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Deflation - Keine Gefahr für Deutschland

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Köln (ots)

DIREKT-Presseinformation des Instituts der deutschen Wirtschaft 
   Köln (IW) Nr. 32 vom 29. Juli 2003 liegt in der digitalen  
   Pressemappe zum Download vor
Trotz der nach wie vor schwierigen wirtschaftlichen Lage - eine
Deflation nach japanischem Muster steht Deutschland nicht ins Haus.
Das zeigt schon ein Blick auf die nackten Zahlen: Während die
Verbraucherpreise in Japan von 1999 bis 2002 um insgesamt 2,6 Prozent
gefallen sind, kletterten sie in Deutschland um 5,5 Prozent. Auch im
laufenden Jahr ist in der Bundesrepublik kein genereller Abwärtstrend
der Preise zu erkennen - im Juli 2003 wurde jedenfalls immer noch
eine Jahresinflation von 1 Prozent gemessen. Zwar liegt sowohl im
fernen Osten wie auch hierzulande die Wirtschaftsleistung um etwa 2
Prozent unter dem bei normaler Auslastung der Kapazitäten erzielbaren
Wert, und eine solche Nachfragelücke könnte auf längere Sicht das
Preisniveau nach unten drücken. Dennoch besteht kein Grund zur Panik,
ist doch in Deutschland die niedrigere Auslastung eher ein
vorübergehendes Phänomen, während in Japan Überkapazitäten in
traditionellen Industriebranchen seit Jahren künstlich erhalten
werden.
Gegen eine Deflationsgefahr spricht zudem, dass die schwache
Nachfrage in der Bundesrepublik nicht auf der Erwartung sinkender
Preise beruht - im Gegenteil: Im vergangenen Jahr dürfte gerade die
Teuro-Debatte manchen Verbraucher vom Einkaufsbummel abgehalten
haben. Zusätzlich verderben die katastrophale Arbeitsmarktentwicklung
sowie steigende Steuern und Sozialabgaben den Bundesbürgern die
Kauflust. Das anhaltend geringe Wirtschaftswachstum wird daher nicht
von vermeintlich drohenden Preiseinbrüchen verursacht, sondern von
den inflexiblen Strukturen im Arbeitsmarkt- und Sozialsystem.
Michael Grömling: Argumente gegen eine Deflationsgefahr, in:
   iw-trends 2/2003

Pressekontakt:

Dr. Michael Grömling, Telefon: (02 21) 49 81-7 76

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