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Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.

Rohstoffe - Öl nur selten ein Wachstumsmotor

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Köln (ots)

Trotz der zuletzt stark gestiegenen Rohölpreise hat
der Energieträger in den vergangenen Jahren nur in wenigen
Förderländern die Wirtschaft angekurbelt. Zwar legte das
Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Oman zwischen 1980 und 2002 jährlich im
Schnitt um 6,4 Prozent zu, in Indonesien um 4,8 Prozent und in
Norwegen um 3,1 Prozent. In Libyen dagegen ist das BIP im gleichen
Zeitraum Jahr für Jahr um 0,8 Prozent geschrumpft, in Kuwait um 0,7
Prozent. Zu wirklichem Wohlstand haben es nur wenige Ölförderländer
gebracht. Während Norwegen 2002 ein kaufkraftbereinigtes
Pro-Kopf-Einkommen von 37.857 Dollar erzielte, überschritten in der
OPEC lediglich zwei Länder die 20.000-Dollar-Grenze – Katar und die
Vereinigten Arabischen Emirate. Nigeria und Sambia erreichten nicht
einmal ein Pro-Kopf-BIP von 1.000 Dollar.
Die Gründe dafür, dass viele Länder trotz des Ölreichtums keine
große Wirtschaftskraft aufweisen, sind vielfältig. So gewinnt die
heimische Währung eines Landes durch hohe Erlöse für exportierte
Bodenschätze tendenziell an Wert, was alle Ausfuhren verteuert. Zudem
werden die Einnahmen aus dem Rohstoffexport zu wenig für
zukunftsorientierte Investitionen verwendet. So war der Anteil der
Forschungs- und Entwicklungsausgaben am BIP in den rohstoffreichen
Ländern im Schnitt der Jahre 1988 bis 2001 mit 0,2 Prozent deutlich
geringer als in allen Entwicklungsländern (0,6 Prozent) oder im
weltweiten Durchschnitt (0,9 Prozent). Auf der anderen Seite beliefen
sich die militärischen Investitionen in den OPEC-Ländern im gleichen
Zeitraum auf durchschnittlich gut 6 Prozent des BIP, in den anderen
Entwicklungs-, Schwellen- und Transformationsländern dagegen nur auf
2,9 Prozent.
Hubertus Bardt: Rohstoffreichtum – Fluch oder Segen?, in: IW-Trends
1/2005
Dr. Hubertus Bardt, Telefon: (02 21) 49 81-6 26

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