DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Wirtschaftskrise trifft die Flugsicherung
DFS erzielt dennoch Rekordergebnis in 2008
Langen (ots)
Die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH hat in 2008 ihren Umsatz von 904 auf 915 Millionen Euro erhöht. Mit einem Jahresüberschuss von 49,6 Millionen sind es 7,8 Millionen mehr als im Jahr zuvor. Unter dem Motto "Der Luftverkehr in Zeiten der Wirtschaftskrise" stellte die DFS heute auf ihrer Jahrespressekonferenz ihre Kennzahlen vor. Trotz weltweiter Wirtschaftskrise ist DFS-Chef Dieter Kaden stolz auf die Leistungen des Unternehmens. 2008 hat die DFS mehr Flüge kontrolliert als jemals zuvor. Die DFS-Fluglotsen haben 3,15 Millionen Flugzeuge sicher und pünktlich an ihr Ziel gebracht; 1,1 Prozent mehr als im Vorjahr. 93,6 Prozent aller Flüge erreichten ihr Ziel ohne flugsicherungsbedingte Verzögerung. Auch die Luftfahrzeugannäherungen waren so niedrig wie selten zuvor. Mit vier sicherheitsrelevanten Annäherungen, wovon nur eine auf das Konto der DFS ging, ist das Sicherheitsniveau weiterhin auf Rekordhöhe. Damit bleibt Deutschlands Luftraum einer der sichersten und pünktlichsten der Welt.
Seit Oktober 2008 geht die Zahl der Flugbewegungen in Deutschland zurück. In den drei letzten Monaten des Jahres wurden insgesamt 4,4 Prozent weniger Starts, Landungen und Überflüge gezählt. Zwischen dem 1. Januar 2009 und dem heutigen Tag kontrollierte die DFS genau 1.006.065 Flüge. Das sind exakt neun Prozent weniger als in der gleichen Zeitspanne des Vorjahres. Eine Prognose für die Entwicklung des Luftverkehrs mochte Kaden allerdings nicht geben. "Wenn ich Ihnen das jetzt sagen könnte, wären mir die Titelseiten morgen sicher", sagte er.
Kaden machte auch auf die Probleme eines Infrastrukturunternehmens in der Krise aufmerksam. Ein Unternehmen wie die DFS muss ihre Dienstleistung auch in schlechten Zeiten vorhalten. Denn die DFS ist gesetzlich zur sicheren und flüssigen Kontrolle des Luftverkehrs verpflichtet. Unabhängig von der Nachfrage müssen überall in Deutschland technische Anlagen und Systeme unterhalten werden. Die DFS braucht Personal, das diese Technik entwickelt, installiert und wartet und vor allem Personal, das die Flugzeuge sicher an ihr Ziel bringt. Zurzeit investiert die DFS sowohl in Frankfurt als auch in Berlin-Schönefeld insgesamt mehr als 60 Millionen Euro, um an diesen Flughäfen neue Tower zu bauen. Hier zeigt sich Kaden optimistisch: "Wir investieren in die Zukunft des Luftverkehrsstandortes Deutschland, weil wir glauben, dass dieser Standort Zukunft hat. Ich begrüße in diesem Zusammenhang ausdrücklich das Vorhaben von Bundesregierung und Parlament, durch eine Anpassung des Grundgesetzes die Weiterentwicklung der Flugsicherung in Europa verfassungsgemäß abzusichern."
Laut einer Langfristprognose geht die Europäische Flugsicherungsorganisation EUROCONTROL davon aus, dass der Flugverkehr in Deutschland in den nächsten 20 Jahren mindestens um die Hälfte zunehmen wird. Darauf kann ein Unternehmen wie die DFS nicht von heute auf morgen reagieren. Die DFS ist auf Fachpersonal angewiesen und hat mehr als 100 jungen Menschen in 2008 einen Ausbildungsplatz zum Fluglotsen ermöglicht. Bis diese als fertige Lotsen eingesetzt werden können, werden rund drei Jahre vergehen. Auch für 2009 und 2010 gibt es ca. 270 Ausbildungsplätze für Nachwuchslotsen, wovon 106 bereits vergeben sind.
Im Unterschied zu den meisten Unternehmen arbeitet die DFS nach dem Prinzip der Vollkostendeckung. Senkt die DFS ihre Kosten oder steigen durch die Zunahme des Flugverkehrs die Gebühreneinnahmen stärker als geplant, muss sie die Mehreinnahmen in Form einer Gebührensenkung an die Airlines zurückgeben. Umgekehrt schlagen sich die höheren Stückkosten in einem Anstieg der Flugsicherungsgebühren nieder. In guten Zeiten ist die DFS daher nicht in der Lage Rücklagen zu bilden, von denen sie in schlechten Zeiten zehren kann.
Daher hat die DFS für die nächste Zeit ein sehr striktes internes Sparprogramm beschlossen. Seit Februar 2009 gilt eine äußerst restriktive Einstellungspolitik, über alle Bereiche will die DFS 6,5 Prozent der Kosten einsparen, alle Projekte werden einer kritischen Prüfung unterzogen.
Ansprechpartner:
Kristina Kelek, Tel.: 06103 707-4161
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