Trotz Krise Gewinn für Coface Deutschland
Mit 200 Millionen Euro Kunden unterstützt - 139 Milliarden Euro Risiken übernommen
Mainz (ots)
Trotz der schweren Wirtschaftskrise hat Coface Deutschland 2009 mit einem Plus abgeschlossen. Unter dem Strich standen vor Steuern 14,8 Millionen Euro und netto 13,3 Millionen Euro am Ende eines Jahres, das Unternehmen in nahezu allen Ländern und Branchen schwer gebeutelt hat. 2008 hatte Coface Deutschland vor Steuern 33,5 Millionen und als Jahresüberschuss 16,9 Millionen Euro ausgewiesen. Die Nachfrage nach Lösungen im Forderungsmanagement insgesamt zog in der Krise stark an. So stieg der Gesamtumsatz von Coface Deutschland inklusive Kreditversicherung, Factoring, Inkasso und Bonitätsinfor-mationen um 8,8 Prozent auf 401,6 Millionen Euro.
Coface Deutschland zahlte 2009 über 200 Millionen Euro an die Kunden aus der Kreditversicherung aus, mehr als doppelt soviel wie im Vorjahr (94 Millionen). "Wir reden hier von einer Summe, die wir nicht in den Sand gesetzt, sondern mit der wir unsere Kunden in der Krise begleitet haben", verdeutlichte Vorstandsvorsitzender Franz J. Michel. Dass trotz der hohen Schadenleistungen in der Kreditversicherung ein Gewinn erzielt werden konnte, lag an den drei weiteren Geschäftsfeldern. Die Factoringgesellschaft Coface Finanz, die Marktführer in Deutschland ist, trug mit 27,1 Millionen den Hauptanteil zum Gesamtergebnis bei. Coface Debitoren, eine auf das Debitorenmanagement und Inkasso spezialisierte Gesellschaft, erbrachte 4,2 Millionen, Coface Rating mit Bonitätsauskünften und Ratings 6,0 Millionen Euro.
"Hier zeigt sich auch unter bilanziellen Aspekten, dass unsere strategische Ausrichtung auf vier Geschäftsfelder richtig und zukunftsweisend ist", unterstrich Franz J. Michel dieses Alleinstellungsmerkmal. Coface Deutschland ist der einzige Anbieter auf dem deutschen Markt, der vier sich ergänzende Geschäftsfelder im Forderungsmanagement betreibt. "Diese Positionierung hat sich gerade auch in der Krise bewährt, weil wir immer Alternativen bieten kön-nen. Der enorme Nachfrageanstieg zeigt, dass das Bewusstein der Unternehmen für ein professionelles Risikomanagement größer geworden ist", sieht der Vorstandsvorsitzende gute Perspektiven für die Zukunft.
"Die Unternehmen brauchen professionelle Unterstützung, nicht nur bei der Absicherung ihrer Forderungsrisiken, sondern auch bei der Liquiditätsversorgung", erwartet Franz J. Michel. "Alternativen oder Ergänzungen zum Bankkredit werden gerade in der Aufschwungphase stark an Bedeutung gewinnen, denn die Kreditversorgung durch die Banken dürfte schwierig bleiben." Viele Unternehmen, die, teils mit erheblichen Substanzverlusten, durch die Krise gekommen seien, stünden nun vor der Frage: Wer finanziert den Aufschwung? "Die Antwort wird für viele Unternehmen lauten: Wir selbst und unsere Geschäftspartner", lenkt Franz J. Michel den Blick auf den Lieferantenkredit. Der werde sicherlich noch stärker in Anspruch genommen.
Die Finanzierung der Forderungen durch Factoring könne erhebliche eigene Finanzpotenziale heben. Aber auch die klassische Kreditversicherung bleibe für Unternehmen attraktiv. "Zumal dann, wenn sie weiterentwickelt wird und dem Bedarf zur Absicherung auch höherer Risiken Rechnung trägt", sagt Franz J. Michel. Hier werde Coface Deutschland als Antwort auf die Kritik aus Wirtschaftsverbänden künftig Möglichkeiten eröffnen. "Wir werden ein neues Preismodell anbieten, das höhere Risken erlaubt, wenn dafür ein adäquater Preis gezahlt wird." Zugleich widersprach Franz J. Michel der teilweise pauschal geäußerten Kritik, die Kreditversicherer hätten Unternehmen nicht ausreichend unterstützt. "Das trifft für Coface Deutschland nicht zu. Wir haben die Deckungssumme in der Versicherung insgesamt sogar auf 114 Milliarden erhöht. Hinzu kommen 25 Milliarden Euro angekaufte Forderungen im Factoring." Wenn Limite gekürzt oder ausgeschlossen wurden, sei das mit Blick auf das Risiko geschehen. "Es ist die Aufgabe eines Risikopartners, seinen Kunden vor Verlusten zu bewahren. Es ist nicht unsere Aufgabe, sein Geld zu verbrennen. Der Blick auf die Schadenleistungen und Deckungssummen zeigt, dass wir sehr wohl unsere Kunden aktiv begleitet haben."
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