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KTG-Vorsitzende kritisiert festen Ausstiegstermin und fordert ehrliche Debatte zur Machbarkeit

Berlin (ots)

Den Beschluss des Koalitionsausschusses von Sonntagabend zum endgültigen Ausstieg aus der Kernenergie innerhalb von elf Jahren kommentiert Dr. Astrid Petersen, Vorsitzende der Kerntechnischen Gesellschaft e.V. (KTG):

"Das Geschacher um ein Jahr mehr oder weniger Laufzeit der Kernkraftwerke entlarvt die aktuelle Debatte als rein wahltaktisch motivierte Manöver und den Versuch, der schnellstmögliche Abschalter zu sein. Dies wird weder den ernstzunehmenden Sorgen und Fragen großer Teile der Bevölkerung, noch dem Bedürfnis einer Industrienation wie Deutschland nach einer zuverlässigen, bezahlbaren und planbaren Energieversorgung gerecht. Dieses Verhalten ist zutiefst verantwortungslos und gerade nicht ethisch motiviert.

In Folge der Ereignisse in Japan hat die Reaktorsicherheitskommission im Auftrag des Bundesumweltministers die Sicherheit der deutschen Kernkraftwerke überprüft und dabei die Robustheit aller Anlagen bestätigt, die in vielen Bereichen die gesetzlichen Anforderungen deutlich übertreffen. Ein beschleunigter Ausstieg aus der Nutzung der Kernenergie ist daher aus technischen Gründen nicht erforderlich. Gleichzeitig warnt die Deutsche Netzagentur vor einer Überforderung des Stromnetzes durch eine schnelle Abschaltung der deutschen Kernkraftwerke.

Aufgrund physikalischer Grenzen und genehmigungsrechtlicher Hürden beim erforderlichen Kapazitätsaus- und -umbau ist die Festlegung eines konkreten Ausstiegstermins zum jetzigen Zeitpunkt Augenwischerei. Für die stabile Grundversorgung unserer Gesellschaft und ihrer Infrastruktur spielt die Kernenergie noch lange eine wesentliche Rolle. Daher müssen wir endlich eine ehrliche und ideologiefreie Debatte über realistische Szenarien zum Abschied von der Kernenergie führen."

Pressekontakt:

Tel.: 030 498555-10

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