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Kolping: Pflegezeit für Angehörige gut

Köln (ots)

Verband unterstützt Vorschlag von Regina Görner
Das Kolpingwerk Deutschland unterstützt den heute bekannt
gewordenen Vorschlag der saarländischen Sozialministerin Regina
Görner, Arbeitnehmern eine Pflegezeit zu ermöglichen, damit sie ihre
erkrankten Angehörigen betreuen können. "Für ältere Beschäftigte, die
einen Angehörigen pflegen wollen, bedeutet die Entscheidung zur
Pflege zugleich die Inkaufnahme dauerhafter Arbeitslosigkeit und
unzureichender Altersversorgung", erklärte der Bundesvorsitzende des
Kolpingwerkes, Heinz Schemken, am 26. März in Velbert. Zwei Drittel
der Pflegenden müssten gegenwärtig ihre Erwerbstatigkeit aufgeben
oder einschränken.
Nicht lebenslang bestrafen
Deshalb darf es nach Auffassung des Kolpingwerkes nicht sein, dass
Menschen für die Übernahme einer gesellschaftlich wichtigen Aufgabe
lebenslang bestraft werden. "Wenn es nicht gelingt, die
Rahmenbedingungen für die häusliche Pflege zu verbessern, werden
immer weniger Menschen in der Lage sein, Angehörige zu pflegen, weil
sie dadurch dauerhaft ins soziale Abseits geraten. Das ist nicht nur
ungerecht, sondern auch teuer für die Betroffenen wie für die
Gesellschaft", fügte Heinz Schemken hinzu. Eine beträchtliche
Erleichterung für die familiäre Pflege wäre die Einführung einer
Pflegezeitregelung analog zur Erziehungszeit - also ein Anspruch auf
Unterbrechung der Erwerbstätigkeit mit dem Recht, anschließend in den
Betrieb zurückkehren zu können. "Diese Regelung wird gebraucht, denn
der Wunsch, solange es geht, selbst zu pflegen, ist ungebrochen",
sagt der Kolping-Bundesvorsitzende. Anders als bei der
Erziehungszeitregelung erzeuge die Einführung der Pflegezeit keine
zusätzlichen Kosten, weil durch die Pflegeversicherung Pflegegeld und
soziale Absicherung der Pflegepersonen schon gewährleistet seien. Den
Unternehmen entstünden allenfalls erhöhte Verwaltungsaufwände. "Wenn
wir auf die Pflegezeit verzichten, werden wir die Wirtschaft
ebenfalls belasten müssen, denn die steigenden Kosten für stationäre
Versorgung müssen über Steuern aufgebracht werden", begründet
Schemken die notwendige Inkaufnahme durch die Betriebe.

Pressekontakt:

Martin Grünewald,
Kolpingwerk Deutschland,
Pressereferat,
Tel. (0221) 20 70 1 - 195

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