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Kaufkraft - Strom nicht teurer

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Köln (ots)

Trotz (T)Euro können sich die Bundesbürger heute mit
ihrem Verdienst mehr Waren und Dienste leisten als noch vor zehn
Jahren. Im Jahr 2004 bekam ein westdeutscher Arbeitnehmer für eine
geleistete Arbeitsstunde netto gut 31 Prozent mehr Lohn als 1991. Die
Preise für Waren und Dienste stiegen im selben Zeitraum nur um knapp
27 Prozent. Für eine Stunde geleistete Arbeit gab es im Jahr 2004
nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben 13,36 Euro; 1991 waren es
10,16 Euro. Was früher in einer Stunde verdient war, könnte bei
gleichen Preisen also heute schon nach 46 Minuten erarbeitet sein.
Ob sich Otto-Normal-Verdiener bei gleichem Arbeitseinsatz
tatsächlich mehr erlauben kann als Anfang der neunziger Jahre, hängt
allerdings stark von seinen persönlichen Vorlieben ab. Wer sich von
Brot allein ernährt, steht sich derzeit kaum besser als 1991. Ein
Kilo Mischbrot erforderte damals den Gegenwert von elf Arbeitsminuten
an der Werkbank oder im Büro; heute reichen zehn Minuten. Aber schon
beim Griff zum Stück Butter ändert sich die Situation: Statt sechs
Minuten fürs halbe Pfund genügen vier Minuten Arbeit. Die Preise für
Textilien und Schuhe sind allgemein etwas weniger stark gestiegen als
der Rest. Sowohl die Fußbekleidung als auch Kleider und Anzüge sind
deshalb jetzt schneller verdient als zu Beginn der neunziger Jahre.
Für einen Herrenanzug beträgt die Arbeitszeitersparnis immerhin mehr
als drei Stunden, für Damenschuhe gut eine Stunde. Die Strompreise
stiegen – trotz Ökosteuer und "Windcent" – nur unterdurchschnittlich
stark an: Für eine typische monatliche Stromrechnung musste im
vergangenen Jahr daher 20 Minuten weniger gearbeitet werden als 1991.
Mit dem Benzinpreis hielten die Löhne nicht Schritt: Für einen Liter
Normalbenzin musste im Jahr 2004 eine Minute länger gearbeitet werden
als Anfang der neunziger Jahre.
Institut der deutschen Wirtschaft Köln (Hrsg.): Deutschland in
Zahlen, Ausgabe 2005, Köln 2005, 162 Seiten, 7,90 Euro; Bestellung
über Fax: (02 21) 49 81-4 45 oder via E-Mail:  div@iwkoeln.de
Christoph Schröder, Telefon: (02 21) 49 81-7 73

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