Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.
EU-Osterweiterung - Reformen fördern Wachstum
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Köln (ots)
Mit der Erneuerung ihrer Institutionen haben die EU- Beitrittskandidaten aus Mittel- und Osteuropa in den vergangenen Jahren nicht nur die Anforderungen aus Brüssel erfüllt, sondern vor allem auch ihre Wirtschaft angekurbelt. Gerade die baltischen Staaten konnten bei den institutionellen Reformen - zu denen etwa die Stärkung der Eigentumsrechte und die bessere Verankerung der Rechtsstaatlichkeit zählen - zwischen 1996 und 2000 deutliche Fortschritte erzielen. Nicht zuletzt deshalb wuchs das reale Bruttoinlandsprodukt je Einwohner von 1995 bis 2003 in Litauen im Jahresschnitt um 5,9 Prozent, in Estland um 6,3 Prozent und in Lettland sogar um 6,6 Prozent. Im Gegensatz dazu haben sich die institutionellen Rahmenbedingungen z.B. in Rumänien während der zweiten Hälfte der neunziger Jahre eher verschlechtert. Die Rumänen leiden dabei noch immer unter den Altlasten des Ceaucescu-Regimes. Vor allem aber hat die Führung in Bukarest erst sehr spät mit wirtschaftlichen Reformen Ernst gemacht. Als Konsequenz daraus legte die rumänische Pro-Kopf-Wirtschaftsleistung seit 1995 gerade mal um 1,3 Prozent jährlich zu.
Darüber hinaus haben auch die Bemühungen der EU-Anwärterstaaten, die Inflation in den Griff zu bekommen, die Wachstumsbilanz in Mittel- und Osteuropa positiv beeinflusst. Polen etwa, dessen Preissteigerungsrate von 15 Prozent im Jahr 1997 auf unter 1 Prozent im vergangenen Jahr zurückging, konnte sein reales Bruttoinlandsprodukt je Einwohner in den vergangenen acht Jahren immerhin um 3,8 Prozent jährlich steigern.
Berthold Busch, Jürgen Matthes: Institutionelle Transformation und wirtschaftliche Performance, in: iw-trends 1/2004
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