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rbb exklusiv: Abgehängt in Brandenburg? Gefühl trifft auf Fakten - Ein Datenprojekt des Rundfunk Berlin Brandenburg, rbb
Frankfurt (Oder) (ots)
Das Lebensgefühl der Brandenburger unterscheidet sich regional deutlicher als bisher bekannt. Das ist das Ergebnis einer umfänglichen Datenrecherche des Rundfunk Berlin Brandenburg, rbb und einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts infratest dimap. Im Auftrag des rbb wurden 1.000 Brandenburgerinnen und Brandenburger befragt. Während im Berliner Speckgürtel nur 5 Prozent der Bewohner die eigene Region benachteiligt sieht, fühlt sich in den anderen Teilen Brandenburgs jeder Dritte abgehängt (32 Prozent). Im Landesdurchschnitt hat ein Viertel der Brandenburger das Empfinden, gegenüber anderen Teilen des Landes benachteiligt zu sein (24 Prozent). Vor allem AfD-Anhänger fühlen ihre Region abgehängt (35 Prozent), während Anhänger der Grünen dieses Empfinden am wenigsten teilen (9 Prozent).
Die ärztliche Versorgung gilt für zwei Drittel der Befragten als wichtigstes Kriterium für ein gutes Lebensgefühl in der Region. Die eigenen Erfahrungen unterscheiden sich dabei allerdings erheblich. Außerhalb des Berliner Umlands hat die Hälfte das Gefühl, die ärztliche Versorgung habe sich in den letzten zehn Jahren verschlechtert (49 Prozent), während im Speckgürtel fast drei Viertel (72 Prozent) behaupten, die Lage sei unverändert (33 Prozent) oder sogar besser geworden (39 Prozent).
Das Datenprojekt des rbb stellt diesem Gefühl der Brandenburger die realen Zahlen gegenüber. So ist die Zahl der in Praxen tätigen Ärzte seit 2007 um 4,3 Prozent gestiegen. Die Zahl der angestellten Ärzte in Praxen und ambulanten Einrichtungen ist sogar um 168 Prozent gestiegen. Auch in den Krankenhäusern arbeiten jetzt 30 Prozent mehr Ärzte in Brandenburg als noch 2001.
Ein anderes Thema, das sowohl in der infratest dimap-Umfrage als auch im Datenprojekt des rbb eine wichtige Rolle spielt, ist die Präsenz von Polizei und Behörden. 38 Prozent der Brandenburger meinen, dass sich die Präsenz von Behörden und Polizei in den letzten zehn Jahren verschlechtert habe, 55 Prozent sehen keine Veränderungen oder Verbesserungen. Von den Befragten gaben lediglich 21 Prozent (19 % im Speckgürtel; 22 % außerhalb des Speckgürtels) an, dass Polizei- und Behördenerreichbarkeit für sie von großer Bedeutung sei. Insbesondere die Befragten außerhalb des Speckgürtels sehen eine Verschlechterung (43). Hier empfinden nur 17% eine verbesserte Situation. Befragte innerhalb des Speckgürtels sehen mehrheitlich eher eine Verbesserung (28) als eine Verschlechterung (25).
Am besten haben sich nach Ansicht der Brandenburger die Einkaufsmöglichkeiten in der Region entwickelt. Im Berliner Umland sehen 75 Prozent der Befragten Verbesserungen, in den anderen Teilen des Landes 56 Prozent.
Ab dem 21. Juni 2018 sind ab 6.00 Uhr sind die Daten des rbb und die Ergebnisse der infratest dimap Umfrage einsehbar. Das Datenprojekt wird vom 21. bis zum 24. Juni in Hörfunk und Fernsehen mit Reportagen und Interviews begleitet.
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