sporthilfegeförderten Athleten: 1.626 Athleten aller Kaderstufen (Olympia; Paralympics; Perspektiv; Ergänzung; Nachwuchs). Das ist die höchste Rücklaufquote aller seit 2009 durchgeführten Befragungen unter den Sporthilfegeförderten Athleten und unterstreicht damit die Tragweite des Themas bei Deutschlands Nachwuchs- und Spitzenathleten.
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