Oxfam packt Minister Clement Koffer für Cancún
Weltweit über 3,8 Mio. Unterschriften für gerechten Handel gesammelt
Berlin (ots)
"Gerechte Handelsregeln auch für die ärmsten Bauern der Welt" werden auf fast 4.000 Postkarten gefordert, die Oxfam Deutschland Oxfam gestern im Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit übergeben hat. Sie sollen "den Koffer des Ministers" füllen, wenn er in einigen Tagen als Leiter der deutschen Delegation zur Welthandelskonferenz im mexikanischen Cancún aufbricht, sagte Paul Bendix von Oxfam Deutschland bei der Übergabe im zuständigen Referat des Ministeriums.
Diese Postkarten stehen symbolisch für den in Deutschland z.B. auf Konzerten der Erfolgsband Coldplay oder über das Internet gesammelten Teil der weltweit mehr als 3,8 Mio. Unterschriften und Stimmen, die Oxfam International bisher für den "Big Noise", den Riesenlärm für einen gerechten Welthandel mobilisiert hat (www.maketradefair.com). Dazu gehören die Aussagen senegalesischer Baumwollbauern und Stimmen von Fabrikarbeiterinnen in Bangladesch ebenso wie Aufrufe von Desmond Tutu und Kofi Annan. Die südafrikanische Gruppe Ladysmith Black Mambazo und Ibrahim Ferrer, Sänger der kubanischen Band Buena Vista Social Club haben speziell Lieder für den "Big Noise" aufgenommen.
Bis zum Beginn der 5. WTO-Ministerkonferenz in Cancún sollen 4 Mio. schriftlich und mündlich aufgezeichnete Stimmen beisammen sein. Wenn sich die Vertreter von 146 Staaten der Welt nächste Woche in Cancún versammeln, um über die Regeln des Welthandels zu sprechen, sollen sie dem "Big Noise", dem Riesenlärm dieser Forderungen für Handelgerechtigkeit zuhören müssen. In Cancún will Oxfam alle international gesammelten Unterschriften an WTO-Generaldirektor Supachai Panitchpakdi übergeben.
Stop des Agrardumping ist eine der zentralen Forderungen, die Oxfam Minister Clement und der deutschen Regierungsdelegation mit auf den Weg nach Cancún gibt. Durch Subventionen stimulierte und finanzierte Überschüsse z.B. in der europäischen Zucker- und Milchproduktion überschwemmen die landwirtschaftliche Märkte im Süden und zerstören die Lebensgrundlagen vieler Bauern in den ärmsten Ländern.
Weitere Forderungen umfassen den Abbau ungerechter Handelsschranken, um den armen Ländern den Zugang zu den Märkten der reichen Länder zu ermöglichen, eine für arme Länder praktikable Handhabung der handelsbezogenen Aspekte der geistigen Eigentums- und Patentrechte (TRIPS), damit die Menschen in armen Ländern Zugang zu bezahlbaren Medikamenten haben, sowie den Verzicht auf die Aufnahme der so genannten Neuen Themen auf die Tagesordnung von Cancún bevor nicht die Versprechungen aus vorherigen Handelsrunden eingelöst wurden.
Pressekontakt:
Dr. Jörn Kalinski +49-171-8360631,
Sigrid Thomsen +49-30-42850621
Eine CD-ROM mit Stimmen und Musik des Big Noise ist über Oxfam
Deutschland erhältlich.
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