Mindestlohn hilft gegen Armut
Kolpingwerk Deutschland erneuert seine Forderung nach einem gesetzlichen Mindestlohn
Köln (ots)
"Die Forderung nach Mindestlöhnen wird eine wichtige Rolle im Wahlkampf spielen", betont Ulrich Benedix. Er ist Mitglied im Bundesvorstand des Kolpingwerkes Deutschland. Die Einberufung der Mindestlohn-Kommission unter Leitung des früheren Hamburger Bürgermeisters Klaus von Dohnanyi sei, so Benedix, zwar ein kleiner Schritt.
"In Zeiten einer sinkenden Qualität der Beschäftigungsverhältnisse durch die Zunahme von Leih- und Zeitarbeitsverhältnissen genügt dies aber nicht." Benedix erneuerte die Forderung des katholischen Sozialverbandes mit 265.000 Mitgliedern nach einem gesetzlichen Mindestlohn.
"Wenn wir Armut in Deutschland bekämpfen wollen, ist der Mindestlohn ein wichtiger Schritt", erklärte Benedix. Das Kolpingwerk Deutschland fordert eine Mindestvergütung, die sich nach einem jährlich zu ermittelnden soziokulturellen Existenzminimum richtet und nicht unter 7,50 Euro pro Stunde liegt.
"Der Stundenlohn muss so hoch sein, dass sich die Arbeit für den Arbeitnehmer auch lohnt. In einem Vollzeitarbeitsverhältnis muss sein Verdienst deutlich über den staatlichen Grundsicherungsleistungen liegen", betont Benedix. "Ein gerechter Lohn ist eine Grundvoraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe und die Wahrung der Menschenwürde. Es kann nicht sein, dass es Familien gibt, die trotz Vollerwerbstätigkeit beider Eheleute auf staatliche Transferleistungen angewiesen sind."
In seiner Kampagne zur Bundestagswahl "Wir wollen's wissen" greift das Kolpingwerk Deutschland politische Forderungen und Aussagen im Wahlkampf auf und bewertet sie auch im Hinblick auf ihre gesellschaftspolitischen und sozialen Auswirkungen.
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