Kolpingwerk gegen Grüne Gentechnik
"Nebenwirkungen zu hoch"
Köln (ots)
Das Kolpingwerk Deutschland lehnt die Grüne Gentechnik ab. Der Nutzen einer gentechnischen Veränderung von Pflanzen und Tieren sei oftmals wesentlich kleiner als öffentlich dargestellt, heißt es in einem Eckwertepapier des Kolpingwerkes Deutschland zu diesem Thema. Der Nutzen werde weltweit mit Nebenwirkungen erkauft, die unvertretbar hoch erscheinen.
Daher fordert das Kolpingwerk Deutschland:
- das internationale Patentrecht und den rechtlichen Ordnungsrahmen des Welthandels so zu gestalten, dass Menschenrechte und das Recht auf Ernährung nicht gefährdet sind. Denn Saatgutfirmen haben Konzepte entwickelt, nach denen besonders in ärmeren Ländern Landwirte gezwungen sind, Saatgut immer wieder neu zu kaufen, statt zur Saat einen Teil der Vorjahresernte zu nutzen.
- gentechnik-freie Anbauflächen vor dem Eintrag von gentechnisch veränderten Pollen bestmöglich zu schützen. Sonst können sich gentechnisch veränderte Pflanzen mit normalen kreuzen und dabei die veränderte Erbinformation übertragen.
- dass Landwirte auf den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen freiwillig verzichten.
- Verbraucher vor ungewolltem Verzehr von gentechnisch veränderten Lebensmitteln wirksam zu schützen.
- die Richtlinie 2001/18 der EU über die absichtliche Freisetzung genetisch veränderter Organismen in die Umwelt in nationales Recht möglichst einschränkend umzusetzen.
Die Regelung verlangt von den EU-Mitgliedsstaaten, den Anbau, das Inverkehrbringen und die Kennzeichnung genetisch veränderter Organismen zu gestalten.
Das Kolpingwerk fordert hier, einen empfindlichen Schadensersatz vorzusehen, wenn normales Getreide verunreinigt ist. Weiter soll der Gesetzgeber die Mindestabstände zwischen Anbauflächen mit und ohne Gentechnik möglichst hoch ansetzen, um Auskreuzungen bestmöglich zu vermeiden. Zum dritten soll bei gentechnik-freien Lebensmitteln die erlaubte Höchstmenge gentechnisch veränderter Nahrungsbestandteile möglichst niedrig, d.h. bei der Nachweisgrenze angesetzt werden. Wenn all dies nur unzureichend durchgesetzt würde, befürchtet das Kolpingwerk, dass gentechnisch veränderte Pflanzen sich ungebremst ausbreiten, gefördert auch durch den Druck von Marketingmaßnahmen und politischer Lobbyarbeit interessierter Firmen.
Die ökologisch katastrophale Folge wäre, dass es in relativ kurzer Zeit keine gentechnik-freie Pflanzen mehr gäbe.
Das Kolpingwerk Deutschland ist einer der größten katholischen Sozialverbände Deutschlands mit 275000 Mitgliedern.
Pressekontakt:
Martin Grünewald,
Kolpingwerk Deutschland, Pressereferat
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