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rbb-exklusiv: SUPER.MARKT: Nicht-recycelfähige Verpackungen - Hersteller verschleiern Entsorgungsproblem
Berlin (ots)
Lebensmittel werden immer häufiger in umweltfreundlich anmutenden Verpackungen angeboten, zum Beispiel in braunem Papier.
Wenn das noch mit Öko-Werbesprüchen versehen ist, werden Kundinnen und Kunden oft in die Irre geführt. Denn das meiste sind so genannte Verbundverpackungen, da werden Schichten von Plastik- und Papierfasern übereinandergelegt. Soll die Verpackung dann entsorgt werden, sind sämtliche Sortieranlagen überfordert.
Die vermeintlich nachhaltige Verpackung landet in der Verbrennung, beklagt Björn Schwich vom ALBA-Recycling im rbb, denn so "... lassen sich keine neuen Produkte daraus herstellen. Das heißt, die landen am Ende der Tage in der Thermik und sind damit fürs Recycling verloren."
Trotz der schlechten Umweltbilanz hat sich der Einsatz von Verbundverpackungen seit 2005 verdoppelt. Doch nicht nur dieser Umstand ist problematisch.
Recherchen des Verbrauchermagazins SUPER.MARKT zeigen, dass einige Händler sogar mit falschen Angaben das Entsorgungsproblem verschleiern. Es gibt etliche Fälle von Greenwashing. So findet sich auf einem Getränke-Verbundkarton von Kaufland beim vorgeschriebenen Entsorgungshinweis die Angabe "Papier". Das suggeriert dem Kunden, das Behältnis kann im Altpapier entsorgt werden.
Thomas Fischer von der Deutschen Umwelthilfe kritisiert im rbb-Fernsehen: "Das ist definitiv eine falsche Interpretation. Die Trennhinweise auf einer Verpackung ... müssen eindeutig sein." Nach der Konfrontation durch SUPER.MARKT verspricht Kaufland, das zu korrigieren: "Da 'Papier' auf dieser Getränkeverpackung tatsächlich missverständlich ist, werden wir zukünftig Verbundstoff schreiben."
SUPER.MARKT hat mehrere Hersteller, die mit dem ökologischen Image ihrer Produkte werben, gefragt, warum sie Verbundverpackungen nutzen. "Wir wissen um das Dilemma" schreibt ein Chipsproduzent oder "wir sind auf der Suche nach nachhaltigen Alternativen" antwortet Naturkostpionier Rapunzel. Tchibo wiederum stellt eine Lösung des Problems in Aussicht, aber bis dahin werde man noch "im Sinne der Nachhaltigkeit Restbestände der vorhandenen Folien" aufbrauchen.
Als Alternative empfiehlt Thomas Fischer von der Deutschen Umwelthilfe, zu reinen Kunststoffverpackungen zu greifen. Die seien wenigstens recycelbar. "Wenn schon eine Einwegverpackung, dann doch besser die aus recyclingfähigem Kunststoff als eine Verbundverpackung, die man gar nicht stofflich verwerten kann."
Mehr dazu im Verbrauchermagazin SUPER.MARKT, am Montag, 15.4., 20.15 Uhr, im rbb-Fernsehen und anschließend in der Mediathek.
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