Branchen: Grund zur Sorge in Asien
Coface sieht Stabilisierung der Branchenrisiken in Nordamerika und Europa
Mainz (ots)
Anders als in Westeuropa und Nordamerika, wo sich das Branchenrisiko allmählich stabilisiert, gibt es nach Einschätzung des internationalen Kreditversicherers Coface in den asiatischen Schwellenländern Anlass zu Sorge. Die verlangsamte Wirtschaftsdynamik Chinas weise auf strukturelle Schwierigkeiten hin, die die Rentabilität der Unternehmen beeinträchtigen. Besonders Branchen mit Überkapazitäten stünden vor großen Restrukturierungsherausforderungen.
"Dies gilt insbesondere für die Metallindustrie, in der ein permanenter Anstieg die Risiken die Neuaufstellung begleitet", heißt es in der jüngsten Quartalsanalyse. Wie eine weitere aktuelle Coface-Studie zeigt, beklagten im vergangenen Jahr 80 Prozent der Unternehmen in China Zahlungsverzögerungen. Dies in einem Land, das fast die Hälfte (49 Prozent) der Weltstahlproduktion innehat. Aus diesem Grund hat Coface die Metallindustrie der asiatischen Schwellenländer herabstuft. Sie ist die einzige Branche der Region in der Risikokategorie "sehr hoch".
In Westeuropa ist das Risiko in einigen Branchen trotz Anzeichen einer Stabilisierung weiter hoch. Während die Rezession dem Ende zugeht, hat das noch zu keinen nennenswerten Verbesserungen bei den Branchenrisiken geführt. Im ersten Quartal 2014 blieben die Risiken besonders in Metall, Automobil und Bau hoch. Die Metallindustrie, in der Umsätze und Profitabilität weiter zurückgehen, hängt stark von der Automobil- und der Baubranche ab. Coface beobachtet den Automobilsektor aufmerksam weiter, trotz eines positiven Trends mit sechs Monaten steigender Absatzzahlen in Folge. Metall und Automobil bleiben in der Risikokategorie "sehr hoch". Die Baubranche sieht Coface derzeit mit dem Risiko "hoch". Die Branche erlebte einen Rückgang der Aufträge, europaweit im Januar 2014 zehn Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Und die Preise fallen weiter. Abgesehen von Deutschland und Dänemark, wo es eine leichte Erholung gibt, leidet der Bau sehr unter dem Rückgang der Bauanträge in Südeuropa, Frankreich und Großbritannien.
Die nordamerikanische Wirtschaft kommt weiter gut voran, die Unternehmen weisen anhaltend verbesserte Ergebnisse aus. Die Finanzen stabilisieren sich sukzessive und damit die Branchenbewertungen. Die meisten Branchen verzeichnen ein "mittleres Risiko", wobei der kurzfristige Ausblick für einige positiv ist. Dies betrifft auch den Maschinenbau und den Automobilsektor. Der Maschinenbau profitiert von der steigenden Investitionsbereitschaft in anderen Bereichen und stärkt seine Profitabilität. Automobil ist finanziell solide aufgestellt. Ebenfalls stabil sind die Risiken in der Textil-und Bekleidungsbranche. Sie will im laufenden Jahr in Nordamerika 6000 neue Arbeitsplätze schaffen und über vier Milliarden Dollar investieren.
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