All Stories
Follow
Subscribe to OXFAM Deutschland e.V.

OXFAM Deutschland e.V.

Rote Karte für adidas - ungenügender Einsatz für Menschenrechte

Berlin (ots)

Jakarta / Berlin 07. Juli 2006: Oxfam International
wirft adidas, einem der Hauptsponsoren der FIFA-Fußball-WM, vor, sich
nicht genügend für die Einhaltung der Menschenrechte in seinen 
Zulieferbetrieben einzusetzen.
Konkret fordert Oxfam von adidas, sich für die Wiedereinstellung 
von 33 entlassenen Gewerkschaftsführern in einer Fabrik in Panarub 
(Indonesien) stark zu machen, die im Oktober 2005 entlassen wurden, 
nachdem sie bei einem Ein-Tages-Streik eine Lohnerhöhung zum 
Inflationsausgleich gefordert hatten.
Ende Mai 2006 verkündete die indonesische Menschrechtskommission, 
dass die Entlassungen nicht rechtmäßig und Arbeitnehmerrechte 
verletzt worden seien. adidas teilte Oxfam in einem Brief vom 15. 
Juni 2006 mit, dass es die Feststellungen der Kommission voll und 
ganz unterstütze und auf der Wiedereinstellung der entlassenen 
Gewerkschafter bestehen werde. Letzte Woche jedoch änderte adidas 
seine Haltung und will nun klären, ob die Feststellungen der 
Kommission rechtlich bindend sind. adidas deutete außerdem an, dass 
die Arbeiter/innen gegen ihre Entlassung möglicherweise zunächst 
Beschwerde beim Obersten Gerichtshof einlegen müssten.
"adidas ist Top-Sponsor bei der Weltmeisterschaft: mit Frankreich 
im Finale und Deutschland im Spiel um Platz drei", so Jörn Kalinski 
von Oxfam Deutschland. "Aber jenseits des Fußballfeldes verdient 
adidas eine rote Karte, weil es sich nicht konsequent für die 
Wiedereinstellung der unrechtmäßig entlassenen Arbeiter/innen 
einsetzt. Dies ist umso bedauerlicher, da adidas in der Vergangenheit
mehr als andere Markenfirmen unternommen hat, um international 
anerkannte soziale Mindeststandards und Kernarbeitsnormen in seinen 
Lieferketten durchzusetzen. Aber anstatt seinen eigens dafür 
entwickelten Verhaltenskodex umzusetzen, lässt adidas jetzt die 
Gewerkschafter im Stich, die nun Monate oder gar Jahre damit 
verbringen müssen, ihren Fall vor Gericht durchzusetzen."
Währenddessen sind viele Arbeiter/innen in der Fabrik Panarub 
beunruhigt, dass sie ihre Jobs verlieren könnten, nachdem adidas 
seine Aufträge dort reduziert hat. adidas begründet diesen Schritt 
damit, dass die Fabrik Lieferfristen nicht einhalte und 
Qualitätsanforderungen nicht erfülle. In der Fabrik in Panarub werden
die Fußballschuh-Modelle "Predator" und "+F50.6 TUNIT" hergestellt, 
die Weltstars wie David Beckham und Zinédine Zidane tragen.
Oxfam International ist besorgt, dass die Einkaufspraktiken der 
Konzernriesen dazu führen, dass Zulieferer keinen Anreiz mehr darin 
sehen, selbst grundlegende Mindeststandards einzuhalten.
Im Mai 2006 hatte Oxfam International den Bericht "Abseits! 
Arbeitnehmerrechte und die Herstellung von Sportbekleidung in Asien" 
veröffentlicht. Darin wird festgestellt, dass viele Arbeiterinnen und
Arbeiter der Sportbekleidungsindustrie, die versuchen 
gewerkschaftlich tätig zu werden, mit Einschüchterungen oder gar 
Entlassung  rechnen müssen. Siehe www.oxfam.de

Rückfragen bitte an:

Oxfam Deutschland e.V.
Franziska Humbert
Telefon: +49 (0) 30-42850621
Mobil: +49 (0) 171-212 4106

Original content of: OXFAM Deutschland e.V., transmitted by news aktuell

More stories: OXFAM Deutschland e.V.
More stories: OXFAM Deutschland e.V.
  • 14.06.2006 – 12:28

    Kalaschnikow im „Tele-Shop"

    Berlin (ots) - amnesty international und Oxfam Deutschland präsentieren im Rahmen der gemeinsamen internationalen Kampagne „Waffen unter Kontrolle!" am 18. Juni bei einem Kinoabend in der Berliner Kulturbrauerei einen ungewöhnlichen Filmspot: „Tele-Shop Kalaschnikow" heißt die britische Produktion, die in deutscher Synchronfassung erstmals auch in deutschen Kinos und im Fernsehen laufen wird. Im Stil einer TV-Einkaufssendung wird dort mit schwarzem Humor vorgeführt, ...

  • 01.06.2006 – 11:36

    "Eine Million Gesichter" für Kontrolle des internationalen Waffenhandels

    Berlin (ots) - amnesty international und Oxfam Deutschland schließen am Pfingstsamstag, dem 3. Juni, in Berlin die Foto-Petition "Eine Million Gesichter" offiziell ab und präsentieren die darin gesammelten Porträtbilder der Öffentlichkeit. Mit der Kundgebung am Berliner Fernsehturm erreicht die Kampagne "Waffen unter Kontrolle!" in Deutschland ihren vorläufigen ...