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Humankapital - Das 3.750-Milliarden-Euro-Wissen

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Köln (ots)

Qualifizierte Arbeitnehmer sind das A und O, um im
globalen Wettbewerb mithalten zu können. Genauere Zahlen darüber, was
das Know-how der Bevölkerung wert ist, fehlten bislang allerdings
weitgehend. Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln hat nun die
direkten Ausbildungskosten sowie die indirekten Kosten in Form von
entgangenem Einkommen ermittelt, die entstünden, wenn die
Bundesbürger ihre Schul- und Berufsabschlüsse heute neu erwerben
müssten. Danach hatte das Humankapital der voll erwerbstätigen
Bevölkerung im Jahr 1999 einen Wert von 3.750 Milliarden Euro –
lediglich 300 Milliarden Euro mehr als 1992. Das dürftige nominale
Plus von jahresdurchschnittlich 1,8 Prozent ist wesentlich darauf
zurückzuführen, dass zwischen 1992 und 1999 quer durch die Republik
fast 2,4 Millionen Vollzeit-Arbeitsplätze verloren gingen. In realer
Rechnung stagnierte der Wert des Wissens sogar, während der Wert des
Sachvermögens in Deutschland von 1992 bis 1999 um ein Fünftel zunahm.
Das Verhältnis von eingesetztem Human- zu Sachkapital sank damit von
45 auf 38 Prozent. Dies ist allerdings kein Widerspruch zur These,
dass es immer mehr auf die gute Qualifizierung der Arbeitnehmer
ankommt. Denn im Laufe der neunziger Jahre hat sich die Struktur des
Humanvermögens geändert. So ging der Anteil von Abitur,
Berufsausbildung, Meister- und Technikerabschlüssen am Wert aller
Bildungsabschlüsse der Vollzeit-Erwerbstätigen zwischen 1992 und 1999
leicht auf 58 Prozent zurück. Der Anteil der Fachhochschul- und
Universitätsabschlüsse kletterte dagegen um fast 3 Prozentpunkte auf
knapp 14 Prozent. Ihr realer Wert legte im Laufe der neunziger Jahre
um 31 bzw. 24 Prozent zu. Der Wert der Lehrabschlüsse sank dagegen um
gut 5 Prozent, der der Hauptschulabschlüsse sogar um fast 24 Prozent.
Christina Henke: Zur Berechnung des Humankapitalbestands in
Deutschland, in: iw-trends 1/2005
Dr. Hans-Peter Klös, Telefon: (02 21) 49 81-7 10

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