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Ältere Arbeitnehmer - Ungenutztes Wachstumspotenzial

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Köln (ots)

DIREKT-Presseinformation des Instituts der deutschen Wirtschaft   
   Köln (IW) Nr. 47 vom 24. September 2003 liegt in der digitalen
   Pressemappe zum Download vor und ist unter
   http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=dok abrufbar -
In kaum einem anderen Industrieland verabschieden sich ältere
Arbeitnehmer so früh in das Rentnerdasein wie in Deutschland. Nur
rund 38 Prozent der Bundesbürger zwischen 55 und 64 Jahren waren im
Jahr 2002 erwerbstätig Die Schweiz verzeichnete dagegen in dieser
Altersgruppe einen Erwerbstätigenanteil von knapp 65 Prozent, die USA
von fast 60 Prozent. Selbst wenn die Bundesrepublik nur den
OECD-Durchschnitt von 50 Prozent erreichen würde, gäbe es 1,2
Millionen mehr Beschäftigte. Das vorzeitige Ausscheiden aus dem
Erwerbsleben kostet den Staat und damit die Steuer- und
Beitragszahler viel Geld: So gab die gesetzliche Rentenversicherung
2001 für die Ruheständler unter 65 Jahren 26,5 Milliarden Euro aus -
knapp 20 Prozent aller Ausgaben für Altersrenten. Und die
Bundesanstalt für Arbeit zahlte den 55- bis 64-Jährigen insgesamt
etwa 11 Milliarden Euro, unter anderem in Form von Arbeitslosengeld
und -hilfe. Zugleich wird durch die mangelnde Erwerbsbeteiligung der
Älteren ein großes Wertschöpfungspotenzial verschenkt: Wenn nur ein
Viertel der über 55-jährigen Erwerbslosen im Jahr 2001 im Job
gestanden hätte, wäre das deutsche Bruttoinlandsprodukt um rund 23
Milliarden Euro höher ausgefallen. Um die jungen Alten wieder zurück
in den Arbeitsmarkt zu holen, gilt es unter anderem die
Rentenauszahlungen im Sinne einer Kapitaldeckung stärker an die
Einzahlungen zu koppeln, Vorruhestand und Altersteilzeit zur Ausnahme
werden zu lassen oder abzuschaffen sowie den Kündigungsschutz für
Ältere zu lockern. Die Unternehmen sind gemeinsam mit den
Betriebsräten und Gewerkschaften gefragt, Weiterbildungsmaßnahmen für
die langgedienten Mitarbeiter in den Betriebsalltag zu integrieren.
Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW), Institut für
Arbeitsrecht und Arbeitsbeziehungen in der Europäischen Gemeinschaft
an der Universität Trier (IAAEG): Beschäftigungschancen für ältere
Arbeitnehmer - Internationaler Vergleich und Handlungsempfehlungen,
Gutachten im Auftrag der Bertelsmann Stiftung und der
Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Verlag
Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 2003, 227 Seiten, ISBN 3-89204-740-5

Pressekontakt:

Susanne Seyda
Telefon: (02 21) 49 81-7 40

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