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Kolping: Behauptung des Kanzlers fernab der Realität
Deutschland ist nicht abgekoppelt

Köln (ots)

Bundeskanzler Gerhard Schröder hat gestern in
Göttingen gefordert, Deutschland dürfe in der Gentechnik den
Anschluss nicht verpassen und könne sich der Tendenz zu einer
Liberalisierung der Forschung mit embryonalen Stammzellen auf Dauer
nicht entziehen. Das Kolpingwerk Deutschland bestreitet einen
tatsächlichen Hintergrund für diese Forderung: "Wie sieht die
Realität aus? In Deutschland wird mehr Stammzellenforschung betrieben
als in vielen anderen Ländern. Nach den USA und Japan ist Deutschland
international die Nummer drei."
Der Bioethik-Experte des Kolpingwerkes, Bernhard Mittermaier,
zieht zu dieser Schlussfolgerung die Anzahl der Veröffentlichungen in
den 6.000 wichtigsten wissenschaftlichen Zeitschriften der Welt
heran. "Dort haben alle Wissenschaftler in diesem Jahr in allen
Fachgebieten bislang rund 600.000 Artikel veröffentlicht. 7,3% davon
stammen aus deutschen Forschungsinstituten. Von den gut 5.000
Artikeln zur Stammzellenforschung haben dagegen 10,3% ihre Herkunft
in Deutschland." Deutsche Forscher seien also überproportional
vertreten, und das trotz der angeblich so forschungsfeindlichen
Gesetzgebung.
"Selbst in der embryonalen Stammzellenforschung beträgt der Anteil
deutscher Beiträge 8,2% und ist höher als zum Beispiel in der
Krebsforschung mit 7,5%. Deutschland ist also keineswegs vom
Fortschritt in der internationalen Forschung abgekoppelt;
Gesetzesänderungen sind offenkundig nicht notwendig", erklärte
Bundesvorstandsmitglied Bernhard Mittermaier.

Pressekontakt:

Kolpingwerk Deutschland, Kolpingplatz 5-11, 50667 Köln
Martin Grünewald, Pressereferat,
Tel.: 0221-20701-195, Fax: 0221-20701-186
E-Mail: martingruenewald@kolping.de

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