Insolvenzen in Frankreich: Weniger, aber teurer/ Coface erwartet Trendumkehr 2020 - Transportbranche spürt Effekte der Gelbwesten
Mainz (ots)
In Frankreich geht die Zahl der Insolvenzen weiter zurück. In den ersten zehn Monaten waren es nach Angaben des Kreditversicherers Coface 42.300 und damit 3,3 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die verursachten Kosten stiegen hingegen auf 3,1 Milliarden Euro. Das ist ein Plus von 14 Prozent verglichen mit Januar bis Oktober 2018. Der durchschnittliche Betrag je Insolvenz liegt bei 73.000 Euro. 140.000 Arbeitsplätze waren betroffen.
Bau könnte Probleme bekommen
2019 wird das vierte Jahr in Folge mit sinkenden Insolvenzahlen in Frankreich. Dabei war das erste Quartal schwierig und von den Auswirkungen der "Gelbwesten"-Bewegung geprägt. Allein im Januar schnellten die Insolvenzzahlen um 9 Prozent im Vergleich zum Januar 2018 empor. Im Laufe des Jahres beruhigte sich die Entwicklung. Von August bis Oktober wurden 10 Prozent weniger Verfahren eingeleitet als im Vergleichszeitraum 2018. Coface erwartet jedoch für 2020 mit plus 0,9 Prozent eine leichte Umkehr der Entwicklung, was vor allem auf die erwartete Verlangsamung im Bausektor zurückzuführen ist. Der war im Vorfeld der Kommunalwahl 2019 vor allem durch öffentliche Arbeiten angetrieben worden.
Die Transportbranche erlebte weiter mehr Insolvenzen bei Taxi-Unternehmen und Straßentransporteuren. Der Automobilsektor verzeichnete trotz weniger Insolvenzen einen Anstieg der Kosten für die Ausfälle. So kommt der Transportsektor insgesamt auf 3,2 Prozent mehr Insolvenzen. Das ist nach der Chemiebranche (+6,6 Prozent) der zweitstärkste Anstieg in dem Zehn-Monats-Zeitraum. Den größten Anteil am Insolvenzgeschehen hat noch immer der Bau. Trotz minus 5,1 Prozent entfällt mehr als ein Viertel (28 Prozent) der Pleiten in Frankreich auf diese Branche.
Optimismus durch Konjunkturaussichten getrübt
Laut einer von Coface im September 2019 durchgeführten Umfrage unter Branchenführern sind französische Unternehmen relativ zuversichtlich hinsichtlich der Entwicklung ihres Cashflows im Jahr 2020, aber viel weniger in Bezug auf die französische Wirtschaft und vor allem auf die Weltwirtschaft. So ist die Hälfte der Befragten der Ansicht, dass ihre Exporttätigkeit weiterhin hauptsächlich durch Handelsspannungen und geopolitische Risiken gefährdet sein wird, mehr als durch den Brexit oder eine mögliche Rezession in den USA. Die EU wird nach Ansicht der befragten Unternehmen im nächsten Jahr vor Nordamerika und Asien der dynamischste Markt sein.
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