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Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.

EU-Osterweiterung - Soziales Netz hängt tiefer

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Köln (ots)

DIREKT-Presseinformation des Instituts der deutschen Wirtschaft  
   Köln (IW) Nr. 7 vom 11. Februar 2004
   liegt in der digitalen Pressemappe zum Download vor
Auch wenn die Europäische Union am 1. Mai dieses Jahres um zehn
Staaten wächst, werden die beschränkten Aufenthalts- und
Arbeitsgenehmigungen für die neuen EU-Bürger in Deutschland bis 2011
bestehen bleiben. Das ändert allerdings nichts daran, dass selbst der
Bezug von Sozialhilfe hierzulande für viele Osteuropäer schon einen
gewaltigen Einkommenssprung bedeuten würde. So verdient ein
polnischer Familienvater mit zwei Kindern, der zum Mindestlohn
arbeitet, nur ein Zehntel dessen, was ein Deutscher gerade oberhalb
der Sozialhilfeschwelle bekommt. Außerdem hängt das soziale Netz im
Osten Europas nicht nur wesentlich tiefer, sondern ist auch recht
durchlässig. Langzeitarbeitslose und junge Leute etwa haben in Polen
in der Regel keinen Anspruch auf Arbeitslosenunterstützung.
Familienbeihilfe erhalten nur Familien, denen pro Kopf im Monat
umgerechnet weniger als 125 Euro Einkommen zur Verfügung stehen.
Diese Unterschiede in Sachen Sozialleistungen könnten für manche
Mittel- und Osteuropäer einen Neustart in Deutschland erwägenswert
machen - zumal gemäß EU-Recht jegliche Diskriminierung von
EU-Ausländern hinsichtlich sozialer und steuerlicher Vergünstigungen
verboten ist. Zu einer Belastung für das hiesige Sozialsystem werden
die Zuwanderer - dies gilt genau wie für die deutschen Staatsbürger -
aber erst dann, wenn sie oft arbeitslos werden und es lange bleiben.
Daher führt an einer gründlichen Reform der sozialen Mindestsicherung
und des Arbeitsmarkts kein Weg vorbei, damit sich das Arbeiten lohnt
und die Menschen nicht in der Sozialhilfefalle oder in der
Arbeitslosigkeit hängen bleiben.
Waltraut Peter: Sozialleistungsansprüche von EU-Ausländern in
   Deutschland, in: iw-trends 1/2004

Pressekontakt:

Waltraut Peter, Telefon: (02 21) 49 81-7 72

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