Getreide-, Markt- u. Ernährungsforschung
Müller - gibt's die noch? Im neuen Schul- und Lehrjahr jetzt Ausbildung als "Verfahrenstechnologe/-in"
Beruf mit Natur plus Technik fürs tägliche Brot
Bonn (ots)
Eine wichtige Grundlage für die weltweit unerreichte Vielfalt bei Brot und Backwaren in Deutschland ist die gute Berufsausbildung der Menschen, die mit ihrer täglichen Arbeit dafür die Voraussetzungen schaffen. An der Schaltstelle für Qualität zwischen Acker und Backstube stehen dabei in den deutschen Mühlen rund 3000 gelernte Müllerinnen und Müller. Nur die wenigsten Verbraucher wissen allerdings, dass dies ein interessantes, vielseitiges und aktuelles Berufsbild ist - ebenso wenig wie die meisten jungen Leute, die auf der Suche nach einer Lehrstelle sind. In vielen Köpfen wird der Beruf noch immer mit zipfelmützigen, Säcke schleppenden Müllern aus Wilhelm Buschs Zeiten verbunden, die längst der Vergangenheit angehören.
Das ist einer der Gründe, warum dieser heute sehr modern ausgerichtete Ausbildungsberuf ab dem 1. 8. 2006 ergänzend die Bezeichnung "Verfahrenstechnologe / Verfahrenstechnologin in der Mühlen- und Futtermittelwirtschaft" trägt. Aber nicht nur Name und Begriff sind neu, auch die Ausbildungsinhalte wurden in diesem Jahr den heutigen Hightech-Anforderungen der Betriebe angepasst. Denn die Mühlen sichern mit ihren Kontroll- und Reinigungsmaßnahmen ein hohes, gleichmäßiges Qualitätsniveau, wofür sie qualifizierte Mitarbeiter/-innen brauchen - mit Interesse an Naturprodukten einerseits wie Spaß an Technik andererseits.
"Dieser Beruf bietet vielseitige Aufgaben, die Freude machen", sagt Johann Andreas Werhahn, Vorsitzender der Berufsbildungs-Kommission des Verbandes Deutscher Mühlen: "Das beginnt mit weitreichenden Sortenkenntnissen beim Rohstoff Getreide. Ebenso wichtig ist praxisbezogenes, verfahrenstechnologisches Wissen, d.h. die jungen Leute müssen die Maschinen und Prozesse kennen lernen. Und bei der laufenden Qualitätskontrolle sind labortechnische Fertigkeiten gefragt. Denn wir untersuchen mit aufwändiger Analytik sowohl das Getreide bei der Anlieferung als auch kontinuierlich unsere Zwischen- und Endprodukte im laufenden Vermahlungsprozess. Für die Vielfalt an Mahlerzeugnissen, die wir herstellen, ist umfassendes Steuerungs- und Produkt-Know-how erforderlich. Da sind Computerkenntnisse und gutes Organisations-Talent genauso wichtig wie kaufmännisches Denken und Handeln."
Mehr zu Ausbildung und Beruf im Internet: http://www.gmf-info.de/muellerberuf.pdf
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