Coface: 10 Schwellenländer in den Fußstapfen der BRICS
Mainz (ots)
Während sich das Wachstum in den BRICS-Staaten verlangsamt, beschleunigen andere Länder ihre wirtschaftliche Entwicklung. Darunter sieht Coface zehn Länder, die gute Aussichten haben, ihre Produktion zu steigern, und zudem über die finanziellen Mittel dafür verfügen. Kolumbien, Indonesien, Peru, Philippinen und Sri Lanka sieht Coface dabei aufgrund des besseren Geschäftsumfelds einen Schritt weiter als Kenia, Tansania, Sambia, Bangladesch und Äthiopien.
Um Länder zu identifizieren, die den BRICS in der Entwicklung folgen könnten, schaut Coface besonders auf Volkswirtschaften mit starkem und beschleunigtem Wachstum, deren Wirtschaft zudem diversifiziert und robust genug ist, um Wachstumsdellen auszuhalten. Außerdem brauchen sie ausreichend Kapital, um das Wachstum zu finanzieren. So müssen sie Mindestreserven haben, um nicht von Auslandskapital abhängig zu sein, und dürfen nicht Gefahr laufen, Kreditblasen zu produzieren.
Coface hat zehn "neue aufstrebende" Länder identifiziert, die diese Kriterien erfüllen. Diese Länder unterscheiden sich in ihrem jeweiligen Geschäftsumfeld. Ist es schwach, kann es Wachstum ersticken. Deshalb definiert Coface zwei Gruppen von "neuen aufstrebenden" Ländern. Kolumbien, Indonesien, Peru, Philippinen und Sri Lanka haben ein vernünftiges Geschäftsumfeld (Coface-Bewertung A4 oder B), das in der aktuellen Bewertung dem der BRICS vergleichbar ist. Kenia, Tansania, Sambia, Bangladesch und Äthiopien haben ein sehr (C) oder extrem problematisches (D) Geschäftsumfeld, das die Entwicklung erschweren könnte.
"Natürlich wird es für die zweite Gruppe schwieriger, sie dürfte länger brauchen, um ihr Wachstumspotenzial voll zu entfalten. Allerdings sind ihre Probleme mit dem Geschäftsumfeld relativ zu sehen: 2001 war die Governance in Brasilien, China, Indien und Russland mit der heutigen in Kenia, Tansania, Sambia, Bangladesch und Äthiopien vergleichbar", sagt Julien Marcilly, Leiter Country Risk bei Coface.
Zweifellos gibt es einige Schwächen im Vergleich zu den BRIC-Ländern in den 2000er Jahren. Zum einen repräsentieren die zehn Länder derzeit nur elf Prozent der Weltbevölkerung, während die BRIC 2001 zusammen 43 Prozent ausmachten. Zum anderen erreicht ihr BIP nur 70 Prozent von dem der BRIC-Staaten im Jahr 2001. Schließlich erwirtschafteten die BRIC im Durchschnitt zusammen genommen einen Leistungsbilanzüberschuss, während die "neuen aufstrebenden" Länder ein Defizit von rund sechs Prozent des BIP verbuchen. "Weil die Industrieländer heute weniger wachsen, können die neuen aufstrebenden Länder nicht so vom Export dorthin profitieren wie die BRIC-Länder in den 2000er Jahren. Ihr Wachstum wird mehr vom Binnenmarkt abhängen sowie vom Export in andere Schwellenländer", erklärt Julien Marcilly.
Trotz nicht so günstiger Rahmenbedingungen haben die "neuen aufstrebenden" Länder auch Vorteile gegenüber den BRIC-Staaten im Jahr 2001. Ihre Inflationsraten sind rund 2,8 Prozent niedriger als damals die der BRIC. Und die Staatsverschuldung liegt bei rund 40 Prozent des BIP im Vergleich zu 54 Prozent der BRIC-Länder vor 13 Jahren.
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