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Aufbau Ost - Industrie sorgt für Lichtblick

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Köln (ots)

Querverweis: DIREKT-Presseinformation des Instituts der     
   deutschen Wirtschaft Köln (IW) Nr. 5 vom 21. Januar 2004
   liegt in der digitalen Pressemappe zum Download vor.
Nachdem die ostdeutsche Wirtschaft in den ersten Jahren nach der
Wiedervereinigung zunächst mächtig aufgeholt hatte - das
Bruttoinlandsprodukt je Einwohner stieg im Zeitraum 1991 bis 1997 von
33 Prozent auf 61 Prozent des westdeutschen Niveaus -, ging es
seither kaum noch vorwärts: Die Wirtschaftsleistung pro Kopf
erreichte 2002 mit 17.077 Euro erst gut 62 Prozent des Westwertes.
Selbst dieser kleine Fortschritt ist zudem nur ein statistisches
Phänomen. Denn das Erwirtschaftete verteilt sich schlicht auf weniger
Einwohner - sind doch zwischen 1998 und 2002 per saldo 314.000
Ostdeutsche in den Westen gegangen.
Für einen Lichtblick in der Bilanz des Aufbaus Ost sorgt
allerdings das Verarbeitende Gewerbe. Im Jahr 1991 hatte die
Industrie zwischen Ostseeküste und Thüringer Wald nicht einmal mehr
eine halb so große Bedeutung wie zwischen Nordsee und Allgäu.
Mittlerweile trägt sie wieder mehr als 16 Prozent zur
gesamtwirtschaftlichen Leistung bei (Westen: 23,2 Prozent). Während
die industrielle Bruttowertschöpfung Westdeutschlands zwischen 1991
und 2002 um knapp 7 Prozent schrumpfte, wuchs sie in den neuen
Ländern um fast 150 Prozent. Dass das ostdeutsche Verarbeitende
Gewerbe auf einem guten Weg ist, zeigt sich auch darin, dass es
inzwischen rund 25 Prozent seines Umsatzes im Ausland erzielt - Mitte
der neunziger Jahre waren es nur halb so viel. Der zunehmende Export
dürfte wesentlich auf die sich allmählich verbessernde
Wettbewerbsfähigkeit im Osten zurückzuführen sein. Die Produktivität
der Erwerbstätigen steigerte sich von 42 Prozent des West-Niveaus im
Jahr 1991 auf zuletzt 72 Prozent, was die Lohnstückkostenbelastung
dämpft. Im Schnitt liegt diese allerdings immer noch um 8 Prozent
über dem ohnehin schon hohen Wert in Westdeutschland.
Klaus-Heiner Röhl: Der Aufbau Ostdeutschlands - struktureller
Fortschritt bei wirtschaftlicher Stagnation, in: iw-trends 4/2003

Pressekontakt:

Dr. Klaus-Heiner Röhl,
Telefon: (0 30) 2 78 77-1 03

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