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Höhere Risiken in Chemie, Pharma und Automobil

Mainz (ots)

Chemie, Pharma und Automobil: Für diese drei von 14 analysierten Branchen hat sich laut Coface das Kreditrisiko im vergangenen halben Jahr deutlich erhöht. Die Einschätzung gilt für die Europäische Union(EU15). Im Vergleich zu den Alarmsignalen in Europa sieht der internationale Kreditversicherer die Branchenrisiken in den Schwellenländern Asiens und in Nordamerika entspannter.

Besonders die Automobilbranche in Europa bereitet den Analysten der Coface Sorgen. Sie stufen das Kreditrisiko - mit Insolvenzen und Zahlungsausfällen - mittlerweile als "sehr hoch" ein. Die Krise von 2009 habe die Automobilindustrie weltweit drastisch verändert. In Europa belasten hohe Produktionskosten und geringere Absatzzahlen viele Hersteller und Zulieferer. In Frankreich stiegen die Insolvenzen und Insolvenzkosten im Automotive-Sektor überdurchschnittlich an.

Neben Automobil ist für Europa betrachtet noch Metall im dunkelroten Risikobereich. Ein "sehr hohes" Risiko sieht Coface in den aufstrebenden Ländern Asiens und in Nordamerika derzeit in keiner Branche. "Hoch" eingestuft werden in den asiatischen Ländern Metall, Maschinenbau sowie Chemie und in Nordamerika lediglich Metall.

"Hoch" sind die Risiken in Europa jetzt auch in Chemie und Pharma. Die Rendite von Chemieunternehmen sank innerhalb eines Jahres in den EU-15-Ländern um 19 Prozent. Gründe dafür sind die nachlassende Nachfrage und die Konkurrenz durch US-Exporteure. Auch Umsätze und Gewinne der Apotheken gehen zurück. Sie sind, wie Hersteller pharmazeutischer Produkte und Zwischenhändler, von den Maßnahmen zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen betroffen. In den asiatischen Schwellenländern und besonders stark in China sind in der Chemiebranche kleinere und mittlere Unternehmen zu ersten Opfern der schwieriger gewordenen Kreditversorgung geworden. Deshalb sieht Coface hier jetzt ein "hohes" Risiko. Für Pharma im Aufstrebenden Asien, wie auch in Nordamerika, beobachtet Coface eine gewisse Stabilisierung. Das Risikoniveau liegt bei "gering" beziehungsweise "mittel".

Ihren Risikoindikator für Branchen erstellen die Coface-Ökonomen auf Basis von Finanzdaten sowie der Zahlungserfahrungen, die der Kreditversicherer mit Unternehmen weltweit macht. Analysiert werden Veränderungen der Eckdaten von über 6.000 börsennotierten Unternehmen im Aufstrebenden Asien, in Nordamerika und der Europäischen Union (EU15). Eingang in die Bewertung finden Umsatz, Rentabilität, Schulden, Cashflow und Zahlungsausfälle. Das Risiko wird in vier Kategorien erfasst: gering, mittel, hoch und sehr hoch.

Details und Überblick über alle 14 Branchen: www.coface-medien.de

Pressekontakt:

Coface, Niederlassung in Deutschland
Pressesprecher Erich Hieronimus
Tel 06131/323-541
erich.hieronimus@coface.de
www.coface.de

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